Was Sie benötigen
- Holz
- Nägel, Schrauben, Werkzeug
- Alu- oder Kunststoffplatten zur Bedachung
- evtl. Bodenplatten aus Gummi oder Rasenverbundsteine o.ä.
Baugenehmigung auch für den einfachen Offenstall
- Der erste und meist auch schwierigste Schritt zum Bau Ihres eigenen Offenstalls ist der Erhalt einer Baugenehmigung. Diese müssen Sie beim städtischen Bauamt der Gemeinde, zu der die Koppel gehört, auf der Sie die Pferde im Offenstall halten wollen, stellen.
- Als Hobbypferdehalter ist es meist schwierig, im freien Gelände eine Genehmigung zum Bau eines Pferdestalls zu bekommen. Umzäunungen dürfen fast immer nur flexibel sein, d.h. ein beweglicher Elektrozaun, der schnell auf- und abgebaut werden kann, benötigt keine Genehmigung, ein feststehender Holzzaun dagegen wird kaum erlaubt.
- Ähnlich ist es mit dem Offenstall. Mittlerweile gibt es alle möglichen beweglichen Unterstände, die aber meist sehr teuer in der Anschaffung sind.
Aber vielleicht haben Sie Glück, eine entgegenkommende Gemeinde oder die Koppel gehört direkt zu Ihrem Haus. Sie bauen also sozusagen in Ihrem eigenen Garten, dann können Sie den Bau des Offenstalls bald in Angriff nehmen.
Einen Pferdestall selber bauen heißt zuerst planen
- Je nach Anzahl der Pferde und abhängig von der Größe der Tiere muss die Grundfläche des Offenstalls berechnet werden. Die Pferde müssen entspannt stehen und sich auch einmal nach oben recken können, mehr an Höhe muss nicht sein. Als Grundfläche gelten etwa 6 m² pro Pferd.
- Wenn möglich sollte der Offenstall Zwischenwände oder verschiedene Eingänge bekommen, da sich der Anführer der kleinen Herde (das gilt auch schon bei zwei Pferden) gern in den Eingang stellt und niemanden mehr hinein lässt.
- Um einen unangenehmen Durchzug dennoch zu vermeiden, können die Eingänge mit PVC-Streifenvorhängen verschlossen werden.
- Zwischen Dach und Seitenwänden bietet es sich an, ganz oben einen Streifen offen zu lassen, so dass die Lüftung im Unterstand funktioniert, die Tiere aber dennoch keinen Zug bekommen.
Bedenken Sie auch die Windrichtung und bauen Sie den Offenstall nicht mit der Öffnung zur Wetterseite gerichtet.
Materialbedarf für den Pferdestall
- Notwendig sind Pfosten für die Ecken der Seitenwände, je nach Größe auch jeweils noch einen oder mehrere dazwischen. Diese können einfach in den Boden geschlagen werden, besser ist allerdings, ein Loch auszuheben und die Pfosten einzubetonieren.
- Weiter benötigen Sie genügend Bretter (gut eignen sich auch Verschalplatten) für die Wände
- und für das Dach entweder ebenso Bretter, über die Sie dann Dachpappe legen, oder besser, einige Dachlatten, die mit Alu- oder Kunststoffplatten abgedeckt werden.
Der Boden kann Naturboden bleiben, da im Normalfall nicht eingestreut werden muss und die Pferde außerhalb auf der Koppel urinieren.
Bau des Offenstalls
- Imprägnieren Sie zunächst das gesamte Holz, denn der Stall soll ja einige Jahre halten und ist dauerhaft Wind und Wetter ausgesetzt.
- Setzen Sie dann die Pfosten, möglichst in Beton. Sie graben für jeden Pfosten ein Loch von etwa 50 cm Tiefe, füllen dieses mit Beton auf und setzen den Holzpfahl hinein. Achten Sie darauf, dass er gerade stehen bleibt und warten Sie mit der weiteren Arbeit, bis alles hundertprozentig fest geworden ist. Auf der Vorderseite des Offenstalls nehmen Sie etwas höhere Pfosten als auf der Rückseite, damit das Wasser ablaufen kann und der Eingang nicht ziemlich bald zum Schlammloch wird.
- Dann bauen Sie die Wände und Zwischenwände, indem Sie die Pfosten quer mit den Brettern oder mit Verschalplatten verbinden. Bringen Sie die Bretter oder Platten von außen an und nageln Sie von innen noch ein paar Bretter quer davor, so dass den Pferden keine Berührung mit der Außenwand möglich ist. So vermeiden Sie, dass die Wände hinausgedrückt werden, wenn die Tiere sich daran scheuern. Pferde lehnen sich auch gerne an oder es kommt hin und wieder zu einem Gerangel im Stall und herausgedrückte Bretter stellen immer eine Gefahrenquelle dar.
- Für das Dach genügt es, die Pfosten der Vorderseite mit denen der Rückseite mit Brettern zu verbinden und darüber ein stabiles Gerüst aus Dachlatten zu montieren, worauf sie dann Alu- oder Kunststoffplatten befestigen. Diese sind wesentlich dichter als Bretter, die Sie mit Dachpappe abdecken.
- Am Ende des Daches bringen Sie eine Dachrinne an und führen das Regenwasser in eine Sammelzisterne.
- Nun bringen Sie noch die Futterkrippe an. Im Fachhandel finden Sie günstige Metallgitter, die nur noch an die Wand geschraubt werden müssen. Diese bringen Sie so an, dass die Pferde den Hals nicht nach oben recken müssen, um zu fressen, aber doch so hoch, dass die Tiere nicht die Beine hinein stellen können, denn beim schnellen Ausstieg kommt es leicht zu schlimmen Verletzungen.
- Falls Sie anstatt des Naturbodens lieber einen befestigten Stallboden möchten, können Sie schwere Gummiplatten mit Antirutschnoppen im Fachhandel bekommen, die sie nur auf die ebene Erde legen müssen. Sie sind miteinander verzahnt und können so auch bei großer Bewegung im Stall nicht verrutschen. Ein Holzboden ist nicht ratsam, da er bei Feuchtigkeit sehr rutschig wird.
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