"Profiler" ist eigentlich ein englischer Begriff, der dennoch in Deutschland oft anzutreffen ist. Wenn Sie sich mit dem Thema befassen, werden Sie feststellen, dass der Begriff "Fallanalytiker" zutreffender ist. Denn eine Profilerstellung erfolgt immer auf der Grundlage einer Fallanalyse.
Profiler-Ausbildung in Deutschland nur für wenige Spezialisten
Die deutsche Polizei bildet seit 1999 gezielt polizeiliche Fallanalytiker aus. Die Bedeutung und die Einsatzhäufigkeit von Profilern in Diensten der Polizei werden vor allem durch die Medien überschätzt.
- Für diese Profiler-Ausbildung werden speziell geeignete Kriminalbeamte und weitere wissenschaftliche Mitarbeiter angesprochen. Sie können sich zu einem Fallanalytiker ausbilden lassen, wenn Sie ein mehrstufiges praxisbegleitendes Lehrgangskonzept abarbeiten.
- Auf externe Profiler greift die Polizei nicht zurück, da in jedem Bundesland ausgebildete Spezialisten vorhanden und die zu bearbeitenden Fälle überschaubar sind.
- Eine teure Ausbildung zum Profiler in den USA oder einem anderen Land können Sie sich auch schenken, wenn Sie diese mit dem Ziel durchführen, bei der deutschen Polizei arbeiten zu können. Falls Sie privat als Profiler tätig sein wollen, steht dem nichts entgegen.
Polizeilicher Fallanalytiker nach jahrelanger Ausbildungsdauer
- Meist werden Anfragen betreffs einer beruflichen Ausbildung von Studenten der Psychologie bei der Zentralstelle des BKA gemacht. Bei diesen Studenten herrscht verstärkt der Wunsch vor, Profiler zu werden.
- Die reale Tätigkeit liegt in vielen Dingen weit entfernt von Wunschbildern und medial vermittelten Vorstellungen. Weibliche und männliche polizeiliche Fallanalytiker arbeiten Hand in Hand.
- In Deutschland entscheiden letztlich die Bundesländer, in welchem Umfang sie polizeiliche Fallanalytiker ausbilden und einsetzen.
- In der Bundesrepublik werden jedes Jahr rund 80 Fallanalysen durchgeführt. Das zeigt Ihnen zum einen eine nicht sehr hohe Schwerstkriminalität an. Zum anderen zeigt das Ihnen auch, dass keine allzu hoher Bedarf besteht. Ihre Chancen für einen Berufseinstieg stehen nur dann gut, wenn Sie zu den Besten gehören.
- Neben wenigen Psychologen, die in den Dienst der Polizei übernommen wurden, ist die Mehrzahl der polizeilichen Fallanalytiker in ihrer vormaligen Funktion als Kriminalbeamter zur Ausbildung gekommen.
- Sie absolvieren vor der Profiler-Ausbildung das Abitur und danach einen Einstellungstest bei der Polizei. Daran schließt sich ein dreijähriges Studium an einer Fachhochschule an (eingeschlossen Praktika und Prüfungen).
- Danach beginnt eine Praxisphase, die durchaus 20 Jahre betragen kann. Danach müssen Sie für das Auswahlverfahren für spezielle OFA-Dienststellen infrage kommen (OFA - operative Fallanalyse).
Es folgt die Ausbildung zum polizeilichen Fallanalytiker (Dauer 5 Jahre). Auf die Personalentscheidungen von Bund und Länder haben Sie generell keinen Einfluss.
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