Was ist Propolis?
- Propolis (frei übersetzt "vor der Stadt", da es oft an den Eingängen der Bienenstöcke zu finden ist), wird auch Kittharz, Kittwachs, Bienenleim oder Bienenharz genannt. Es besteht aus unterschiedlichen Stoffen in verschiedener Zusammensetzung. Es ist eine harzartige Masse, der antibbiotische, antivirale und antimykotische Wirkung zugesprochen wird.
- Die Bienen produzieren diese Masse, um ihren Bienenstock von innen und außen vor Krankheits - und Fäulniserregern zu schützen. In einem Stock herrschen mit ca. 35 °C und hoher Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für Erreger. Daher stopfen die Bienen Propolis in Ritzen und Spalten und überziehen Oberflächen damit, um potentielle Erreger zumindest im Wachstum zu hemmen. Fremdkörper im Bienenstock werden mit Propolis überzogen, um sie sozusagen durch Abgrenzung unschädlich zu machen.
Propolis für Katzen - sinnvoll?
In den Katzenforen können Sie in Beiträgen von naturheilkundlich begeisterten Mitgliedern Propolis als Mittel gegen (fast) jedes Wehwehchen der Katze empfohlen bekommen. Neben Hilfe bei Zahnfleischproblemen (Gingivitis/ Stomatitis) und Katzenschnupfen soll Propolis auch Würmer bekämpfen und Hauterkrankungen bessern. Auch die Immunabwehr soll sich bessern.
- Bewiesen ist in Versuchen, dass Propolis wirklich Bakterien- und Pilzkulturen massiv zusetzt. Auch Viren wie Rhino - und Herpesviren wurden abgetötet. In Versuchen mit Mäusen zeigte sich, dass Propolis bakterizid, antimykotisch und virostatisch wirkt. Interessant war auch, dass es das Wachstum von Tumoren hemmen konnte, also zytotoxisch wirkt.
- Tierheilpraktiker verwenden Propolis gerne zur Stärkung des Immunsystems von Katzen. Bei Katzenschnupfen und Magen-Darm-Erkrankungen sollen Propolis-Globuli helfen. Äußerlich wird es bei Verletzungen, Hautproblemen und Entzündungen der Haut eingesetzt.
Die Anwendung von Propolis bei Katzen sollte von Ihnen kritisch gesehen werden. Zum einen gibt es für Katzen keine Studien über Wirksamkeit und Dosierung von Propolis. Katzen haben eine Glucoronidierungsschwäche, d.h. sie bauen bestimmte Stoffe wie z.B. Paracetamol in der Leber nur sehr langsam ab, so dass es bei zu hohen Dosen oder zu häufiger Gabe zu Vergiftungen kommen kann. Ob das für Propolis auch gilt, wurde noch nicht untersucht. Weiterhin ist Propolis ein sehr allergener Stoff. Er kann schwere Allergien auslösen, vor allem Kontaktallergien bei äußerlicher Anwendung. Und dass Propolis Würmer bekämpfen soll, ist eher im Reich der Sagen und Legenden anzusiedeln, da es, obwohl oft propagiert, keine "natürliche" Wurmkur gibt, die wirklich wirksam wäre. Hier hilft leider nur die Chemie.
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