Was Sie benötigen
- Informationen über den Bewohner
- gute Teamarbeit
- Vertrauen
- Verantwortungsbewusstsein
- Zeit
- Ruhe
- Pflegeprozessmodell
Die Pflegeplanung - die wichtigste Dokumentation im Altenheim
Die Pflegeplanung ist ein wesentlicher Baustein zur Qualitätssicherung in der Altenpflege und dient als Nachweis von Pflegeleistungen und angemessener pflegefachlicher Reflexion von Risiken und Ressourcen. Ziel einer geplanten Pflege ist die Verbesserung der Lebensqualität zu Pflegender sowie berufliche Zufriedenheit und Kompetenz der Pflegeperson. Es gibt einige Vorteile einer Pflegeplanung für zu Pflegenden sowie für die Pflegepersonen. Ein wichtiger Vorteil solch einer Pflegeplanung ist z. B. die Wahrung der Identität der zu Pflegenden durch den Erhalt individueller Lebensgewohnheiten. Ein wichtiger Vorteil der Pflegeplanung für die Pflegeperson ist z. B. das die Pflegeerfolge sichtbar werden und somit das Selbstwertgefühl der Pflegeperson ansteigt. Es gibt einige Dinge, die Sie bei der Durchführung der Pflegeplanung beachten müssen:
- Vergessen Sie den Zeitfaktor nicht. Ein langsamer Einstieg in die Pflegeplanung erleichtert langfristige Durchführung und vermindert emotionale Abwehr bei Pflegepersonen.
- Führen Sie mit Ihrem Team regelmäßig Pflegeplanungsgespräche.
- Weiter ist es wichtig, dass Sie beim Erstellen der Pflegeplanung Angehörige der Pflegeperson mit einbeziehen und integrieren.
- Sowie Sie das Reinigungspersonal auch mit einbeziehen sollten. Auch das Personal lernt die Pflegeperson kennen.
- Motivieren Sie Mitarbeiter zur größeren Verantwortung, denn ganzheitliche Betreuung fördert die Vertrauensbildung und die Arbeitszufriedenheit.
- Strukturieren Sie die Tagesabläufe der Bewohner um und passen Sie diesen an den einzelnen Bewohner an. Lassen Sie den Bewohner selber entscheiden, wann er z. B. aufstehen möchte oder was er essen möchte.
- Dokumentieren Sie alles lückenlos, denn dies verhindert den Vorwurf einer unangemessenen Pflege.
- Das Wichtigste zur Erstellung einer Pflegeplanung ist die Informationssammlung. Bevor Sie mit dem Schreiben der Planung beginnen, sollten Sie sich sämtliche Informationen des Bewohners einholen z. B. durch ein persönliches Gespräch und anschließender Erstellung der Biografie.
Die Schritte des 6-stufigen Pflegeprozessmodells für das Erstellen einer Pflegeplanung
Zum Erstellen der Pflegeplanung benötigen Sie die Schritte des 6-stufigen Pflegeprozessmodells.
- Der erste Schritt ist die Informationssammlung. Informieren Sie sich über sämtliche Zustände des Pflegenden, dies reicht vom Gesundheitszustand über die Fähigkeiten und Gewohnheiten bis hin zu den individuellen Bedürfnissen des Bewohners.
- Der zweite Schritt ist das Erfassen der Probleme sowie der vorhandenen Ressourcen des Bewohners. Hierbei ist es wichtig, dass Sie die Information, die Sie erhalten, bündeln und diese dann den pflegerischen Zielen gegenüberstellen.
- Pflegeziele festzulegen, ist der dritte Schritt des Pflegeprozessmodells. Sie haben die Probleme anhand der vorliegenden Informationen erkannt und legen nun die Maßnahmen fest, welche den Erfolg des Pflegeprozesses festigen sollen.
- Der vierte Schritt ist das Planen der Pflegemaßnahmen. Sinn der Pflegemaßnahmen sollte immer sein, dass Probleme gelöst und Ressourcen erhalten werden.
- Die Pflegemaßnahmen durchzuführen, ist der fünfte Schritt zum Erstellen der Pflegeplanung. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass das Personal die Pflegeplanung kennt und entsprechend eingearbeitet worden ist.
- Der sechste und letzte Schritt ist die Evaluation der Pflegemaßnahmen. Im Verlauf des Pflegeprozesses werden die Ergebnisse ausgewertet und die Pflegeplanung entsprechend angepasst.
Ein Beispiel einer guten Pflegeplanung
Wichtig beim Erstellen einer Pflegeplanung sind die einzelnen Ressourcen und Probleme des Bewohners herauszufinden und nach einer bestimmten Zeit zu kontrollieren, um eventuell feststellen zu können, dass das Pflegeziel erreicht ist oder eben leider noch nicht.
- Ein Beispiel für ein Pflegeproblem könnte sein: Frau X kann nicht selbstständig Nahrung aufnehmen aufgrund von Parkinson.
- Ein Beispiel für eine Ressource könnte z. B. sein: Sie bemüht sich, mithilfe von krankengymnastischen Übungen ihre eingeschränkten Fähigkeiten zu verbessern.
- Das Ziel von Frau X wäre dann z. B.: Frau X kann in vier Wochen mundgerecht portioniertes, belegtes Brot selbstständig essen. Die Überprüfung erfolgt am (...). Frau X kann ohne fremde Hilfe Getränke zu sich nehmen. Überprüfung erfolgt am (...).
- Nach der Zielsetzung erfolgen die Maßnahmen dafür: "Frau X 1-mal täglich 10 Minuten Krankengymnastik" oder "Bei jeder Mahlzeit aktivierende Hilfestellung leisten", "Zeit lassen und ermutigen", "Lob einsetzen".
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