Was Sie benötigen
- Verschiedene Stoffreste
- Stoff für die Rückseite
- Schere
- Maßband
- Nähmaschine
- Bügeleisen
- Eventuell Vlies
- Stecknadeln
Mit der Nähmaschine ist es am einfachsten, Stoffreste zu Patchwork-Teilen zu verarbeiten. So bekommen Sie saubere Nähte und es geht ihnen zügig von der Hand. Aus kleineren Stoffresten lassen sich Applikationen nähen, mit denen Sie entweder andere Teile wie Decken, Kissen oder Kleidungsstücke, verzieren können. Zum Basteln lassen sich kleine Patchworkelemente ebenfalls toll verwenden. Das ursprüngliche Quilten von Patchworkdecken von Hand, ist seit dem 14. Jahrhundert eine Tradition, die in einigen Gegenden noch gepflegt wird. So haben einige Regionen bestimmte Muster entwickelt, an denen die Stepparbeiten zu erkennen sind. Quilten und Patchwork bezeichnet das Zusammensteppen von verschiedenen kleineren oder größeren Materialien, um ein neues Textilstück zu erhalten. Der Quilt bezeichnet hierbei die Steppdecke, Patchwork hingegen kann für jedes andere Textilstück genutzt werden. Sei es als Wandbehang, Kissen oder Jacke.
Beachtenswertes und Vorbereitung für das Nähen
Beim Verarbeiten von Stoffresten zu Patchwork-Arbeiten achten Sie darauf, dass die Stoffe in Qualität und Material gleich oder ähnlich sind. Anderenfalls verzieht sich das Material beim Nähen oder später beim Waschen.
- Am besten geeignet sind Baumwollstoffe, da diese pflegeleicht sind. Seide und Kunstfasern sind nur bedingt verwendbar.
- Schnittmuster sind in den wenigstens Fällen notwendig, wenn Sie einfache Formen verarbeiten. Kunstvolle Quilts benötigen eine Vorlage für das Muster und die Teile, die Sie zuschneiden und verwenden.
- Messen Sie vor dem Zuschnitt und dem Nähen Ihre Stoffvorräte aus, damit Sie die Größe berechnen können. Am einfachsten ist es, wenn Sie Quadrate zuschneiden und verwenden.
- Bei der Berechnung sollten Sie die Nahtzugabe nicht vergessen. Pro Kante müssen Sie ungefähr 1 Zentimeter rechnen. Der Abstand zwischen Nadel und Nähfüßchen beträgt meistens 0,7 cm, was als Richtwert gut zu nutzen ist.
- Wilde Farbmuster können genau so dekorativ wirken, wie ein vorher geplantes Muster. Haben Sie ähnliche Farbtöne, lässt sich ein Farbverlauf darstellen oder eine Art Schachbrettmuster.
- Genäht wird mit einer einfachen Steppnaht. Wichtig ist, dass Sie bei jeder Bahn nach dem Zusammennähen die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Die Steppnaht wird verwendet, weil Ober- und Unterfaden gerade verlaufen und ein Versäubern kaum notwendig ist.
So nähen Sie eine einfache Patchwork-Decke
- Legen Sie zuerst fest, wie groß Ihre Decke werden soll und mit welcher Quadratgröße Sie arbeiten möchten. Berechnen Sie die Anzahl der Quadrate, die Sie benötigen und vergessen Sie hierbei die Nahtzugabe nicht.
- Nun erfolgt der Zuschnitt der Quadrate. Sind alle zugeschnitten, sortieren Sie diese nach Reihen, damit Sie flüssig arbeiten können.
- Nähen Sie reihenweise die Quadrate an den Kanten zusammen. Hierfür wird das obere Quadrat mit der sichtbaren Stoffseite auf das unten liegende gelegt, sodass beide sichtbaren Seiten aufeinander liegen.
- Ist die Reihe beendet, bügeln Sie die Nahtzugaben auseinander. Legen Sie die fertigen Reihen in der richtigen Reihenfolge glatt ab.
- Anschließend beginnen Sie mit dem Vernähen der Reihen. Hierfür legen Sie die Reihen wie bei den Quadraten mit der bunten Seite aufeinander.
- Heften Sie die Reihen mit Stecknadeln sorgfältig zusammen und vernähen Sie sie anschließend. Achten Sie darauf, dass die Nähte der Quadrate immer passgenau übereinander liegen.
- Ist die endgültige Deckengröße erreicht, legen Sie alle drei benötigten Lagen Stoff für die Decke übereinander. Zuerst die Deckenunterseite, darauf ein Vlies oder eine Fleecedecke und abschließend Ihr Patchwork mit der schönen Stoffseite nach oben.
- Heften Sie alle drei Lagen mit Stecknadeln zusammen und steppen Sie sie einmal rundrum ab. Für einen sauberen Kantenabschluss fassen Sie die Decke mit einem Schrägband ein.
- Damit die Deckenteile nicht ineinander verrutschen, steppen Sie am besten alle Nähte noch einmal ab. Wenn Sie für Ihre Nähmaschine einen Patchworkfuß besitzen, eignet sich dieser besonders gut, weil er über eine seitliche Führung verfügt.
Quilten eines Kissens mit Hotelverschluss
Ein Kissen mit Hotelverschluss ist die schnellste und einfachste Variante eines Kissenbezuges. Nach dem Zusammenfügen des Patchworkteils ist das Kissen mit wenigen geraden Nähten gefertigt.
- Um die Stoffbahn für eine 40 x 40 cm große Kissenhülle zu fertigen, benötigen Sie eine 42 Zentimeter breite und 100 Zentimeter lange Patchworkarbeit. 2 Zentimeter sind hier die Nahtzugabe. Sie sollten die jeweils rechten und linken Quadrate entsprechend 1 Zentimeter breiter als die Rechtecke fertigen.
- Wiederholen Sie die Schritte 1 bis 6 aus der Anleitung für die Decke. Zusätzliche Lagen an Stoff benötigen Sie für einen Kissenbezug nicht.
- Breiten Sie die Bahn auf links vor sich aus. Klappen oben und unten so viele Quadrate um, dass Sie die Größe von 40 cm erreichen. Eine Reihe Quadrate sollte sich überlappen.
- Heften Sie die offenen Seiten mit Stecknadeln zusammen. Anschließend werden diese entlang der Nahtzugabe vernäht.
- Durch die entstandene Öffnung lässt sich das Kissen jetzt wenden. Diese Öffnung ist der sogenannte Hotelverschluss.
- Bügeln Sie den Kissenbezug abschließend auf. Jetzt können Sie ein Kissen beziehen.
Je öfter Sie Patchworksachen nähen, desto mehr Ideen werden Sie haben, was und vor allem wie Sie die Stoffe verarbeiten können. Ob Sie mit Dreiecken oder langen Stoffstreifen arbeiten, Materialmixe ausprobieren oder sich an ein Muster wagen bleibt Ihnen und Ihren Fähigkeiten überlassen. Probieren Sie sich aus!
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