Preispolitik - Der Unterschied zwischen Skimming- und Penetrationsstrategie

Die Eigenschaften der Skimmingstrategie

Die Skimmingstrategie wird auch Abschöpfungsstrategie genannt. Sie wird durch einen vergleichsweise hohen Einführungspreis charakterisiert, der mit zunehmender Zeit schrittweise gesenkt wird.

• Wie der Name Abschöpfungsstrategie bereits aussagt, ist das oberste Ziel die Marktabschöpfung. Bei Einführung werden also zunächst die Kunden mit der höchsten Zahlungsbereitschaft bedient. Durch Preissenkungen im Zeitverlauf werden immer weitere Kundengruppen angesprochen und der Markt wird zunehmend erschlossen.
• Die Gründe für die Anwendung dieser Strategie können verschiedener Natur sein. Zum einen ist sie eine geeignete Option, wenn das angebotene Produkt besonders innovativ oder neu ist. Konsumenten haben in diesem Fall keine Vergleichsmöglichkeiten und sind aufgrund der innovativen Form eher gewillt, einen höheren Preis zu zahlen.
• Eine andere Möglichkeit ist eine Qualitätsführerschaft. Wenn Ihr Produkt qualitativ denen der Konkurrenz überlegen ist, dann spiegelt der Preis die allgemeinen Wertvorstellungen der Kunden wieder und dient sozusagen als Qualitätsindikator.
• Beispiele für Skimmingstrategien sind zahlreich am Markt vorhanden. Man denke nur einmal an das iPhone von Apple oder die neue Playstation 4 von Sony, die in Kürze auf dem Markt erscheint. Vor allem in solchen Branchen, in denen es um Technik geht, werden häufig die schnellsten Fortschritte erzielt, sodass Produkte besonders innovativ und neu erscheinen und damit ein hoher Preis gerechtfertigt wird.

Die Penetrationsstrategie im Überblick

Die Penetrationsstrategie ist das Gegenstück zur Skimmingstrategie. Sie wird auch Marktdurchdringungsstrategie genannt. Das Kennzeichen dieser Strategie ist ein vergleichsweise geringer Einführungspreis, dessen weiterer Verlauf allerdings abhängig von der Marktsituation ist.

• Das Ziel der Penetrationsstrategie ist eine schnelle Marktdurchdringung über mehrere Preisschichten hinweg. Genau aus diesem Grund wird der Preis auch am unteren Ende der Zahlungsbereitschaft der Konsumenten angesetzt.
• Durch die schnelle Durchdringung verspricht sich ein Unternehmen eine gute Ausgangssituation für den Wettbewerb mit Konkurrenten. Durch den niedrigen Preis sollen Konkurrenten so lange daran gehindert werden in den Markt einzutreten, bis das Unternehmen eine Vorherrschaft am Markt aufgebaut hat.
• Wie der Preis im Zeitablauf verläuft, ist abhängig von der vorherrschenden Markt- und Wettbewerbssituation. Er kann beibehalten, gesenkt oder auch erhöht werden.
• Die Penetrationsstrategie ist vor allem dann geeignet, wenn das Produkt über einen niedrigen Innovationsgrad verfügt. Kunden werden nicht bereit sein, viel für ein Produkt zu zahlen, dass es bereits in dieser oder ähnlicher Form zu einem geringeren Preis gibt.
• Weiterhin ist die Strategie gut geeignet, wenn das Unternehmen eine Preis-Mengen-Strategie verfolgt. Hier geht es darum, ein Produkt als "Massenware" zu produzieren.
• Dabei gilt es zu bedenken, dass vor allem bei einer Preis-Mengen-Strategie die Ressourcen dafür vorhanden sein müssen. Entweder verfügt das Unternehmen bereits über die erforderlichen Produktions- und Vertriebskapazitäten, oder es muss die finanziellen Mittel bereitstellen, mit denen diese Kapazitäten aufgebaut werden können.
• Auch die Penetrationsstrategie kann man auf aktuellen Märkten gut beobachten. Die besten Beispiele stammen hier meist aus der Lebensmittelindustrie. Hier werden Produkte in großen Mengen abgesetzt, jedoch weisen diese selten großen Neuheitsgrad auf, weshalb auch der Preis oft vergleichsweise niedrig ist.