Ratschenschlüssel im Überblick
Alle Ratschenschlüssel haben einen speziellen Mechanismus, die Ratsche. Dieser bewirkt, dass Sie den Griff hin- und herbewegen können, während die Schraube nur in eine Richtung gedreht wird. Den Namen verdanken Ratschenschlüssel dem Geräusch, das sie dabei verursachen; aus demselben Grund werden sie auch Knarre oder Knarrenschlüssel genannt. Es gibt verschiedene Ausführungen.
- Ratschenschlüssel mit Stecknüssen: Diese Ratschenschlüssel gibt es meistens in umschaltbar. Sie können also über einen Drehschalter oder seltener über einen Druckknopf wählen, ob die Nuss nach links oder nach rechts gedreht werden kann. Bei manchen Schlüsseln müssen Sie die Nuss, also den Aufsatz, mit dem Sie die Schaube umfassen, umstecken. Der Nachteil dieser Ratschenschlüssel ist, dass Sie über der Schraube ca. 5 bis 10 cm Platz haben müssen, weil Sie sonst die Nuss mit der Ratsche nicht darauf stecken können. Vorteil: Sie können auch Aufsätze für Spezialschrauben aufsetzen oder Bits, um Kreuzschlitz- oder Schlitzschrauben zu drehen.
- Ringratschenschlüssel: Diese sind wie normale Ringschlüssel geformt, die Ratsche ist im Ring integriert. So brauchen Sie weniger Platz, um den Ratschenschlüssel auf die Schraube zu stecken. Auch diese Ratschenschlüssel gibt es umschaltbar, aber üblicherweise haben sie nur eine Drehrichtung, Sie müssen den Ratschenschlüssel um 180° um die Längsachse drehen. Nachteil: Sie müssen für jede Schraubengröße einen extra Ratschenschlüssel haben und für manche Schraubenarten gibt es keine passenden Ringratschenschlüssel.
- Ringratschenschlüssel mit Gelenk: Diese Schlüssel sind Ringratschenschlüssel, die ein Gelenk unterhalb des "Ringes" haben. So können Sie die Ratsche gegenüber dem Griff abkippen, um schwer erreichbare Schrauben zu erreichen. Leider macht das Gelenk diese Ratschenschlüssel instabil, es erfordert etwas Übung, um so zu schrauben. Ansonsten unterscheiden sich Ringratschenschlüssel mit Gelenk nicht von denen ohne Gelenk.
- Gabel-Ringratschenschlüssel: Diese haben auf der einen Seite einen normalen Gabelschlüssel, mit dem Sie Schrauben erreichen können, die nur von der Seite zugänglich sind, oder mit dem Sie festsitzende Schrauben mit Kraft lösen können. Der Gabelschlüssel ist ohne Ratschenfunktion. Auf der anderen Seite sitzt ein üblicher Ringratschenschlüssel mit oder ohne Gelenk.
Schrauben mit der Knarre
Da die Ratsche ein Schwachpunkt ist, der nicht übermäßig belastet werden sollte, ist es besser, festsitzende Schrauben mit einem Gabelschlüssel oder einem Ringschlüssel ohne Ratschenfunktion zu lösen. Wenn Sie etwas festschrauben wollen, schrauben Sie die Schraube von Hand so fest auf, wie es geht.
- Setzen Sie den Ratschenschlüssel auf die Schraube und bewegen Sie den Griff in die Richtung, in die Sie die Schraube drehen wollen. Ertönt dabei ein ratschendes Geräusch, dann dreht die Ratsche die Schraube in diese Richtung nicht, die Drehbewegung würde erst erfolgen, wenn Sie den Griff in die andere Richtung bewegen. Stellen Sie die Ratsche vom Schalter um oder stecken Sie diese an der Schraube um.
- Führen Sie nun erneut die Bewegung des Griffes aus. Nun dreht sich die Schraube in die richtige Richtung. Drehen Sie den Griff so weit, wie es der Raum, in dem Sie die Ratsche bewegen, zulässt oder wie es für Sie bequem ist. Das sind meistens 90 Grad bis 110 Grad. Ein größerer Drehwinkel ist nicht sinnvoll.
- Bewegen Sie dann den Griff wieder zurück. Es gibt das Geräusch, das den Ratschenschlüsseln den Namen gab, die Schraube dreht sich nicht. Diese dreht sich erst wieder, wenn Sie den Griff erneut in die ursprüngliche Richtung bewegen.
So können Sie Schrauben durch einfache Hin- und Herbewegungen lösen oder festdrehen, statt den Schlüssel im Kreis zu bewegen.
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