Lästige Plagegeister
- Sowohl einfache Fliegen als auch die größeren Bremsen, gerne als auch Blinder Kuckuck bezeichnet, sind für Pferde sehr unangenehm, denn sie können die kleinen, sehr leichten Insekten trotz ihres Fells auf der Haut spüren. Sie haben sehr viele Berührungsrezeptoren unter der Haut, die bereits kleinste Veränderungen hinsichtlich Druck und Berührung wahrnehmen.
- Fliegen plagen unsere Reittiere besonders im Bereich der Augen, dort saugen sie die Tränenflüssigkeit auf und hinterlassen häufig krankmachende Erreger. Die Folge sind ständig tränende und entzündete Augen.
- Die größeren Bremsen saugen Blut, es sind immer die weiblichen Vertreter, denn sie benötigen das Blut zur Bildung und Ablage ihrer Eier. Sie werden vom Geruch der Pferde angezogen, der sich intensiviert, wenn diese während der Arbeit oder aufgrund von Hitze beginnen zu schwitzen. Vertreiben lassen sich diese Plagegeister nur mühselig, sie sind sehr penetrant. Die Bisse der Bremsen sind als große Quaddeln sichtbar, die sich deutlich bei einem Durchmesser von ca. 3 cm in die Höhe erheben. Sie jucken und können sich entzünden, besonders wenn sie sich in Bereichen finden, die natürlicher Reibung ausgesetzt sind, wie beispielsweise zwischen den Beinen, an der Gurt- oder Sattellage, im Ganaschenbereich.
- Pferde versuchen durch ein häufiges Schütteln und Schlagen mit dem Schweif, sich dieser Plagegeister zu entledigen. Manchmal treten sie sich auch gezielt unter den Bauch oder versuchen, mit der Spitze eines Hinterhufes eine Bremse vom Hals oder der Ganasche zu vertreiben.
- Beim Reiten geplagte Vierbeiner können sich nicht mehr richtig auf den Reiter konzentrieren, Lektionen missglücken, wie beispielsweise ein geschlossener, ruhiger Stand, und das Reiten wird zum Kampf gegen die stechenden und saugenden Plagegeister.
Abhilfe gegen Fliegen und Bremsen
Sie können Ihr Pferd nicht komplett vor den Plagegeistern schützen, aber Sie können bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen und Ihr Pferd unterstützen, für die Insekten unattraktiv zu werden.
- Als sehr gut haben sich Masken für Pferde erwiesen, die Sie ihnen über den Kopf ziehen und mit Klettverschlüssen körpereng verschließen. Diese Masken bestehen aus einem sehr fein gewebten Netz, das für die Tiere durchscheinend ist. Sie können also ihre Umgebung noch deutlich erkennen, aber die kleinen Fliegen können durch die kleinen Maschen nicht hindurchschlüpfen, Augen und auch Ohren bleiben entsprechend geschützt. Allerdings ist dieser Schutz in der Regel nur dann möglich, wenn Sie das Pferd nicht reiten. Sie können zwar versuchen, die Maske auch über den Trensenzaum zu ziehen, dies ist aber nicht empfehlenswert, da sie nicht dicht abschließt und eventuell Insekten unter die Maske gelangen können. Während des Reitens können Sie aber ein Fransenstirnband verwenden, das die meisten Insekten durch die sich bewegenden Fransen verscheucht. Viele dieser Stirnbänder gibt es in Kombination mit einem Ohrenschutz.
- Auf der Weide und beim Ausreiten im Schritt können Sie Ihrem Pferd eine Fliegendecke überziehen. Sie funktioniert wie die Maske, ist also aus einem feinen Gitternetz erstellt. So schützen Sie Ihr Pferd vor beiden Insektenarten zumindest von oben, Beine und Bauch bleiben aber immer noch angreifbar. Hier sollten Sie immer aufmerksam sein und Ihrem Pferd beim Vertreiben der besonders lästigen Bremsen helfen.
- Viele Reiter gehen dazu über, ihre Reittiere mit Fliegensprays einzusprühen. Die Inhaltstoffe sind den Insekten sehr unangenehm und hält sie auf Abstand. Allerdings dünsten diese Mittel stark aus und sind auch für den Reiter nicht angenehm. Manches Pferd verträgt diese Mittel auch nicht und reagiert allergisch.
- Eine andere Möglichkeit haben Sie, Pferde von innen heraus vor Insekten zu schützen. Es gibt leicht knoblauchhaltige Müslis, die dafür sorgen, dass die Tiere eine knoblauchhaltige Ausdünstung bekommen, was den Plagegeistern nicht gefällt.
Pferde ziehen die Insekten an
Wo Pferde sind, werden auch immer stechende Insekten zu finden sein, daran lässt sich nichts ändern. Jedoch sollten Sie nicht unbedingt in der Nähe der typischen Behausungen der Insekten reiten und auch noch andere Dinge beachten.
- Gerade Bremsen leben vermehrt in feuchten Gebieten. Sie sollten also diese meiden. Nehmen Sie während eines Ausrittes lieber einen Bogen um ein Feuchtgebiet in Kauf.
- Bei der Wahl Ihres Reitstalls sollten Sie auch darauf achten, dass dieser nicht unbedingt in der Nähe einer Brutstätte der Plagegeister liegt.
- Bei großer Hitze sollten Sie in den Abendstunden reiten, um ein vermehrtes Schwitzen Ihres Reittieres zu verhindern.
- Nehmen Sie Ihrem Pferd ein Kopfschlagen nicht übel, wenn es versucht, eine Bremse loszuwerden, greifen Sie lieber helfend ein.
- Folgen Insekten den Tieren in den Stall, sollten Sie die Fenster mit Fliegengittern absichern.
- Bedenken Sie auch, dass die Plagegeister zum Leben von Pferden dazugehören. Sie kommen mit den Insekten klar, sind aber dankbar für jede positive Unterstützung vom Menschen.
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