Rückenmarkspunktion bei entzündlichen Erkrankungen
- Zu einer Rückenmarks- bzw. Liquorpunktion wird man Ihnen raten, wenn Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) trotz der modernen diagnostischen Möglichkeiten, die Computer- und Kernspintomografie heutzutage bieten, nicht zweifelsfrei geklärt werden können.
- Dazu gehören in erster Linie akute entzündliche Erkrankungen des ZNS durch Bakterien. Wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine Meningitis (Hirnhautentzündung), Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) besteht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Rückenmarkspunktion auf Sie zukommen.
- Auch bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen kann eine Rückenmarkspunktion bei Ihnen erforderlich werden. Dazu gehören zum Beispiel die Borreliose, die Sie sich durch einen Zeckenbiss einfangen können, und auch die Lues (Syphilis), sofern sie nicht rechtzeitig behandelt worden ist und auf das ZNS übergegriffen hat.
- Auch wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine multiple Sklerose geäußert worden ist, kann es trotz Kernspintomografie sein, dass eine Rückenmarkspunktion unumgänglich ist.
Durchführung der Liquorpunktion
- Die Rückenmarks- bzw. Liquorpunktion wird in örtlicher Betäubung in Höhe der unteren Lendenwirbelsäule durchgeführt, d. h., Sie müssen dabei sitzen oder auf der Seite liegen und gleichzeitig einen „Katzenbuckel“ machen.
- Nach der örtlichen Betäubung wird eine Punktionskanüle zwischen zwei Lendenwirbelkörpern so weit vorgeschoben, bis der Liquorraum erreicht ist und einige Milliliter Ihrer Rückenmarksflüssigkeit gewonnen werden können. Es wird also nicht in das Rückenmark gestochen, sondern nur in die Hüllen, die es umgeben.
- Die Rückenmarkspunktion muss unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Arzt und Assistenz mit Mundschutz und sterilen Handschuhen auftauchen, die Punktionsstelle gründlich desinfizieren und mit sterilen Tüchern abdecken.
- Nach geglückter Punktion, die meist nur wenige Minuten dauert, wird die Punktionsstelle mit einem sterilen Pflaster versorgt, womit die Rückenmarkspunktion auch schon beendet ist.
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