Was bedeutet "Rooten"?
Das Rooten eines Android-Geräts bezeichnet den Prozess, bei dem der Nutzer administrative oder "Root"-Zugriffsrechte auf das Betriebssystem seines Mobilgeräts erhält. Standardmäßig haben Android-Geräte eingeschränkte Zugriffsrechte, um die Integrität des Betriebssystems zu wahren und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Durch das Rooten wird diese Beschränkung aufgehoben, und der Nutzer erhält erweiterte Kontrollmöglichkeiten über das System, einschließlich der Möglichkeit, Systemdateien zu ändern, Apps zu entfernen oder zu modifizieren, und tiefgreifende Anpassungen vorzunehmen.
Es ist wichtig zu betonen, dass das Rooten nicht ohne Risiken ist. Es kann die Garantie des Geräts beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und zu Systeminstabilität führen. Nutzer, die sich dazu entscheiden, ihr Android-Gerät zu rooten, sollten sich dieser Risiken bewusst sein und sicherstellen, dass sie den Prozess sorgfältig und gemäß den spezifischen Anleitungen für ihr Gerät durchführen.
Vorbereitung vor dem Rooten Ihres Android-Geräts
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Backup erstellen: Sichern Sie alle wichtigen Daten auf Ihrem Gerät, um Datenverlust zu vermeiden.
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Akku prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät ausreichend geladen ist, um den Rooting-Prozess ohne Unterbrechungen durchzuführen.
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USB-Debugging aktivieren: Gehen Sie zu den Entwickleroptionen in den Einstellungen Ihres Geräts und aktivieren Sie USB-Debugging.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Rooten
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Gerätemodell und Android-Version bestimmen: Stellen Sie sicher, dass Sie das genaue Modell Ihres Geräts und die Android-Version kennen. Der Rooting-Prozess kann je nach Gerät und Version variieren. Die nachfolgenden Schritte sollten aber eine für die meisten Android-Geräte allgemeingülige Anleitung liefern.
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Entsprechende Software herunterladen: Laden Sie die geeignete Rooting-Software herunter, die zu Ihrem Gerät passt. Beliebte Optionen sind "Magisk" oder "SuperSU".
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Treiber installieren: Installieren Sie die USB-Treiber für Ihr Android-Gerät auf Ihrem Computer, damit eine reibungslose Kommunikation während des Rooting-Prozesses gewährleistet ist.
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USB-Verbindung herstellen: Verbinden Sie Ihr Android-Gerät über ein USB-Kabel mit Ihrem Computer. Stellen Sie sicher, dass das Gerät erkannt wird.
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Bootloader entsperren: Booten Sie Ihr Gerät im Bootloader-Modus und entsperren Sie ihn. Dies ermöglicht Ihnen den Zugriff auf Administratorrechte zu bekommen. Das Entsperren des Bootloaders ermöglicht die Installation benutzerdefinierter Firmware und Betriebssysteme, was im nächsten Schritt entscheidend sein wird. In den Bootmodus gelangen Sie, normalerweise durch gleichzeitiges Drücken bestimmter Tasten, wie beispielsweise die Lautstärke-Taste und die Power-Taste, je nach Hersteller und Modell und das anschließende Verbinden Ihres Geräts mit einem Computer, auf dem die erforderlichen Treiber und Software installiert sind.
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Rooting-Software ausführen: Starten Sie die zuvor heruntergeladene Rooting-Software auf Ihrem Computer und befolgen Sie die Anweisungen, um den Rooting-Prozess zu starten. Die Software sollte Sie durch den nachfolgenden Prozess mit genauen Anleitungen und Befehlen durchführen. Die Anweisungen können sich je nach Version und Software zwar unterscheiden, doch am Ende wird Ihr Gerät immer neu gestartet.
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Warten und überprüfen: Warten Sie, bis der Rooting-Prozess abgeschlossen ist. Überprüfen Sie anschließend die Root-Berechtigungen auf Ihrem Gerät mithilfe von Root-Checker-Apps aus dem Google Play Store.
Was passiert nach dem erfolgreichen Rooten und was kann man danach damit machen?
Nach erfolgreichem Rooten eines Android-Geräts erhalten Sie erweiterte Zugriffsrechte auf das Betriebssystem. Hier sind einige Dinge, die Sie nach dem Rooten tun können:
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Installation von benutzerdefinierter Software: Mit Root-Zugriff können Sie benutzerdefinierte ROMs (Read-Only Memory) installieren. Diese benutzerdefinierten Firmware-Versionen bieten oft zusätzliche Funktionen, eine verbesserte Leistung und die Möglichkeit, die neuesten Android-Versionen zu nutzen, auch wenn Ihr Gerät offiziell keine Updates mehr erhält.
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Entfernen von vorinstallierter Software: Root-Zugriff ermöglicht es Ihnen, vorinstallierte Apps zu entfernen, die normalerweise nicht deinstalliert werden können. Dies kann dazu beitragen, den Speicherplatz auf Ihrem Gerät zu optimieren und unerwünschte Anwendungen loszuwerden.
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Anpassung des Betriebssystems: Durch Root-Zugriff können Sie tiefgreifende Anpassungen an der Benutzeroberfläche und den Systemeinstellungen vornehmen. Es gibt zahlreiche Apps im Google Play Store, die speziell für gerootete Geräte entwickelt wurden und erweiterte Anpassungsmöglichkeiten bieten.
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Verwaltung von Berechtigungen: Mit Root-Zugriff können Sie die Berechtigungen von Apps verwalten. Dies ermöglicht es Ihnen, den Zugriff auf bestimmte Funktionen oder Daten für einzelne Anwendungen zu steuern.
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Verbesserte Backups und Wiederherstellungen: Mit Root-Zugriff können Sie erweiterte Backup- und Wiederherstellungslösungen verwenden, um das gesamte System oder ausgewählte Daten zu sichern. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie benutzerdefinierte ROMs verwenden.
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Automatisierung von Aufgaben: Es gibt Apps wie Tasker, die nach dem Rooten erweiterte Automatisierungsmöglichkeiten bieten. Sie können Aufgaben automatisieren, Profile erstellen und Ihr Gerät an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
Das Rooten eines Android-Geräts eröffnet viele Anpassungsmöglichkeiten, geht jedoch mit Risiken einher. Stellen Sie sicher, dass Sie die Konsequenzen verstehen und die Anleitung sorgfältig befolgen. Denken Sie daran, dass das Rooten die Garantie Ihres Geräts beeinträchtigt. Sollte man das Rooten aber erfolgreich hinter sich gebracht haben, stehen einem ganz viele neue Möglichkeiten mit seinem Android-Gerät offen.
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