Um in einem pädagogischen Beruf erfolgreich zu sein, müssen Sie über fundiertes Fachwissen verfügen. Doch das allein reicht nicht aus. Praxiserfahrungen sind notwendig, um im Alltag richtig handeln zu können. Gerade im Kindergarten ist es wichtig, Abläufe zu verinnerlichen und eine gewisse Routine zu entwickeln. Daher sollten sowohl Schüler, als auch Azubis die Möglichkeiten nutzen, die ein Praktikum im Kindergarten Ihnen bietet.
Ein Praktikum im Kindergarten - diese Möglichkeiten haben Sie
- Wenn Sie Schülerin, bzw. Schüler einer neunten oder zehnten Klasse sind, so müssen Sie in der Regel ein Schülerpraktikum absolvieren. Dieses dauert meist zwei bis drei Wochen. Vielleicht haben Sie ja schon Erfahrung mit Babysitting gesammelt und möchten nun herausfinden, ob es für Sie infrage kommt, einem pädagogischen Beruf zu erlernen. Dafür ist ein Praktikum im Kindergarten bestens geeignet.
- Wenn Sie die Schule bereits beendet haben und noch nicht wissen, ob Sie sich für einen pädagogischen Beruf entscheiden wollen, so können Sie in einem Kindergarten ein "freiwilliges soziales Jahr" absolvieren. Sie bekommen als Gegenleistung für Ihre Arbeit ein Taschengeld und nehmen zudem über das Jahr verteilt an Seminaren teil, die inhaltlich darauf abzielen, Ihre Kompetenzen zu ermitteln und Ihnen berufliche Perspektiven aufzuzeigen.
- Zudem ist es möglich, dass Sie zum einen Praxiserfahrungen in einem Kindergarten sammeln und gleichzeitig einen Schulabschluss erwerben. Fachoberschulen mit sozialem Schwerpunkt bieten ein solches Modell an. In der Regel gehen Sie zwei Tage in der Woche zur Schule und verbringen die anderen Tage in Ihrer Praxiseinrichtung. Diese wechseln Sie nach einem Jahr. Nach zwei Jahren und bestandener Abschlussprüfung erhalten Sie die Fachhochschulreife. Mit diesem Abschluss können Sie eine Ausbildung machen oder auch an einer Fachhochschule studieren.
- Sollten Sie sich bereits für eine Ausbildung zur Erzieherin oder zur Kinderpflegerin entschieden haben, so müssen Sie automatisch verschiedene Praktika in Kindergärten absolvieren. Je nach Schule und Bundesland, können das Blog-Praktika oder auch feste Tage sein, an denen Sie in der jeweiligen Einrichtung sind. In der Regel behalten Sie Ihre Praxisstelle für ein Jahr und können so einen sehr guten Einblick in die Arbeit der jeweiligen Einrichtung erhalten.
Bewerbung für ein pädagogisches Praktikum - Wissenwertes
- Für ein Schülerpraktikum erhalten Sie von Ihrer Schule meist einen Vordruck, den der Kindergarten, bei dem Sie ein Praktikum machen möchten, ausfüllt. Eine formelle Bewerbung ist in der Regel nicht nötig. Stellen Sie sich aber auf jeden Fall persönlich vor und schicken Sie nicht Ihre Eltern - dass wird nicht gerne gesehen. Eigeninitiative hingegen schätzen viele KiGa-Leitungen. Manche Kindergärten nehmen generell keine Schülerpraktikanten, da diese nur sehr kurz in der Einrichtung sind. Gute Chancen auf einen Praktikumsplatz haben Sie hingegen, wenn Sie selbst bereits den betreffenden Kindergarten besucht haben.
- Wenn Sie ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren oder einen Praktikumsplatz für ein FOS-Praktikum suchen, sollten Sie sich schriftlich beim Kindergarten, bzw. bei dessen Träger bewerben. Da für Sie keine oder nur sehr wenige Lohnkosten anfallen, haben Sie gute Chancen, einen Platz zu finden. In der Regel müssen Sie sich aber trotzdem noch persönlich vorstellen und sollen in diesem Fall begründen können, warum Sie gerne im Kindergarten arbeiten möchten.
- Auszubildende, die Kinderpflegerin oder Erzieherin werden möchten, sollten sich ebenfalls schriftlich beim Träger der Einrichtung bewerben. Erkundigen Sie sich vorher telefonisch, ob generell berufsbegleitende Praktika möglich sind. Sie kosten Ihren Arbeitgeber zwar nicht viel, es muss aber jemand bereit sein, Sie anzuleiten, mit Ihrer Berufsschule zu kooperieren, Ihre Ausarbeitungen zu lesen und Ihnen regelmäßig Feedback zu Ihrer Arbeit zu geben. Wenn Ihre Bewerbung positiv aufgenommen wird, werden Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und müssen eventuell einen Tag lang im Kindergarten hospitieren.
So nutzen Sie Praktika in Kindergärten für Ihre Karriere
- Damit Ihr Praktikum im Kindergarten für Sie interessant und lehrreich wird, sollten Sie sich bemühen, gut mitzuarbeiten und einen Blick dafür zu entwickeln, wo Sie gebraucht werden. Eine gute Übersicht zu haben und Weitblick zu entwickeln, ist in pädagogischen Berufen sehr wichtig.
- Finden Sie einen positiven Zugang zu Kindern, Eltern und Ihren Kollegen. Das ist sehr wichtig, um einen pädagogischen Beruf gut zu meistern. Stellen Sie so viele Fragen wie möglich, wenn Ihnen Dinge unklar sind. So sammeln Sie immer mehr pädagogisches Fachwissen und lernen, dieses anzuwenden.
- Beobachten Sie das Verhalten der pädagogischen Fachkräfte Kindern, Eltern und dem Team gegenüber und reflektieren Sie sich selbst so oft wie möglich. Daraus können Sie viel lernen.
- Übernehmen Sie auch selbst einige Aufgaben. Schülerpraktikanten können den Kindern beim An- und Ausziehen helfen, Jahrespraktikanten helfen häufig beim Zähneputzen oder bei der Zubereitung der Mahlzeiten. Was auch immer Sie tun: Sie übernehmen Verantwortung und lernen dazu.
- Lassen Sie sich am Ende Ihrer Praktikumszeit eine Beurteilung schreiben. Bei berufsbegleitenden Praktika ist das ohnehin vorgesehen, doch eine positive Beurteilung kann für zukünftige Bewerbungen generell nützlich sein.
- Übernehmen Sie auch ungeliebte Aufgaben ohne zu murren. Natürlich dürfen Sie sich wehren, wenn Ihre Kollegen Sie als billige Putzkraft ausnutzen, aber generell sollten Sie vorsichtig sein, Aufgaben abzulehnen. Die Arbeit im Kindergarten ist vielseitig, Saubermachen und Aufräumen gehört leider dazu.
Wenn Sie diese Tipps beachten, sammeln Sie durch Praktika im Kindergarten wertvolle Erfahrungen, die Ihnen später im Berufselben nützlich sein können.
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