Wie äußert sich passiv-aggressives Beziehungsverhalten?
Es gibt eine Reihe von häufig auftretenden Anzeichen passiv-aggressiver Partner. Dazu gehören etwa:
Vermeidung von offenen Konflikten
Passiv-aggressive Menschen drücken negative Empfindungen in Konfliktsituationen indirekt aus. Sie sprechen sie nicht direkt an und vermeiden offene Konflikte. Typisches Kennzeichen ist passiver Widerstand. Der passiv-aggressive Partner rastet nicht aus und zeigt Wut, Enttäuschung und Frust nicht offen.
Beispiel: Der Betroffene reagiert auf einen Vorschlag erst einmal positiv, geht aber später nicht darauf ein und setzt ihn nicht um. Kommt es zur Aussprache, gibt er/sie beispielsweise an, den Vorschlag oder Termin vergessen zu haben. Auch Verzögerungstaktiken und Hinhalten sind üblich.
Liebesentzug, Ignorieren und Verletzen
Nach einem Streit droht ein passiv-aggressiver Partner oft mit Liebesentzug. Er/sie ignoriert den anderen, antwortet abschätzig, mürrisch, sarkastisch, verletzend und zynisch. Das passiv-aggressive Verhalten ist auch mit einem Trotzverhalten vergleichbar.
Pseudo-Humor
Pseudo-Humor und widersprüchliche Botschaften sind ebenso typisch für einen passiv-aggressiven Partner. Verletzende Aussagen werden als Spaß übermittelt. Das Gegenüber gilt dann als Spielverderber, wenn er/sie es nicht spaßig findet. Des Weiteren reden entsprechende Menschen ihren Mitmenschen gern ein schlechtes Gewissen ein.
Was sind typische Eigenschaften passiv-aggressiver Partner?
- Verbreiten von Gerüchten
- Schlecht hinter dem Rücken reden
- Bloßstellen vor anderen
- Falsche Darstellung von Sachverhalten
- Intrigen
- Wechsel zwischen Trotz und Niedergeschlagenheit
So äußert sich passiv-aggressives Verhalten, das als Teil einer Persönlichkeits- und Verhaltensstörung gilt, also in verschiedenen Formen.
Angemessener Umgang mit passiv-aggressivem Partner - wann ist eine Trennung sinnvoll?
Beziehungen können unter einem passiv-aggressiven Verhalten aufgrund des passiven Sabotierens und der kritischen Einstellung gegenüber anderen sehr leiden und auch zerbrechen. Streits über das Verhalten führen meist zu nichts, denn Betroffene sind schwer konfliktfähig. Hilfreich können aber beispielsweise sein:
- Paar- und Familienberatung
- Coachings
- Psychotherapeutische Behandlung
Lassen Sie sich nicht provozieren, sondern bleiben Sie ruhig. Leben Sie eine vernünftige Streitkultur und liebevoll-klärende Kommunikation vor.
Letztlich müssen Sie selber für sich entscheiden, ob Sie das Verhalten tolerieren und akzeptieren können oder wollen. Ist der Leidensdruck zu hoch und häufen sich die Probleme im Alltag, empfiehlt sich eine Trennung.
Ws sind die Gründe für das passiv-aggressive Verhalten?
Der Großteil der passiv-aggressiven Menschen leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl und/oder einer hohen Sensibilität. Die Ursachen sind oft in der Familienbiografie, insbesondere in der Kindheit, zu finden.
Typisch ist ein forderndes und leistungsorientiertes Elternhaus.
Wer direkte Wutausbrüche bei Bezugspersonen erlebt hat, kann ebenfalls Angst vor erheblichen Emotionen entwickeln und das Phänomen fördern. Auch ein starkes Harmoniebedürfnis, soziale Erfahrungen und widerfahrene Grenzüberschreitungen können eine Rolle spielen.
Kennzeichnend für passiv-aggressives Verhalten ist der indirekte Ausdruck negativer Empfindungen, beispielsweise durch Gesten, Handlungen oder Unterlassungen, statt die Gefühle offen auszusprechen. Sachliche Kommunikation und das Aufzeigen eigener Grenzen sind sehr wichtig, um so angemessen auf einen passiv-aggressiven Partner zu reagieren.
Wichtig ist, dass Sie auf Ihr Gefühl hören. Manchmal hilft nur eine Trennung, um nicht mehr länger unter dem Verhalten des Partners zu leiden.
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