Das Recht begrenzt soziale Normen
- Der Begriff „Recht“ wird schnell genutzt, um Ansprüche innerhalb einer gesellschaftlichen Norm festzulegen, wie z. B. das Recht auf Menschenwürde, Freiheit oder Selbstbestimmung. Im juristischen Sinne wird das „Recht“ durch das Gesetz geregelt. So hat selbstverständlich jeder Bundesbürger das Recht auf freie Meinungsäußerung - solange diese die Würde eines anderen Menschen nicht untergräbt. D. h. das Recht des Einen wird immer dann begrenzt, wenn es das Recht des Anderen tangiert.
- Juristisch scheint das Recht ein objektiv abgrenzbarer Bereich innerhalb des Ganzen zu sein, indem es die Befugnisse eines Subjekts, einer Gruppe oder Institution usw. klar umreißt. Angesichts der Masse unterschiedlicher Rechte, ergibt sich ein System von Ansprüchen, die juristisch durch gesetzgebende (Legislative) und gesetzausführende (Judikative und Exekutive) Institutionen kontrolliert wird. Juristische Sanktionen regeln Rechtsverletzungen mithilfe verschiedener Gesetzesbücher, wie z. B. dem Strafrecht.
- Daneben beschreiben „Zivilisten“, also Bürger, die außerhalb der juristischen Bedeutung vom persönlichen „Recht“ sprechen, ein sogenanntes „moralisches“ Recht. D. h. das Recht des Einen wird immer dann begrenzt, wenn es das Recht des Anderen tangiert. Ein sehr simples Beispiel bietet manche Freund- oder Partnerschaft, indem von einem Partner nicht selten eine „absolute Wahrheitspflicht“ bzgl. dessen Tagesablaufs verlangt wird.
Das „Recht“ ist grundsätzlich in jedem Fall eine Frage der Definition und bedarf der Klärung.
Die Gerechtigkeit sollte siegen
- Die Frage nach der Gerechtigkeit, stellt nicht selten ein definiertes „Recht“ in den Hintergrund. Im Französischen bedeutet Gerechtigkeit „Justice“. Dieser Ausdruck assoziiert schnell das Bildnis der Statur „Justicia“, die mit einer Waage für ein ausgewogenes Gleichgewicht sorgen will. Zwar bemüht sich das definierte „Recht“ ebenso um ein ausgewogenes Entscheidungsmoment, doch die Menge der zu berücksichtigen Faktoren kann so umfangreich sein, dass es scheint, als sei das ausgesprochene Recht nicht „gerecht“.
- Die Gerechtigkeit fordert keine Definition, sondern einen ideal-ausgeglichenen Zustand im sozialen Gefüge. Um das Thema „Gerechtigkeit“, geht es nicht selten, z. B. bei der Vergabe von Zensuren, Erbgütern, Arbeitsplätzen usw. Ein Recht einzufordern, muss nicht zwangsläufig eine „Gerechtigkeit“ nach sich ziehen und es kann schwer sein, im Sinne der Gerechtigkeit entscheiden zu müssen. Das bekannteste Beispiel, einer Entscheidung im Sinne der Gerechtigkeit, stammt aus dem 10. Jh. vor Chr. von König Salomon.
- König Salomon herrschte über das Königreich Israel und hatte zwischen zwei streitenden Frauen zu entscheiden, die sich um ein Kind stritten. Salomon war gezwungen, die wahre Mutter ausfindig zu machen, damit die Gerechtigkeit siege. Er forderte beide Frauen auf, an dem Kind zu zerren, um es auf jeweils eine Seite zu ziehen. Die wahre Mutter konnte dem nicht folgen, weil sie dem Kind den Schmerz ersparen wollte. In diesem Moment erkannte Salomon, zu wem das Kind gehörte. Dieses salomonische Urteil ist sicherlich weltweit bekannt.
Kreieren Sie eine Kurzgeschichte
- Die Sage vom salomonischen Urteil berichtet in kurzer, knapper, verständlicher Form von dem Thema „Gerechtigkeit“. Wenn Sie eine Kurzgeschichte zum Thema Recht und Gerechtigkeit schreiben möchten, sollten Sie die Zeitungen durchforsten.
- In den Publikationen finden sich viele Gedankenanstöße, die Sie verwerten können. Allerdings sollten Sie Nachrichten, z. B. über streitende Erben, Nachbarn oder Ehepaare tatsächlich nur als Gedankenanstoß verwerten, und nicht als Geschichtenvorlage verwenden. Es könnte sonst zu schnell geschehen, dass Sie die Persönlichkeitsrechte eines Menschen verletzen.
- Falls Ihnen eigene Ideen für eine Kurzgeschichte fehlen, ermitteln Sie z. B. aus den oben erwähnten Nachrichten/Publikationen, über welches konkrete Thema Sie schreiben möchten. Z. B. „Tier-Verkauf“, „Erbenstreit“, Klassenarbeit“ usw. Legen Sie fest, was Sie mit Ihrer Kurzgeschichte aussagen möchten, was soll der Kern Ihrer Aussage sein? Z. B.: „Recht ist nicht gleich Gerechtigkeit?“, „Gerechtigkeit siegt“ oder „Zwischen Recht und Gerechtigkeit“.
- Definieren Sie die Charaktere und deren Eigenschaften. Falls Sie sich an eine Vorlage halten, sollten Sie die dort beschriebenen Charaktere analysieren und grundlegend, vielleicht skurril oder überzogen verändern. Überlegen Sie genau, an welchem Ort und zu welcher Zeit Ihre Kurzgeschichte spielen soll. Legen Sie bereits in einem Brainstorming fest, welche Aussage den Höhepunkt der Kurzgeschichte bilden wird und mit welchen Spannungsbögen Sie darauf hinleiten.
- Unterteilen Sie etwa 600 bis 2000 Worte in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Für Kurzgeschichten ist es ratsam, die Einleitung so zu beginnen, dass der Leser neugierig wird. Kurz vor dem Hauptteil sollte dann der spannende Teil geschildert werden, der sich bis knapp zum Schluss hinzieht. Achten Sie darauf, dass der Schluss Ihrer Kurzgeschichte noch einen interessant-spannenden Eindruck hinterlässt.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?