So lebt die Bremse
Eine Bremse können Sie in der Nahaufnahme leicht von anderen Insekten unterscheiden. Sie hat zwei charakteristische große Facettenaugen, die nah aneinander liegen. Außerdem hat sie starke Mundwerkzeuge, die zum Stechen geeignet sind.
Bremsen sind tagaktiv. Besonders in der Hitze des Sommers sind sie auf der Suche nach Nahrung.
Nur die weiblichen Bremsen ernähren sich vom Blut anderer Tiere. Die Männchen trinken Nektar. Es gibt außerdem tropische Bremsenarten, bei denen sich beide Geschlechter von Nektar ernähren.
Sie finden Bremsen meist in der Nähe von Gewässern. Diese benötigen sie zur Fortpflanzung. Die Eier werden ins Wasser gelegt. Daraus schlüpfen die Larven, welche sich mehrfach häuten, verpuppen und dann zu den erwachsenen Bremsen werden.
Ein Stich vom Insekt ist selten Überträger von Krankheiten
Ein Stich einer Mücke wird oft erst Minuten danach bemerkt. Bei den Bremsen ist das anders: Sie sind sogenannte Poolfeeder, das heißt, dass sie einen kleinen Schnitt in die Haut setzen und dann daraus Blut trinken. Das führt dazu, dass der Stich wesentlich schmerzhafter ist.
Nach dem Stich bildet sich meist eine rote Quaddel, eine kleine Schwellung, um die Einstichstelle. Außerdem bemerken Sie einen Juckreiz.
Damit das Blut nicht gerinnt, injiziert die Bremse eine gerinnungshemmende Substanz, so dass es sein kann, dass die Einstichstelle noch ein wenig weiterblutet.
Der Stich an sich ist nur für kleine Tiere gefährlich, die nicht so viel Blut verlieren dürfen. Doch als Überträger von Krankheiten kann er auch für Menschen gefährlich werden.
Die Bremse ist ein zyklischer Vektor für wenige Erkrankungen. Das bedeutet, dass es Parasiten gibt, die die Bremse als Zwischenwirt nutzen. Dazu gehört der Rundwurm Loa Loa. All diese Parasiten kommen nicht in unseren Breitengraden vor.
Daneben dient die Bremse auch als azyklischer Wirt. Das heißt, dass sie durch den Stich eines infizierten Menschen oder Tieres eine Erkrankung aufnehmen und zu einem anderen Wirt bringen kann. Häufig kommt dies bei der Pferdekrankheit Equine Infektiöse Anämie vor, die von der Pferdebremse übertragen wird. Auch die durch Zecken bekannte Borreliose und die Schlafkrankheit können Bremsen übertragen.
So beugen Sie Bremsenstichen vor
Um sich vor Bremsen zu schützen, sollten Sie Repellentien nutzen. Das sind sogenannte Mückensprays, die Sie auf Haut und Kleidung verteilen können.
Wenn Sie viele Bremsen fürchten, können Sie sich auch lange Klamotten anziehen, wodurch die Bremsen nicht zustechen können.
Kleine Kinder sollten Sie im Sommer durch Moskitonetze über dem Kinderwagen schützen.
Gegen Pferdebremsen helfen alle Mittel, die auch gegen Fliegen wirksam sind: Decken oder Masken bringen Linderung für Ihr Pferd.
So behandeln Sie einen Insektenstich
Sollten Sie dennoch einen Bremsenstich erleiden, hilft heißes Wasser. Dieses denaturiert die Proteine, die den Juckreiz und die Rötung verursachen. Natürlich sollten Sie sich dabei nicht verbrennen. Anschließend sollten Sie trotz des Juckreizes nicht kratzen, sondern die Stichstelle mit Eis kühlen.
Wenn der Juckreiz zu stark wird, können Sie sich von Ihrem Apotheker beraten lassen. Dieser verkauft Ihnen Salben, die den Juckreiz lindern.
Manche Menschen reagieren allergisch auf den Stich der Bremse. Dann kann es zu Schockzuständen kommen, die lebensgefährlich sein können. In diesem Fall müssen Sie umgehend einen Notarzt rufen.
Bremsenstiche sind schmerzhaft, aber meist harmlos. Als Krankheitsüberträger spielen sie eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sollten Sie versuchen, diesen Insekten vorzubeugen. Bei anhaltenden Schmerzen und Juckreiz empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.
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