In der Biologie, vor allem wenn es um Abwehrkräfte, Viren und Bakterien geht, kommt das Wort Schlüssel-Schloss-Prinzip sehr oft vor. Aber was genau ist damit überhaupt gemeint? Das zu verstehen, ist gar nicht so schwer.
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip anhand eines Beispiels
- Das Schlüsselprinzip ist einer der wenigen Fachbegriffe, die tatsächlich so heißen, wie das, das sie erklären.
- Natürlich wird Ihnen bewusst sein, dass auf jedes Schloss nur ein bestimmter Schlüssel passt. Mit diesem Schlüssel kann man auch kein anderes Schloss öffnen, sondern immer nur das, auf das der Schlüssel passt.
- In der Biologie es ist nun genauso. Bleibt man bei der Abwehrkräfte-Thematik, kann man das Beispiel der Abwehrkörper anführen.
- Bestimmte Viren können nur von bestimmten Abwehrkörpern erkannt werden. Die Abwehrkörper orientieren sich an der Eiweißstruktur auf der Oberfläche der Viren. Verändert sich diese Struktur, können die Abwehrkörper, die diesen Virus vorher erkannt haben, diesen Virus nicht mehr erkennen und versagen bei der Abwehr.
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip bei Neurotransmittern
- Auch in Ihrem Gehirn findet das Schlüssel-Schloss-Prinzip Anwendung. So können, wenn in den Synapsen Botenstoffe ausgeschüttet werden, diese nur von den entsprechenden Empfängern aufgenommen werden.
- So wird verhindert, dass zum Beispiel der Botenstoff für Traurigkeit die Empfänger für Fröhlichkeit reizen kann. Andersherum ist es natürlich genauso. Ohne diese Diversifizierung wäre es dem Zufall überlassen, ob Sie bei einer Party die richtige Emotion zeigen.
- Durch das Schlüssel-Schloss-Prinzip ist es auch der Medizin möglich, Medikamente zu entwickeln, die nur an bestimmten Stellen angreifen.
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip bietet also ein festes und unspezifisches Auswahlsystem in der Biologie, mit dem Sie erklären können, warum bestimmte Funktionen hervorgerufen oder aber auch verhindert werden.
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