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Schädlinge im Haus bekämpfen

Inhaltsverzeichnis

Motten sind die häufigsten Schädlinge.
Motten sind die häufigsten Schädlinge.
Dörrobstmotten im Schrank. Mäuse im Keller, Ameisen in der Küche, Milben in der Luft und Silberfischchen im Badezimmer. Das klingt für Sie nach Horrorfilm? Kann sein, aber tatsächlich ist es in Deutschland häufig Realität. Viele Menschen haben Schädlinge im Haus - die genannten sind lediglich die häufigsten. Wenn auch Sie betroffen sind, heißt es für Sie jetzt Schädlingsbekämpfung betreiben. Sind Sie es nicht, dann heißt es vorbeugen. Mit ein wenig Geschick werden Sie kein Opfer von Schädlingsplagen und ebenso lassen sich die stillen Mitbewohner mit ein wenig Geschick wieder verjagen.

Was Sie benötigen

  • Essigessenz
  • Zitronenessenz
  • Lavendelessenz
  • Ätherische Öle
  • Lebendfalle (Mäuse)
  • Fraßgifte

Invasion -  wie sich Ungeziefer ins Haus schleicht

Sie nisten in Bettlaken, Kleidung oder Lebensmitteln von Tee bis hin zu trockener Tiernahrung. Schädlinge sind ungebetene Gäste im Haus, deren Lebensweise Ihnen oder Ihren vier Wänden Schaden zufügt. Aber wie kommen sie eigentlich ins Haus?

  • Viele Schädlinge gelangen durch Ritzen oder offene Fenster und Türen ins Haus, wo sie nach Nahrung suchen. Die meisten von ihnen passen durch die kleinsten Undichtigkeiten der Fassade. Im Haus auch durchs Schlüsselloch.
  • Aber auch Sie haben Schädlinge schon mal aktiv mit nach Hause gebracht. Hygieneschädlinge, wie den Speckkäfer, transportiert man oft ungesehen mit den Einkäufen. Schaben reisen häufig in Pizzaschachteln mit.
  • Andere Schädlinge sind von vornherein da. Das trifft zum Beispiel auf Milben zu. Hausstaubmilben gibt es in jeder Wohnung. Das Zusammenleben funktioniert nur dann nicht, wenn Sie allergisch sind oder die Milben Überhand nehmen.
  • Im Großen und Ganzen ist das der ausschlaggebende Punkt für fast alle Schädlinge. Einer von ihnen allein ist in der Regel kein Problem, die Plage dagegen sehr wohl. Zur Plage wird das Ungeziefer aber nicht automatisch.
  • Die Temperaturen und Nahrungsbedingungen müssen stimmen, damit die Weibchen Larven legen. Daher verbindet man Schädlinge häufig mit mangelnder Sauberkeit, denn Nahrung finden sie in ungepflegten Wohnräumen am meisten. Aber Vorsicht: Diese Assoziation ist häufig ein Fehlschluss. Jeder kann Opfer von Schädlingen werden, denn Lebensmittel gibt es in jedem Haushalt und das Ungeziefer findet mitunter sogar einen Weg, in verschlossene Behälter.

Einmal im Haus können sie mehr oder weniger großen Schaden anrichten.

Schädlinge oder Nützlinge? - Machen Sie Unterschiede

Nicht immer entsteht durch Ungeziefer wirklich Schaden. Machen Sie daher Unterschiede.

  • Ihre Gesundheit hat oberste Priorität. Auf Schädlinge, wie Milben, reagieren einige Menschen mit allergischen Reaktionen bis hin zu Asthmaanfällen. Insekten, wie Mücken, schaden durch ihren Stich und unliebsame Mitbewohner, wie Mäuse, können Krankheiten übertragen.
  • Ebenso wie Ihre Gesundheit können durch eine Schädlingsplage in großem Ausmaß auch Ihre Wohnung und Ihre Besitztümer Schaden nehmen. Während Motten zum Beispiel Polster, Vorhänge und Kleider zerlöchern, zerbeißen Mäuse Kabel und nagen Möbel an.
  • Aber Achtung: Nicht alle vermeintlichen Schädlinge sind auch wirklich schädlich. Hinter manch einem scheinbaren Ungeziefer verbirgt sich sogar ein Nützling. Spinnen fressen zum Beispiel unliebsame Hygieneschädlinge. Dasselbe gilt für Silberfischchen, die sich vorwiegend von Milben ernähren.

Wenn Sie Spinnen und Silberfischchen also in Ihrem Haus lassen, beugen Sie schon damit tatsächlichen Schädlingsplagen vor. Es gibt aber noch allerhand andere Vorbeugemaßnahmen.

Vorbeugemaßnahmen - so halten Sie Plagen ab

Da als Schädling meist Insektenarten das Haus unsicher machen, benötigen Sie als Vorbeugung speziell insektenspezifische Maßnahmen. Glücklicherweise gelten einige Hausmittelverfahren zur Vorbeugung für fast alle Insektenarten - vom Heimchen bis zur Wegameise.

  • Der wichtigste Schritt zur Vorsorge ist weiter oben bereits angeklungen: Halten Sie Ihren Wohnraum sauber. Speziell Essensreste ziehen Ungeziefer und Mäuse an. Spülen Sie benutztes Geschirr daher immer so schnell Sie können und bringen Sie Hausmüll täglich vor die Tür. Verstauen Sie Lebensmittel fest verschlossen und verwenden Sie immer einen Teller, wenn etwas krümeln könnte.
  • Auch für Kleidung und andere Textilien achten Sie auf Sauberkeit. Lassen Sie Wäsche nicht offen stehen und Kleiderstücke schon gar nicht im Zimmer herum liegen. Wechseln Sie Bettwäsche häufig und lüften Sie Bettzeug, Vorhänge, Teppiche und Tagesdecken oder Couchkissen am besten regelmäßig aus. Lebensmittelflecken auf Teppichen oder Couch entfernen Sie unverzüglich.
  • Küche und Bad  müssen der Hygiene halber ohnehin am gewissenhaftesten gereinigt werden. Am besten nach jeder Inanspruchnahme und mit ökologischen Reinigungsmitteln wie Schmierseife, Allzweckreiniger, Essig oder Zitrusreiniger.
  • Der Geruch von Essig und Zitrone macht sich vorsorgend besonders gut, denn die meisten Insekten meiden diese Düfte. Auch wenn Sie Boden oder Möbelstücke abwischen (am besten alle paar Tage) können Sie daher Zitrus- oder Essigreiniger verwenden.
  • Achtung: Auch unzugänglichere Ritzen oder Spalten reinigen, denn hier verstecken sich die meisten Schädlinge. Wer Ritzen und Spalten mit Silikon abdichtet, erschwert den Tieren außerdem das Eindringen und Fortleben. Gegen Insekten schützt auch ein Fliegengitter an den Fenstern.
  • Ein Schälchen Essig oder Lavendelessenz auf der Heizung tut ebenso seinen Zweck. Da auch ätherische Öle ein grauenvoller Duft für die sensiblen Geruchsorgane von beispielsweise Insekten sind, tropfen Sie ein wenig ätherisches Öl auf alle Glühbirnen. Auch stark duftende Pflanzen, wie Tomatenstauden vor den Fenstern, verderben vielen Schädlingen den Einzug.
  • Halten Sie das Raumklima relativ kühl und die Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig. Wärme und Feuchtigkeit schaffen für Schädlinge, wie Milben, einen idealen Lebensraum. Verwenden Sie daher auf keinen Fall Luftbefeuchter und lüften Sie bei kühlen Außentemperaturen täglich mehrmals Stoß.

Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen schaffen Sie beste Voraussetzungen, um Schädlingen zu entgehen. Falls sie sich doch einnisten, weil sie etwa über Lebensmittel oder Haustiere herein gelangt sind, bekämpfen Sie die Ausbreitung.

Schädlingsbekämpfung - Chemiekeule oder Hausmittel?

Zur effektiven Schädlingsbekämpfung ist die Früherkennung des Befalls enorm wichtig: Prüfen Sie daher vor allem die oben genannten Ritzen und Ecken regelmäßig. Sind Eindringlinge vorhanden, bestimmen Sie ihre Art und fragen Sie sich in Zusammenhang damit nach möglichen Ursachen. 

  • Um die Eindringlinge zu bekämpfen, haben Sie drei Möglichkeiten: Sie können versuchen, ihre artspezifischen Abneigungen gegen sie zu nutzen: Mit speziellen Gerüchen, Geräuschen oder Säuberungsmaßnahmen lassen sie sich vielleicht verjagen. Versuchen Sie das immer als erstes, da es am schonendsten ist.
  • Die beiden Alternativen dazu entsprechen der Bekämpfung über Chemie und mechanische Maßnahmen. Chemie ist heute nicht mehr zeitgemäß. Insektizide und Gifte töten die Tiere zwar aber sie belasten die Umwelt und können auch Ihnen schaden. Außerdem erhöht ihr Einsatz die Zahl der Schädlinge, die Immunitäten entwickeln.
  • Die mechanische Bekämpfung steht daher vor der chemischen. Kleben Sie gegen Motten zum  Beispiel Teppichklebeband in den Kleiderschrank und putzen Sie mit Essig. Verwenden Sie Leimfallen, Fliegenklatschen und - bei Nagern - Lebendfallen. Vorsicht: UV-Fallen gegen Insekten sind nicht empfehlenswert, weil sie auch Nützlinge töten.
  • Falls diese Methoden versagen, können Sie Kontakt- oder Fraßgifte einsetzen - das der Umwelt zuliebe aber nur im Fall von starkem Befall. Bitte keine Nervengifte verwenden, die mitunter über die Haut wirken. Das kann auch Ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Ebenso wenig verwenden Sie Atemgifte, weil sie die Raumluft belasten und sich an Textilien festsetzen. Für Vernebler, Verdampfer und Sprays gilt dasselbe.
  • Kaufen Sie niemals Gifte, die keine genaue Wirkungsangabe tragen und verlassen Sie sich nicht auf die Bezeichnung Bio, sondern prüfen Sie nach. Verwenden Sie außerdem keine Gifte, die für alle Tierarten giftig sind. Singvögel könnten vergiftete Insekten sonst zum Beispiel fressen und zum Kollateralschaden werden. Selbiges gilt für nützliche Insekten.
  • Falls Sie sich entgegen dieser Ratschläge für Insektizide entscheiden, decken Sie Aquarien ab, atmen die Gifte nicht ein und vermeiden Hautkontakt. Wenden Sie die Stoffe weder in Kranken-, noch Schlaf- oder Kinderzimmern an. Ebenso wenig verwenden Sie Insektizide in winzigen Räumen oder außerhalb des Hauses.

Nach dem Einsatz den Raum mit alkalischen Reinigungsmitteln entgiften und sorgfältig lüften.

Kammerjäger als Plan B - Professionalität erkennen Sie so

Weitaus empfehlenswerter als der Einsatz von Insektiziden ist die Kontaktaufnahme mit einem Kammerjäger. Unumgänglich ist dieser Schritt, sobald der Befall großflächig ist, das heißt spätestens bei mehreren Generationen.

  • Die Kosten für Kammerjäger unterscheiden sich nach Region und gewählter Bekämpfungsmethode. Achtung: Vorab immer ausführlich beraten lassen. Erkundigen Sie sich dabei explizit nach giftlosen Methoden, um Ihrer eigener Gesundheit Willen.
  • Bestehen Sie außerdem auf einen Kostenvoranschlag und einen festen Kostenrahmen. Sie werden sonst nach Abschluss der Arbeiten vielleicht böse Überraschungen erleben. Wie viel der Profi kostet, hängt von gewählter Methode und geografischer Region ab.
  • Lassen Sie sich vor Auftragsstellung immer den Berechtigungsschein des Profis zeigen. Das kann ein Nachweis über die bestandene IHK-Prüfung oder die Prüfung in den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) sein.
  • Vorsicht, denn dieser Nachweis reicht nicht für die Bekämpfung von Wirbeltieren. Wenn Sie zum Beispiel Mäuse bekämpfen wollen, benötigt Ihr Fachmann zusätzlich einen Erlaubnisschein vom Veterinäramt.

Viel Geduld und Glück bei der Bekämpfung. Spätestens zusammen mit dem Profi kriegen Sie das hin.

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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