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Passgang beim Hund - Ursachen

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Passgang: Rechtes Vorder- und Hinterbein werden gleichzeitig hochgehoben.
Passgang: Rechtes Vorder- und Hinterbein werden gleichzeitig hochgehoben.
"Ihr Hund läuft aber komisch, was hat er denn?!" Kommt Ihnen diese Frage bekannt vor? Dann könnte es sein, dass Ihr Hund statt im normalen Trab im Passgang läuft.

Der Passgang

Der Passgang ist eine Gangart im Zweitakt, die bei Hunden nur selten vorkommt. Hierbei schwingen jeweils Vorder- und Hinterbein einer Seite nach vorne, während beim normalen Trab die diagonalen Beine gleichzeitig in der Luft sind. Durch die wechselseitige Unterstützung des Schwerpunktes pendelt der Hund beim Passgang hin und her. 

Ist der Passgang beim Hund normal oder krankhaft?

  • Grundsätzlich wird der Passgang beim Hund zu den erworbenen Bewegungsstörungen gezählt. Es gibt aber auch Hunde, die diesen Gang seit der Geburt zeigen. Dies kommt gehäuft bei Labrador Retrievern und Bulldoggen vor.
  • Der Anteil an Hunden, bei denen keine Erkrankung hinter einem Passgang steckt, liegt bei unter 10 %. Bei über 90 % der Hunde mit Passgang handelt es sich um eine Bewegungsstörung. Diese sollte von einem Tierarzt abgeklärt werden.
  • Völlig harmlos ist hingegen der kurzzeitige Passgang des Hundes beim Übergang vom Schritt zum Trab. Viele Hunde zeigen diesen Passgang, wenn sie an der Leine laufen und das Tempo zu schnell für Schritt, aber zu langsam für Trab ist.  
  • Wichtig ist Ihre Beobachtung: Läuft Ihr Hund schon immer im Passgang oder erst seit einiger Zeit? Zeigt Ihr Hund weitere Auffälligkeiten wie Lahmheiten, Probleme beim Treppensteigen oder Springen, Steifigkeit nach dem Aufstehen, vermehrtes Strecken, Bewegungsunlust, weniger Spielfreude, Gewichtsverlust, unsicherer Gang, vermehrtes Hecheln, wackeliger Gang, Zehenschleifen, Verhaltensauffälligkeiten, Krampfanfälle, Koordinationsprobleme oder Lähmungserscheinungen? 

Mögliche Ursachen für den Passgang beim Hund

  • Ursachen für den Passgang beim Hund können eine Schonhaltung (= Schmerzen) sein (der Hund will nicht anders laufen) oder eine neurologische Störung (der Hund kann nicht anders laufen).
  • Bei Schmerzen handelt es sich i. d. R. um orthopädische Erkrankungen, z.B. Frakturen, Arthrosen etc. 
  • An neurologischen Ursachen können viele in Frage kommen: z.B. Erkrankungen der Nerven oder Muskeln in den Gliedmaßen, des Rückens (Bandscheibenvorfälle, Wirbelblockaden, etc.) oder des Gehirns, insbesondere des Großhirns (Tumore, Missbildungen etc.).
  • In einer schwedischen Studie litten jedoch 75 % aller Hunde, die im Passgang liefen, unter Rückenproblemen. Rückenprobleme können vergleichsweise harmlose Ursachen haben: z.B. schmerzhafte Wirbelblockaden, verkrampfte Muskulatur (Hartspann), Spondylosen (Brückenbildungen zwischen den Wirbelkörpern) oder Arthrose in den Wirbelgelenken. Es können aber auch schwerwiegendere Probleme dahinterstecken, z.B. Bandscheibenvorfälle, Zysten oder Tumore.

Wie die Ursache für den Passgang herausfinden?

  • Wenn Sie mit Ihrem Hund wegen einem Passgang zu einem Tierarzt gehen, wird er, nach einer Anamnese (Besitzerbefragung), eine allgemeine sowie eine spezielle orthopädische und neurologische Untersuchung durchführen. Häufig kann das Problem dann schon näher lokalisiert werden. 
  • Zeigt Ihr Hund an einer Stelle Schmerzen, wird i. d. R. zunächst ein Röntgenbild angefertigt. Gelegentlich kann danach schon eine Diagnose gestellt werden.
  • Je nach Fall können jedoch auch weitere Untersuchungen nötig sein: z. B. Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Szintigraphie, Liquoruntersuchung (Untersuchung der Gehin- und Rückenmarksflüssigkeit) oder Blutuntersuchungen.
  • Je nach Ursache für den Passgang kann dann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

Bei erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung, ggf. mit Unterstützung von Physiotherapie, stehen die Chancen gut, dass Ihr Hund statt im Passgang wieder im normalen Trab läuft und schmerzfrei über die Wiese rennt.

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