Wie ist der Schmerz einzuordnen?
Meistens leiden Betroffenen unter einem Bewegungsschmerz beim Anheben beziehungsweise Abspreizen des Armes. Der Schmerz kann vom Schultergelenk ausgehen und bis in den Oberarm ausstrahlen. Die Schmerzen verschwinden, sobald man den Arm wieder absenkt. Manchmal hält das unangenehme Gefühl aber auch noch eine Zeitlang im Ruhezustand an. Oft kommt es in der Folge zu weiteren Bewegungseinschränkungen, die dann wieder zu einer Schonhaltung führen und weitere Folgeschäden nach sich ziehen können.
Ursachen für den Schmerz beim Heben des Armes
Falsche Atmung aufgrund von Stress und rauchen können hier Auslöser sein, denn durch das mangelnde Ausatmen ist der Muskel, der auch das Schulterblatt nach vorne zieht, dauerhaft in Kontraktionsstellung und somit ist seine Bewegungsfähigkeit mehr oder weniger eingeschränkt. Kleine Gefäße unter dem kleinen Brustmuskel können dadurch eingeklemmt werden und führen zu einer Verstärkung der Beschwerden.
Die Körperhaltung spielt eine große Rolle, hierbei sei die unnatürliche Büro Sitzhaltung erwähnt. Die Menschen neigen sich im Laufe des Tages meistens mehr zum Bildschirm zu, da die Augen müde werden, damit wird der Rücken rund und die Schultern fallen unbewusst nach vorne. Die Muskulatur verkürzt mit der Zeit. Dadurch entstehen Mobilitätseinschränkungen und in der weiteren Folge die Schmerzen beim Heben des Armes.
Möglicherweise macht ein eingeklemmter Nerv Probleme, durch die dauerhafte Fehlhaltung können die Nerven unter Umständen eingeklemmt werden, was zu Schmerzen beim Abspreizen (Abduktion) des Armes führen kann. Hier hat man das Gefühl, dass die Schmerzen ihren Ausgangspunkt am Schulterblatt haben und zur Rückseite des Oberarms führen.
Probleme können sich ergeben, wenn einseitiges Bodybuilding betrieben wird. Gerade die Männer neigen oftmals dazu zu einseitig nur die Brustmuskeln zu trainieren und den Gegenspieler zu vernachlässigen. Das kann sich dann in Schmerzen zeigen.
Im schlimmsten Fall kann es sich um eine Verletzung, etwa ein ausgekugeltes Schultergelenk, handeln. Das ist einmal an den stechenden Schmerzen bei bestimmten Bewegungen festzustellen, zum anderen an Durchblutungsstörungen des Armes mit Taubheitsgefühlen, Einschlafen und Kribbeln im Arm und / oder den Händen.
Letztlich kann es sich um eine Arthrose, also Gelenkverschleiß handeln, der aufgrund des Alters kommt oder aber durch eine angeborene Fehlstellung des Gelenks oder durch laufende arbeitsbedingte Überlastung.
Diagnose und Behandlung
Die genaue Diagnose wird durch einen Facharzt erfolgen, in der Regel ist das ein Orthopäde. Mittels Bewegungsanalysen und Abfragen von Bewegungsmustern wird das Problem in den meisten Fällen erkannt. Es kann aber sein, dass noch bildgebende Verfahren hinzugezogen werden, wie beispielsweise Röntgen, CT oder MRT.
Je nach Diagnose wird der behandelnde Arzt einen Therapieplan ausarbeiten, um die Schmerzen zu lindern. Meistens erfolgt das mit konventionellen Therapieansätzen, wie Physiotherapie, Massagen und einem Trainingsplan mit Übungen, die man zu Hause ausführen kann und auch sollte. Seltener ist eine Operation notwendig, wenn eine Arthrose zu weit fortgeschritten ist oder das Schultergelenk nicht mehr äußerlich eingekugelt und fixiert werden kann.
Sie sollten auf das Urteil des Arztes oder der Ärzte vertrauen und ungünstige Lebensumstände ändern, um Schmerzen in Zukunft gar nicht erst entstehen zu lassen.
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