Raumanalyse - Aufbau

Warum überhaupt eine Raumanalyse anfertigen?

Eine Raumanalyse ist vor allem in der Oberstufe ein Thema, welches immer wieder auftaucht. Eine Frage, die häufig in diesem Zusammenhang gestellt wird, ist: Wozu sollten Sie eine solche Analyse überhaupt machen? Diese Frage soll in diesem Teil der Anleitung kurz erörtert werden, indem Ihnen die Hauptziele einer solchen Analyse vorgestellt werden.

• Eine Raumanalyse, die Sie für den Erdkundeunterricht erstellen, hat das Ziel einen bestimmten geografischen Raum zu erkunden und zu untersuchen, was diesen Raum individuell macht. Mit einer solchen Analyse sollen zudem die Faktoren ermittelt und erforscht werden, die einen Einfluss auf den Raum haben.
• Sie sollen sowohl natürliche als auch menschliche Faktoren des Raumes untersuchen. Darüber hinaus ist das Ziel Ihrer Analyse, die Entwicklung dieser beeinflussenden geografischen Faktoren innerhalb des Raumes darzulegen.
• Ein weiterer Aspekt sollte eine ganzheitliche Sicht auf den ausgewählten Raum sein. Darüber hinaus sollen Sie mit dieser Analyse Probleme und Entwicklungen, die diesen Raum betreffen, klären.

Ihre Raumanalyse sollte nicht nur das Ziel haben, einen Raum zu beschreiben, sondern auch diesen Raum zu erklären.

Gestalten Sie den Aufbau Ihrer Raumanalyse übersichtlich

Damit Sie die Leser nicht mit einer unübersichtlichen und somit schwer nachvollziehbaren Arbeit überfordern und möglicherweise nicht erreichen, sollten Sie einem systematischen Aufbau folgen. Eine wissenschaftliche Arbeit, die keine klare Gliederung hat, ist meist undurchsichtig und Ihre Leser können Ihnen nicht folgen.

1. Beginnen Sie mit einem Überblick über Ihr Thema, den Raum und einige wichtige Informationen, die vorab benötigt werden. Schreiben Sie eine Gebietseinordnung, die geografische Lage sowie eine erste Einordnung in Gebietskategorien in diesen Überblick. Hilfsmittel, die Sie nutzen können, sind beispielsweise ein Atlas, topografische Karten, aktuelle Berichte aus der Presse oder Exkursionsberichte.
2. Ein sehr wichtiger Punkt, den Sie in Ihrem Aufbau keinesfalls vernachlässigen sollten, ist die Arbeitshypothese. Stellen Sie hier Ihre Untersuchungsabsicht vor und was Sie zu finden erhoffen. Einen Arbeitsplan können Sie ebenfalls an dieser Stelle anbringen und mit Fragen zum Thema versehen.
3. Als nächster Punkt kommen die eigentliche Analyse und eine Erklärung. In diesem Teil finden Sie Verwendung für die Untersuchung der einzelnen geografischen Faktoren, die Sie mittels Ihrer Raumanalyse erforschen möchten. Naturfaktoren (Klima, Relief, Böden), die Bevölkerung, Rohstoffe, Land- und Forstwirtschaft sowie Industrie, Gewerbe, der tertiäre Sektor Fremdenverkehr und die Infrastruktur sind geeignete Untersuchungsgegenstände in diesem Teil. Vor allem die Wechselwirkungen der Faktoren miteinander können hier von Interesse sein.
4. Nach der Analyse folgt die Synthese und Bewertung. Fassen Sie in diesem Teil Ihre Ergebnisse zusammen und stellen Sie diese in Form von Einzelanalysen mittels Texten, Karten und Diagrammen vor. In diesem Teil können Sie die Gültigkeit Ihrer Hypothese feststellen und präsentieren und gegebenenfalls Korrekturen vornehmen.
5. Der Punkt Anwendung bietet Ihnen die Gelegenheit über Maßnahmen zur Problemlösung, Behebung von Strukturschwächen und Einschätzungen zu zukünftigen Entwicklungen des Raumes nachzudenken.
6. Der letzte Punkt steht voll und ganz unter dem Titel Kritik. Hiermit ist gemeint, dass Sie in diesem Teil der Analyse Ihre Methoden und Quellen kritisch reflektieren. Es bietet sich ebenfalls eine kritische Diskussion des Untersuchungsgebietes an und warum Sie gerade dieses Gebiet ausgewählt haben.

Ein übersichtlicher Aufbau und eine gut recherchierte Analyse sind die besten Voraussetzungen für eine gelungene Arbeit.