Orange Haare - was tun?

Orange statt blond - Schadensbegrenzung mit Silbershampoo und Übertönung

Zuerst heißt es jetzt durchatmen, entspannen und ruhig an die Schadensbegrenzung gehen.

• Versuchen Sie zuerst, Ihr Haar mit Silbershampoo zu waschen. Das kann einen leicht orangen Gelbstich ablindern und den Blondton herauskitzeln. Vorteil dieser Schadensreparatur ist hohe Verträglichkeit.  
• Wenn das Waschen nicht hilft, dann ist ein zweiter Farbauftrag eine Option. Aber Vorsicht: Jedes Färben belastet Ihr Haar enorm. Der äußere Haarpanzer wird gesprengt, der natürliche Farbstoff angegriffen und Chemikalien ziehen in die Kopfhaut ein. Daher größere Bereiche nicht überfärben, sondern zu einer Tönung greifen. 
• Anders als beim Färben lagert sich die Farbe beim ​Tönen in der obersten Haarschicht ab. Daher wird das Haar nicht so sehr strapaziert. Der Nachteil daran: Nach etwa 10 Haarwäschen ist die Tönung nicht mehr sichtbar. 
• Aber welche Farbe für den Zweitauftrag? Aus fachmännischer Sicht kaschieren Aschtöne orange Nuancen. Falls sich das Orange an einigen Stellen aber in Richtung Rot bewegt, verwenden Sie eine mattblonde Tönung. 
• Auf keinen Fall eine dunklere Farbe auf den orangen Bereichen anwenden. Ihre Haare ziehen kurz nach dem Färben Farbstoff, denn die natürliche Haarstruktur ist angegriffen. Welcher Farbton auf beschädigtem Haar mit einer dunklen Korrektur entsteht, ist nicht vorhersehbar. 
• Bei Strähnchen kommt die Chemikalie nicht in direkten Kontakt mit Ihrer Kopfhaut. Daher ist das Überfärben in diesem Fall etwas verträglicher. Wenn Sie Ihre Haarstruktur aber schonen wollen, dann ist Übertönen auch bei orangen Einzelsträhnen die bessere Option.
• Wenn sich die Tönung herauswäscht, kann der Orangeton bereits Geschichte sein. Ist das nicht der Fall, dann wird es Zeit für einen Friseurbesuch. Der Profi kann Ihr Haar nachfärben und zugleich pflegen, um seine Struktur nicht zu sehr zu schädigen.

Gewusst wie - so werden Haare mit Blondierungen wirklich blond

Mit Ihrer Orange-Erfahrung sind Sie, was Blondierungen betrifft, wahrscheinlich vorgeschädigt. Sie müssen in Zukunft aber nicht aufs Blondieren verzichten, denn gewusst wie können Sie ungewollten Ergebnissen vorbeugen. Eine Blondierung gibt keinen Farbstoff in Ihr Haar ab. Das enthaltene Wasserstoffperoxid entzieht dem Haar stattdessen Farbstoff. Das verläuft in Einzelschritten, die sich auf Ihren Haaren je als ein Farbton des Gelbspektrums auswirken. Ihr Haar ist nach kurzer Einwirkzeit Rot. Wenig später verfärbt es sich Orange, danach Gelb und zuletzt Blond.

• Um unerwünschter Haarfarbe vorzubeugen ist es deshalb wichtig, sich exakt an die angegebene Einwirkzeit zu halten. Die Blondierung darf weder zu lange, noch zu kurz auf Ihrem Kopf bleiben. Das Ergebnis sind bei falscher Einwirkzeit Töne zwischen Rot, Gelb und farblos.
• Kontrollieren Sie während des Blondierens regelmäßig den Fortschritt. Ist Ihr Haar noch Rot, Orange oder Gelb, dann verlängern Sie die Einwirkzeit.
• Ihre Ausgangshaarfarbe ist ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Blondierung. Nicht jedes Produkt eignet sich für jede Haarfarbe. Überprüfen Sie daher, ob Ihre Naturfarbe auf der ausgewählten Blondierung angegeben ist. 
• Eine große Herausforderung stellt sich Ihnen vor allem mit dem Blondieren extrem dunkler oder ausgefallener Ausgangshaarfarbe. Vorsicht: Eine einzelne Nuance kann es ausmachen. Steht auf der Packung "für haselnussbraune Haarfarbe", muss die Eignung für andere Braunstufen nicht gelten.

Übrigens können dunkle Haare auch auf natürliche Weise einen Orangestich erhalten. Das kommt in der Regel bei starker und dauerhafter Sonneneinstrahlung vor und ist durch Überfärben behebbar.  

Haarige Angelegenheit - im Zweifelsfall immer zum Friseur

So gut es tun kann, seine Haarfarbe zu verändern, genauso viel kann dabei schief gehen. Färben und Blondieren strapaziert das Haar ohnehin. Durch Färbe- und Blondierfehler können neben unschönen Farbresultaten daher Spliss und Haarausfall entstehen. Im Zweifelsfall tut der Friseurbesuch der Optik und Haargesundheit deshalb besser als Eigenexperimente.