Lernen Sie zunächst das Gefühl für den korrekten Sitz
Reiten ist anders als andere Sportarten, die man einfach durch ausgiebiges Training erlernen kann. Sie dürfen nicht vergessen, dass das Reiten immer eine Symbiose aus dem harmonischen Zusammenspiel von Reiter und Pferd darstellt. Sie müssen also nicht nur die reine "Technik" lernen, es ist entscheidend, dass Sie ein Gefühl für das Tier, seine Bewegungen und Ihr gemeinsames Zusammenspiel entwickeln.
- Als Reitanfänger sollten Sie sich zunächst um Longenstunden in einem Ausbildungsbetrieb bemühen. So haben Sie die Möglichkeit, sich auf dem ausgebundenen, im Kreis um den Reitlehrer herumlaufenden Pferd ganz auf die Bewegungen zu konzentrieren, diese zu fühlen und lernen, sich diesen anzupassen.
- Folgen Sie den Anweisungen des Reitlehrers. Dieser wird sehr auf Ihren korrekten Sitz achten, der für Ihr späteres reiterliches Können ausschlaggebend ist.
- Es ist auch wichtig, dass Sie lernen, den Bewegungen des Pferdes zu folgen, ohne sich festzuhalten, damit Sie später dem Pferd beim Reiten nicht durch eine verkrampfte Zügelhaltung im Maul Schmerzen zufügen. Sie müssen lernen, locker und entspannt alle Bewegungen auszusitzen, wobei Sie fest und ruhig im Sattel sitzen sollten.
- Achten Sie auch an der Longe schon auf einen tiefen Absatz mit leicht nach innen gedrehten Fußspitzen. Diese Haltung sorgt für einen tiefen Sitz, der es Ihnen wiederum erlaubt, eine feine Hilfengebung korrekt anzuwenden.
Beobachten Sie sich kritisch im Spiegel
- Sie sollten gerade auf dem Pferd sitzen, nicht ins Hohlkreuz verfallen oder gar einen Buckel bilden. Nehmen Sie die Schultern zurück und lassen diese leicht fallen.
- Ihre Arme liegen locker am Oberkörper an. Führen Sie Ihre Hände vor sich über dem Sattelzwiesel zusammen. Ihre Haltung der Unterarme ist dann richtig, wenn diese eine gerade Linie zum Pferdemaul bilden.
- Sitzen Sie fest mit beiden Gesäßhälften im Sattel, belasten also beide Gesäßhälften gleichmäßig. So können Sie nicht in der Hüfte zu einer Seite einknicken. Dies ist ein typischer Anfängerfehler, den Sie von vorherein vermeiden sollten.
- Ihre Schenkel liegen locker am Sattelgurt an, Ihr Absatz bildet den tiefsten Punkt.
- Mit dem Fußballen berühren Sie die Steigbügel und drehen die Zehenspitzen leicht nach innen.
- Die Handhaltung ist auch sehr wichtig. Ihre Hände müssen aufrecht nebeneinanderstehen, die Zügel verlaufen zwischen Ihren kleinen Fingern und den Ringfingern hindurch über die Handinnenseiten nach oben. Die Daumen liegen fest auf dem Zügel auf, das längere Ende sollte zur linken Seite herunterhängen.
Das erste selbstständige Reiten
Nun können Sie sich an die ersten Reitstunden heranwagen. Es wird Ihnen ein ruhiges Verlasspferd zugeteilt werden, das sich gut dafür eignet, Anfänger auf seinem Rücken zu tragen, die das Reiten erst noch lernen müssen.
- Nehmen Sie zunächst die Zügel locker auf. Diese dürfen ruhig etwas durchhängen, so können Sie Ihrem Pferd durch ungewollte, heftige Bewegungen nicht wehtun.
- Sitzen Sie gerade, spannen Ihr Kreuz an und geben einen leichten Schenkeldruck. Ein gut ausgebildetes Pferd wird sofort reagieren und im Schritt losschreiten.
- Es ist wichtig, dass Sie lernen, im Schritt der Bewegung Richtung Pferdmaul nachzugeben, den Rahmen zu vergrößern, um es nicht in seiner Bewegung einzuschränken oder zu stören.
- Bevor Sie sich in eine höhere Gangart hineinwagen, sollte Sie zunächst lernen, Wendungen im Schritt zu reiten und ganze Paraden zum Stand auszuführen.
- Eine Wendung wird nicht durch ein Ziehen am Zügel geritten, Sie müssen vielmehr lernen, Ihr Pferd um den inneren Schenkel zu biegen und es mit dem äußeren Schenkel um den Inneren herum in die Wendung zu geleiten.
- Eine ganze Parade ist ein Zusammenspiel von einer tiefen Gewichtshilfe, einem geschlossenen Beinschluss und einer annehmenden Zügelhilfe. Lassen Sie sich dies genau erklären und folgen immer den Anweisungen Ihres Reitlehrers. Dieser wird auch entscheiden, wann Sie so weit sind, das Reiten in einer höheren Gangart zu lernen.
Bedenken Sie immer, dass Sie mit viel Gefühl vorgehen müssen, um ein wirklich guter Reiter zu werden.
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