Hintergrund zur Polarität
- Chemische Bindungen bestehen aus Elektronenpaaren, die sich die zwei Bindungspartner teilen. Dabei stellt jeweils ein Elektron ein Atom zur Verfügung.
- Jedes Element ist unterschiedlich stark bestrebt, ein Elektron an sich zu binden. Diese Eigenschaft wird als Elektronegativität bezeichnet und entspricht für jedes neutrale Element einem spezifischen Wert.
- Gehen zwei verschiedene Elemente eine chemische Bindung ein, so zieht jeweils ein Atom die Elektronen der Bindung mehr an sich als das andere Atom. Dies wird in dem Unterschied der Elektronegativitäten, der sogenannten Elektronegativitätsdifferenz, deutlich.
- Anhand der Elektronegativitätsdifferenz und der räumlichen Struktur kann man den Grad der Polarität bestimmen. Eine Bindung kann unpolar, leicht polar, stark polar oder sogar ionisch sein.
- Die Elektronegativität kann aber auch innerhalb eines Moleküls oder durch Ladungen beeinflusst werden. Ist ein Atom bereits negativ geladen, so ist die Elektronegativität deutlich vermindert. Positive Atome sind hingegen elektronegativer. Aber auch andere polare Gruppen können die Polarität beeinflussen.
Das Bestimmen der Polarität gelingt so
- Zeichnen Sie die chemische Verbindung auf, von der Sie die Polarität bestimmen wollen.
- Suchen Sie nun die Elektronegativitäten der Elemente heraus, die an den chemischen Bindungen beteiligt sind.
- Berechnen Sie nun die Differenzen. Ist die Elektronegativitätsdifferenz größer als 0,4 und kleiner als 1,7, so handelt es sich um eine stark polare Bindung.
- Schreiben Sie bei polaren Bindungen nun jeweils an das Atom mit der höheren Elektronegativität ein δ- bzw. an das Atom mit der kleineren Elektronegativität ein δ+.
- Betrachten Sie zuletzt das Molekül als Ganzes. Ist die Ladung deutlich räumlich getrennt, so liegt eine Polarität im Molekül vor. Ist es hingegen nach außen hin neutral (z. B. Butan), so ist die Verbindung unpolar.
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