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Oxymoron - Definition & Beispiele

Inhaltsverzeichnis

Ein Oxymoron  verbindet Gegensätzliches zu einem Bild.
Ein Oxymoron verbindet Gegensätzliches zu einem Bild.
Rhetorische Stilmittel wie das Oxymoron sind etwas Wunderbares, um der Sprache eine persönliche Note und Tiefgang zu verleihen. Im Deutschunterricht oder Studium der Sprache stolpern Schüler und Studenten aber häufig über komplizierte Definitionen oder ein schwer verständliches Beispiel. Dabei wird das Spiel mit der Sprache schnell schaurig schön und, siehe da, schon ist mit "schaurig schön" ein Oxymoron auf den Plan getreten.

Oxymoron - Begriffserklärung

Das Oxymoron gehört zu den Stilmitteln der Sprache. Als rhetorische Figur vereint es wie selbstverständlich Widersprüche in sich:

  • Bereits ein einzelnes Wort kann ein Oxymoron sein. Dabei werden zwei Wörter gleicher oder verschiedener Wortart in eine Komposition gezwungen, so etwa in "Friedenspanzer".
  • Häufiger treten Oxymora in Wortgruppen auf - im letzten Einleitungssatz von diesem Artikel zum Beispiel. Hier ist etwas schaurig und zugleich schön, was einem Widerspruch entspricht. Die widersprüchlichen Sachverhalte schließen sich hier zu einer syntaktischen Einheit aus Adverb und Adjektiv zusammen. 
  • Eine Unterform der Oxymora trägt die lateinische Bezeichnung "Contradictio in adiecto". Dies bedeutet übersetzt so viel wie "Widerspruch in der Beifügung". Ein Substantiv erhält dabei durch ein Adjektiv eine nähere Beschreibung, die einen unvereinbaren Gegensatz erzeugt.

Ein Beispiel für jede Form der Oxymora

Schon der Name der rhetorischen Stilfigur ist ein Beispiel in sich. "Oxymoron" setzt sich aus den beiden griechischen Worten "oxys" für scharfsinnig und "moros" für dumm zusammen.

  • Ein eingängigeres Beispiel aus dem Deutschen ist das Wort "Hassliebe". Hier setzt sich das Oxymoron aus den Begriffen "Hass" und "Liebe" zusammen, die als Emotionen im Widerspruch zueinander stehen.
  • Ein Beispiel für Oxymora als Konstrukt aus mehreren Worten ist der bekannte Ausspruch "Eile mit Weile". Hier führt die addierende Zusammensetzung zum Widerspruch.
  • Für die Unterform Contradictio in adiecto lautet ein einfaches Beispiel: Stummer Schrei. Das Substantiv "Schrei" verknüpft man automatisch mit einem hörbaren Geräusch, doch das Adjektiv "stumm" beschreibt ihn als unhörbar.

Abgrenzung zu Paradoxon und Antithese

  • Viele Schüler und Studenten verwechseln das Oxymoron mit dem Paradoxon. Bei Oxymora geht es ausschließlich um die Gegensätze der Wortbedeutungen. Paradoxa dagegen sind Widersprüche in der Aussage.
  • Ein berühmtes Beispiel ist der Ausspruch nach Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß". Dies ist kein Oxymoron, denn es gibt keine Gegensätzlichkeit der Wortbedeutungen. Der Widerspruch liegt im Sinngehalt des Satzes.
  • Ebenso wenig ist ein Oxymoron eine Antithese. Antithetische Konstruktionen führen etwas zusammen, das im Gegensatz zueinander steht, jedoch kein Widerspruch in sich ist.
  • Es handelt sich häufig um gegensätzliche Konstruktionen, deren Sinn sich nicht ausschließt, so etwa im biblischen Satz "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." 

Oxymora lenken die Aufmerksamkeit des Lesers oder des Zuhörers, indem ganz bewusst ein Widerspruch in sich kreiert wird. Nicht nur Literaten spielen mit dieser Stilfigur. Fast jeder Mensch tut es im Alltag - und das oft vollkommen unbewusst.

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