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Schiffshupe - Informatives zum Schallsignal in der Schifffahrt

Laut und durchdringend - mit der Schiffshupe geben Schiffe akustische Signale.
Laut und durchdringend - mit der Schiffshupe geben Schiffe akustische Signale.
Ein tutendes Schiffshorn, das über das Meer schallt, weckt die Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Doch fernab jeder Romantik erfüllt die Signalgebung per Schiffshupe eine wichtige Funktion in der Schifffahrt. Mit akustischen Signalen, die je nach Größe des Schiffes mit unterschiedlichen Geräten vorgeschrieben sind, zeigen Schiffe ihre Richtungsänderung an und geben Not- und Warnsignale.

Schiffshupe, Horn und andere nautische Schallsignalgeber

Mit welchem Instrument Schiffe akustische Signale geben, hängt von der Länge des Wasserfahrzeugs ab

  • Auch wenn Sie nur als Freizeitskipper auf einem Segel- oder Motorboot unterwegs sind - Sie sind gesetzlich verpflichtet, einen Schallsignalgeber an Bord zu haben. Bei Booten und Schiffen bis zu einer Länge von 11,99 Metern reicht dazu eine ausrangierte Autohupe oder ein Signalhorn, das Sie selbst blasen oder das mit Druckluft betrieben wird. Hauptsache, Sie können damit ein kräftiges Schallsignal geben.
  • Alle größeren Schiffe über 12 Meter Länge müssen mit einer amtlich zugelassenen Pfeife ausgerüstet sein. Im Schifffahrtsjargon sind darunter nicht etwa Trillerpfeifen, sondern Signalhörner zu verstehen. Auch ein Nebelhorn mit seinem durchdringenden Tiefton, das Sie in vielen Häfen hören, ist nichts anderes als eine Pfeife.
  • Schiffe von über 20 Metern brauchen zusätzlich eine Glocke. Noch größere Fahrzeuge von über 100 Metern Länge müssen darüber hinaus mit einem Gong ausgerüstet sein, der sich im Ton und Klang deutlich von der Glocke unterscheidet.
  • Bei einer Schiffslänge von über 12 Metern sind auch die Frequenz und der Schallpegel je nach Größe des Wasserfahrzeugs gesetzlich vorgeschrieben. Als Richtlinie können Sie sich merken: Je tiefer und lauter das Signal ist, desto größer ist das Schiff. Bei einem riesigen Kreuzfahrtschiff von über 200 Metern Länge liegt die Frequenz zwischen 70 und 200 Hertz und der Schallpegel von 143 Dezibel ist über zwei Seemeilen hörbar.

Wenn Sie an Bord eines Kreuzfahrtschiffes über die Weltmeere schippern, ist es einfach nur interessant, zu wissen, was die unterschiedlichen Schiffssignale bedeuten. Für Schwimmer, Segler und andere Wassersportler, die in schiffbaren Gewässern unterwegs sind, kann die genaue Einordnung lebensrettend sein.

Kurz oder lang - die wichtigsten Signale in der Schifffahrt

Ob bei einer Kursänderung oder als Notsignal - mit ihrer Schiffshupe können große Wasserfahrzeuge eine Vielzahl unterschiedlichster Signale abgeben.

  • Akustische Signale werden in der Schifffahrt mit einfachen kurzen oder langen Tönen wie auch mit unterschiedlichen Kombinationen dieser Töne abgegeben. Ein kurzer Ton dauert etwa eine Sekunde und ein langer Ton zwischen vier und sechs Sekunden.
  • Wichtig sind akustische Signale insbesondere bei Nebel, starkem Regen oder sonstigen schlechten Sichtverhältnissen. Ein langer Ton, den Sie auf See mindestens alle zwei Minuten hören, sagt Ihnen, dass ein maschinenbetriebenes Schiff unterwegs ist.
  • Eine große Gefahr bei verminderter Sicht sind auch Schiffe, die vor Anker liegen. Um Kollisionen zu vermeiden, müssen Ankerlieger bis zu 100 Meter Länge mindestens einmal pro Minute die Glocke läuten, größere Schiffe geben zusätzlich einen Gongsignal. Wenn Sie selbst bei verminderter Sicht auf einem kleinen Segel- oder Motorboot vor Anker liegen, müssen Sie mindestens alle zwei Minuten ein kräftiges Signal mit einer Schiffshupe oder einem Signalhorn geben.
  • Im Straßenverkehr setzt man den Blinker, auf Binnengewässern und auf hoher See geben Schiffe ihre Richtungsänderung mit kurzen Tönen an. Ein einzelner Ton signalisiert, dass das Schiff nach Steuerbord, also nach rechts, fahren will. Zwei kurze Töne bedeuten Kursänderung nach Backbord (links) und drei kurze Töne in Folge bedeuten: "Vorsicht, ich fahre rückwärts".
  • Etwas variiert werden diese Töne bei der Ein- und Ausfahrt von Häfen und Nebenwasserstraßen. Drei lange und ein kurzer Ton signalisieren "Kurs nach rechts", drei lange und zwei kurze Töne bedeuten "Kurs nach links", drei lange Töne heißen "Ich will überqueren".
  • Wenn Sie als Wassersportler unterwegs sind, sollten Sie auch die wichtigsten Warn- und Notsignale kennen. Mehr als fünf kurze Töne in Folge bedeuten unmittelbar drohende Kollisionsgefahr, bei wiederholten langen Tönen ist ein Schiff in Not. Unbedingt Abstand halten müssen Sie bei dem "Bleib-weg-Signal", einer Kombination aus einem kurzen und einem langen Ton, die Sie pro Minute mindestens fünfmal hören. Dieses Signal bedeutet Brand- und Explosionsgefahr - halten Sie sich von dem Schiff auf jeden Fall fern!

Wie Sie sehen ist die Bandbreite der akustischen Schifffahrtssignale erstaunlich vielfältig und funktioniert fast wie eine eigene Sprache.

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