Rückkaufswerte von Lebensversicherungen auszahlen lassen - so geht's

Rückkaufswerte liegen oft unter gezahlten Beiträgen

• Die Entscheidung, die Rückkaufswerte von Lebensversicherungen auszahlen zu lassen, sollten Sie sehr gut überlegen. Abhängig von der Laufzeit des Vertrages dauert es Jahre, bis die Rückkaufswerte die gezahlten Beiträge der Lebensversicherungen übersteigen. 
• In den meisten Fällen ist der Rückkauf für den Versicherungsnehmer ein schlechtes Geschäft. Trotz der gesetzlichen Verpflichtung der Versicherungsgesellschaften, die Abschlusskosten der Verträge auf mehrere Jahre zu verteilen, starten Lebensversicherungen mit einem negativen Guthaben. 
• Abschlussprovisionen, Einrichtungskosten, laufende Stückkosten und Beitragsbestandsprovisionen führen zu Beginn und auch während der Laufzeit zu einer nicht unerheblichen Belastung. Ein relativ niedriger Rechnungszins lässt die Gewinne auch nicht explodieren. 
• Damit Sie sich den Rückkaufswert auszahlen lassen können, genügt ein einfaches Anschreiben an den Versicherer mit dem Hinweis der Kündigung und der Bitte, den Rückkaufswert an die genannte Bankverbindung zu überweisen. Diesem Anschreiben muss die Versicherungspolice oder die Verlusterklärung der Police beigefügt sein. Lassen Sie sich vor der Kündigung vom Versicherer genau mitteilen, wie hoch die Summe ist, die Sie erwarten können.

Alternativen, eine Lebensversicherung zu kündigen

• Der Rückkauf ist eigentlich die schlechteste Lösung. Sie machen wahrscheinlich einen finanziellen Verlust und der Hinterbliebenenschutz geht verloren. Darüber hinaus wird unter Umständen noch eine Besteuerung fällig. 
• Eine Möglichkeit, um die Rückkaufswerte von Lebensversicherungen nicht anzutasten, ist die Wandlung in eine beitragsfreie Versicherung. Der Versicherungsschutz wird dann auf das vorhandene Kapital reduziert.
• Sie können die bestehenden Lebensversicherungen auch in Risikoversicherungen wandeln. Das eingezahlte Kapital bleibt erhalten, der Versicherungsschutz auch und die Prämien werden günstiger.
• Zunehmender Beliebtheit, um den Verlust bei Rückkaufswerten zu vermeiden, erfreut sich der Verkauf der Policen an einen institutionellen Policenhändler. Dieser zahlt in der Regel eine Summe, die höher als der Rückkaufswert angesiedelt ist, Sie bleiben aber die versicherte Person.