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Pulsierendes Rauschen im Ohr - das hilft

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Mann, der sich die Ohren zuhält.
Mann, der sich die Ohren zuhält. © Mike van Schoonderwalt / www.pexels.com
Ein Rauschen oder Piepen im Ohr haben die meisten Menschen schon erlebt. Nun stellen sich die Fragen: Woher kommt ein pulsierendes Rauschen, ist das gefährlich oder einfach nur lästig und was kann man dagegen tun?

Was kann man gegen das Rauschen im Ohr machen?

Das Rauschen im Ohr wird medizinisch Tinnitus genannt und kann verschiedene Ursachen haben. Hier ist es notwendig, dass Sie das beim HNO-Arzt abklären lassen. Es kann sich dabei nämlich sowohl um physische als auch psychische Ursachen handeln.

Bei physischen Ursachen wird häufig eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, zudem können Injektionen (kortisonhaltig) zur Förderung der Durchblutung verabreicht werden.

Es gibt auch die Möglichkeit der alternativen Methoden, etwa Akkupunktur. Dies wird meistens in naturheilkundlichen Praxen angeboten.

In der Regel müssen Menschen mit chronischem Rauschen im Ohr lernen mit dem Geräusch zu leben, denn eine Heilung ist meist nicht möglich. Dies schließt Entspannungstechniken und / oder Psychotherapie ein.

Manchmal werden bei hohem Leidensdruck Hörgeräte eingesetzt, welche mit einem „weißen Rauschen“ die nervigen Rausch- und Pfeiftöne neutralisieren können.
Das Problem bei der Behandlung von Tinnitus ist, dass man hier ganzheitliche Ansätze zur Therapie finden muss. Das störende Geräusch darf man nicht isoliert als Symptom sehen, sondern im Zusammenspiel von Physis und Psyche des Menschen.

Konkrete Auslöser und ihre Behandlung

Ein pulsierenden Rauschen im Ohr hat immer einen Auslöser. Die Behandlung besteht darin diese Ursache zu bekämpfen.

Stress

Dieser gilt als indirekte Ursache für Ohrensausen. Beim Rauschen im Ohr kann es sich um einen Bewegungsmangel handeln und zwar von Gelenken, denen man sich meist gar nicht so bewusst ist und diese infolgedessen nicht ausreichend bewegt. Dadurch verkürzen die Muskeln und Faszien und führen zu Folgeerscheinungen. Das betrifft bei vielen Menschen den Kiefer, den Nacken und die Halswirbelsäule. Zeigen sich bei Ihnen hier Verspannungen, dann wird die Durchblutung beeinträchtigt und es kann zu Geräuschen im Ohr führen, die nur von Ihnen wahrgenommen werden können. In stressigen Situationen spannt man den Körper unwillkürlich an, ohne es bewusst wahrzunehmen.
Legen Sie immer wieder Pausen ein, in denen Sie Entspannungsübungen machen, das kann autogenes Training, sein, Yoga oder andere Achtsamkeitsanwendungen.

Schalltrauma

Laute Geräusche erhöhen nicht nur den Stresspegel, sie schädigen nachweislich das Gehör. Hier unterscheidet man zwischen einmaligen lauten Geräuschen über 125dB, etwa einer Explosion und dauerhafter Beschallung von über 85dB, etwa bei einem Diskobesuch mit lauter Musik. Nach einem Clubbesuch mit lauter Musik hat man zunächst ein Gefühl der Taubheit (Watte) in den Ohren, kurze Zeit danach macht sich ein Rauschen und Pfeifen bemerkbar.
Es ist also sinnvoll an einem lauten Arbeitsplatz oder auch bei einem Aufenthalt in der Disko einen Ohrenschutz anzuwenden.

Bluthochdruck

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Stress, Bluthochdruck und subjektivem Tinnitus. Wenn der Körper dauerhaft Adrenalin (Stresshormon) ausschüttet, verengen sich die Blutgefäße, dies führt in der Folge zu Bluthochdruck. Der empfundene Stress verstärkt noch zusätzlich die Ohrengeräusche.
Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck, denn auf Dauer ist nicht nur das Rauschen im Ohr lästig, sondern die Organe nehmen Schaden. Hier sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und Sie bekommen gegebenenfalls Medikamente verschrieben.

Erkältung

Ein Infekt der oberen Atemorgane beeinflusst auch die Ohren, man hört alles wie durch Watte, hat einen Druck auf den Ohren und es kann rauschen, knacken oder knistern. Das liegt daran, dass durch das Anschwellen der Schleimhäute und einen möglichen Sekretstau der Druckausgleich in den Ohren nicht mehr richtig funktioniert.
In der Regel verschwindet das Rauschen, wenn die Erkältung ausgestanden ist, von selber wieder.

Körperliche Ursachen, die einer Behandlung beim Arzt bedürfen

Sollten Sie keinen konkreten Auslöser für die Ohrengeräusche erkennen oder das Rauschen dauert länger als eine Woche, ist es nötig, dass Sie die Ursache bei einem HNO Arzt abklären lassen. Es können folgende Ursachen der Auslöser sein.

  • Mittelohr- und Gehörgangentzündungen, diese müssen nicht zwingend mit Schmerzen verbunden sein. Die Behandlung erfolgt meist mit Antibiotika.
  • Cerumenablagerungen, also ein Pfropfen Ohrenschmalz, der den Gehörgang verstopft. Hier kann ein HNO oder auch der Hausarzt die Ohren reinigen, das geht schnell und schmerzlos.
  • Halswirbelsäule- oder Kieferfehlstellungen können ursächlich sein. Hier sollten Sie bei Ihrem Zahnarzt frage, ob er am Gebiss mögliche Fehlstellungen des Kiefers erkennen kann.
  • Die Gehörknöchelchen können verkalkt sein. Hier hilft nur eine Operation, mit zunehmender Verkalkung und Verknöcherung droht Taubheit.
  • Sie haben ein Barotrauma erlitten, das bedeutet eine plötzliche Druckveränderung etwa beim Fliegen oder Tauchen, bei dem das Mittelohr verletzt wurde. Akute Verletzungen werden mit Kortison behandelt, bei schweren Verletzungen wird das Trommelfell mittels Operation wieder geschlossen.

Sollten Sie plötzlich ein pulsierendes Rauschen im Ohr kann das Ihr eigener Herzschlag sein, den Sie wahrnehmen. Hier kann es sich um Durchblutungsstörungen, Gefäßverkalkungen oder Verengung der Blutgefäße durch ein Blutgerinnsel handeln. Das wiederum kann zu einem Schlaganfall oder Infarkt führen. Handeln Sie hier schnell, indem Sie einen Arzt aufsuchen.

Auch wenn viele Menschen mit den lästigen Ohrgeräuschen leben, heißt es nicht, dass man sich unbedingt damit abfinden muss. Es ist wichtig, dass Sie die Ursache herausfinden und dann entsprechend handeln.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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