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Quantitative Easing - so funktioniert die Lockerung

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Quantitative Easing - Erhöhung der Geldbasis zur Konjunkturbelebung
Quantitative Easing - Erhöhung der Geldbasis zur Konjunkturbelebung © Hans / pixabay.com
Unter Quantitative Easing versteht man eine Ausweitung der Geldmenge durch Zentralbanken im Rahmen von Ankäufen bestimmter Wertpapiere. Doch wie funktioniert das genau, welche Effekte hat die Maßnahme und wann kommt sie zum Einsatz?

Methode des Quantitative Easing

Beim Quantitative Easing kaufen Zentralbanken oder eine Zentralbank Wertpapiere von den Geschäftsbanken auf. Hierbei handelt es sich meist um langfristige öffentliche oder auch private Papiere, wie z. B. Staatsanleihen. Durch die Aufkäufe erhöht sie damit die Geldbasis bei den Geschäftsbanken.

Beim Quantitative Easing handelt es sich um ein außergewöhnliches Finanzinstrument, das zum Einsatz kommen kann, wenn konventionelle Maßnahmen der Geldpolitik, wie z. B. eine Niedrigzinspolitik, nicht mehr greifen, weil die Zinsen kurzfristig bereits bei null liegen oder sogar darunter. Über das Quantitative Easing sollen dann die langfristigen Zinsen am Anleihemarkt gesenkt werden und den Geschäftsbanken zusätzliche Liquidität zur Verfügung gestellt werden. Die Zentralbank will dadurch die reale Inflation an ihr ursprünglich herausgegebenes Inflationsziel anpassen. 

Ablauf des Quantitative Easing

Durch den Verkauf von langfristigen Anleihen in hohem Volumen bekommen die Geschäftsbanken von der Zentralbank zusätzliches Geld, das von der Zentralbank geschöpft wurde. Es entstehen bei den Geschäftsbanken dadurch Überschussreserven und bei der Zentralbank wächst durch den Ankauf die Bilanzsumme. Hilfreich ist dies in Situationen, in denen die Lage der Wirtschaft durch besonders niedrige Zinsen, eine vorherrschende Deflation, eine restriktive Investitionstätigkeit oder auch eine sehr niedrige Binnennachfrage gekennzeichnet ist.

Durch die Ankäufe der Anleihen erfolgt eine weitere Absenkung des Zinsniveaus. Damit soll sowohl die Kreditnachfrage stimuliert werden als auch das Geldmengenwachstum. Die günstigen Zinsen sollen sowohl den Haushaltskonsum als auch die Investitionsaktivitäten von Unternehmen anregen. Dies soll dann das Wirtschaftswachstum ankurbeln und auch zu Preiserhöhungen führen.

Um jedoch die Konjunktur nicht zu überhitzen und die Inflationsentwicklungen einzubremsen, kann die Zentralbank später dann die zunächst gekauften Anleihen wieder an die Banken zurückverkaufen und das zusätzliche Zentralbankgeld somit wieder abziehen. 

Indirekte Wirkung des Quantitative Easing

Das Quantitative Easing wirkt indirekt auf die Konjunktur, da es sich hierbei nicht um eine direkte Erhöhung der umlaufenden Geldmenge handelt, sondern eben um eine Erhöhung von Zentralbankgeld. Das Zentralbankgeld gelangt nicht direkt in den Geldkreislauf der realen Wirtschaft, da sowohl private Haushalte als auch Unternehmen keinen direkten Zugang zu Zentralbankgeld haben. Deshalb kommt es beim Quantitative Easing auch nicht zu einer sogenannten Geldschwemme, die direkt stark inflationär wirken würde. 

Das Quantitative Easing ist ein unkonventionelles Finanzinstrument der Zentralbanken, das eingesetzt werden kann, wenn klassische Maßnahmen nicht mehr den gewünschten konjunkturellen Erfolg erzielen können. 

helpster.de Autor:in
 Stella Körner
Stella KörnerStella ist als Wirtschaftswissenschaftlerin unsere Expertin für Geld und Finanzen. Sie publiziert regelmäßig zu Wirtschaftsthemen und Beruf & Karriere.
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