Grundsätzlich können Sie jede Art von Bodenbelag auf eine Flächenheizung oder eben auch Flächenkühlung aufbringen. Allerdings gibt es einige Beläge, die sich besser (Fliesen) als andere (Holzdielen) eignen. Wie gut oder weniger gut die Eignung ausfällt, entscheidet unter anderem die Materialdicke sowie die Wärmeleitfähigkeit der Bodenbeläge.
Parkett auf Fliesen einer mit Warmwasser betriebenen Fußbodenheizung
- Die beiden Komponenten Materialdicke und Wärmeleitfähigkeit beeinflussen entscheidend den Wärmedurchlasswiderstand.
- Hierbei gilt der Fakt, je niedriger ein Wärmedurchlasswiderstand ist, desto praktischer eignet sich das jeweilige Material für die Kombination mit der Fußbodenheizung.
- Mit dem Ansteigen des Wärmedurchlasswiderstandes erhöht sich zugleich die Trägheit der Heizung. Das bedeutet, bis es in Ihrem Zimmer warm wird, dauert es relativ lange.
- Auch die Effizienz der Heizungsanlage hängt wesentlich vom Wärmedurchlasswiderstand ab. Ist der dieser Widerstand hoch, müssen Sie die Heizung mit einer höheren Heizwassertemperatur betreiben. Dadurch kommt es allerdings zu einem Ansteigen Ihres Energieverbrauches.
- Sie können Fußbodenarten wie Parkett, Linoleum oder Korkfertigparkett wahlweise fest verklebt oder schwimmend verlegen.
- Laut Herstellerangaben eignen sich viele Bodenbeläge auch für die schwimmende Verlegung auf einer Fußbodenheizung. Im Fall einer schwimmenden Verlegung müssen Sie mit einer erhöhten Trägheit Ihrer Heizungsanlage rechnen.
- Wenn Sie eine Trittschalldämmung unter Ihren Fußbodenbelag verlegen, können Sie nur jenes Dämmmaterial verwenden, welches für diese Heizungsvariante zugelassen ist.
- Weiterhin müssen Sie die Art einer jeweiligen Fußbodenheizung betrachten. Im Gegensatz zu mit Warmwasser betriebenen Fußbodenheizungsanlagen liegen die Temperaturen bei Elektrofußbodenheizungen im oberen Bereich des Fußbodens höher.
Schwimmende Verlegung von Parkboden über Keramikfliesen
Sie möchten einen Parkettboden auf einen Fliesenboden aufbringen, der sich über einer Fußbodenheizungsanlage befindet.
- Betreiben Sie diese Heizung in Form einer elektrischen Flächenheizung, sollten Sie generell keinen Holzfußboden aufbringen. Die Vorlauftemperatur ist in einem solchen Fall viel zu hoch. Es kommt zu starker Rissbildung.
- Die richtige Vorlauftemperatur können Sie bei einer Warmwasserheizung einstellen. Auf einen Fliesenboden über einer Bodenheizung können Sie laut Parketthersteller Parkettboden schwimmend verlegen. Empfohlen wird vor allem Schichtparkett. Bei Dielenboden bilden sich meist Risse. Lüften Sie reichlich und versorgen somit das Holz mit der notwendigen Feuchtigkeit gehen die Risse auch wieder zurück.
- Der Idealfall ist allerdings, dass Sie die Fliesen entfernen (Boden ausgleichen) und danach Parkett mit integriertem Trittschallschutz verlegen.
- Jede Materialschicht besitzt einen Durchlasswiderstand. Bei schwimmender Verlegung kommt auch noch eine Schicht Luft hinzu. Alles das sorgt für eine hohe Trägheit Ihrer Heizung. Heizen Sie in der kalten Jahreszeit ununterbrochen, macht sich die Trägheit nur einmal bei Heizungsbeginn bemerkbar.
- Verwenden Sie in jedem Fall nur die Trittschalldämmung und einen Holzfußboden (Laminat, Schichtparkett), die auf ihre spezielle Tauglichkeit für den Fußbodenheizungsbetrieb geprüft sind.
Gehen Sie davon aus, dass das, was länger zum Aufnehmen von Wärme benötigt, auch länger warm bleibt. Sinnvoll verwenden Sie diese Heizungsart nur, wenn die Räume über eine ausreichende Wärmedämmung und isolierte Fenster verfügen.
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