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Salinen in Bad Nauheim - Informatives

Die Salinenanlage in Bad Nauheim gehört zu den ältesten in Deutschland.
Die Salinenanlage in Bad Nauheim gehört zu den ältesten in Deutschland.
Salinen sind Anlagen zur Salzgewinnung. Bestandteil der Salinen sind sogenannte Gradierwerke. Sowohl Saline als auch Gradierwerk gehören wiederum zu einem Salzwerk. Von der ehemaligen Saline in Bad Nauheim sind noch fünf Gradierbauten erhalten.

Wissenswertes über die Gradierwerke in Bad Nauheim

  • Die Salinenanlage in Bad Nauheim war einst die modernste Salzfabrik in Europa und ist heute eine der ältesten in Deutschland. Die fünf noch erhaltenen von insgesamt 23 Gradierbauten in Bad Nauheim sind Bestandteile der dortigen Saline. Dabei handelt es sich um imposante Bauwerke bzw. Holzbalkenkonstruktionen, die mit Reisig aus Schwarzdorn und Fichtenholz verfüllt sind.
  • Mittels Pumpen wird die Sole durch eine Ringleitung und schließlich über das Reisig geleitet. Durch die feine Verästelung des Schwarzdorns wird das Wasser optimal verdunstet, der Salzgehalt in der Luft wird erhöht. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch Sonneneinstrahlung und trockenen Wind. In der Nähe des Gradierwerkes kann man die salzhaltige Luft inhalieren. Diese befeuchtet die Atemwege und hat eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den gesamten Organismus.
  • Heute sind die Gradierwerke Wahrzeichen der Kurstadt Bad Nauenheim. Hier werden verschiedene Kuranwendungen angeboten. Ein Gesundheitsgarten am Gradierwerk II, u. a. mit einem Barfußpfad, einem Kräutergarten und interaktiven Stationen, spricht sämtliche Sinne an. Über die Geschichte der Bad Nauheimer Salzgewinnung informiert der archäologische Keltenpavillion, der sich am Gradierwerk II befindet.

Geschichtliches über die dortige Salinenanlage

  • Die Salinen spielten bereits zu Zeiten der Kelten eine sehr wichtige Rolle. Zwischen dem 5. und 1. Jahrhundert v. Chr. wurden hier die sogenannten keltischen Salinen zum Zwecke der Salzgewinnung entwickelt. Dabei handelte es sich um eine der größten späteisenzeitlichen Siedlungen.
  • Um 700 n. Chr. wurde die Salzgewinnung durch fränkische Siedler wieder neu aufgenommen, es entstand ein mittelalterliches Söderdorf. Im 15. Jahrhundert verfügte das Örtchen Nauheim über 13 Soden. Im 16. Jahrhundert wurde der Bau eines Gradierwerkes angeordnet, die Salzgewinnung wurde modernisiert.
  • Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Schwarzdorngradierung eingeführt und ersetzte die bis dahin üblichen Strohgeflechte. Es wurden zwei Siedehäuser und drei Gradierwerke errichtet. Nauheim verfügte als eine der ersten mitteleuropäischen Gemeinden über diese Gradiermethode, wodurch die Salzproduktion mit 8500 Zentnern pro Jahr deutlich anstieg.
  • Im 18. Jahrhundert wurde die Bad Nauheimer Saline zu einer der größten Salinen in Deutschland ausgebaut. Die Wasserkraftanlagen wurden verbessert und es wurden zwei Windmühlen gebaut, deren zwei Türme heute noch erhalten sind.
  • Nach und nach wurde man sich der heilenden Wirkung der Sole bewusst. Das erste Badehaus mit neun Wannen wurde dann im Jahre 1835 errichtet. Nauheim entwickelte sich langsam zu einem Kurbad. Seit 1869 trägt die Gemeinde vor ihrem Namen den Zusatz „Bad“. Der Ort war um 1900 eines der führenden Bäder in Deutschland.
  • Nun ging die Salzgewinnung immer mehr zurück, sodass die Salinenanlage im Jahre 1959 geschlossen wurde. Heute kann sie von Besuchern besichtigt werden.
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