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Ohrenentzündung bei Katzen - Behandlung

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Eine gähnende Katze in ihrem Ruhebett
Eine gähnende Katze in ihrem Ruhebett © andriish22 / pixabay.com
Wer als Mensch schon einmal an einer Ohrenentzündung gelitten hat, weiß, wie schmerzhaft und unangenehm diese Erkrankung sein kann. Auch Katzen sind nicht davor gefeit, sich eine Ohrenentzündung einzufangen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Hausmittel es dagegen gibt, wie Sie diese anwenden und wann es besser ist, die Katze in der tierärztlichen Praxis vorzustellen.

Was deutet auf eine Ohrenentzündung bei Katzen hin?

Wie auch andere Erkrankungen hat auch eine Ohrenentzündung  bei Katzen bestimmte Symptome, bei denen Sie genauer hinsehen sollten.

Bevor Sie zur Tat schreiten und Ihre Katze gegen eine Ohrenentzündung versuchen zu behandeln, sollten Ihnen folgende Anzeichen dafür geläufig sein:

  • Die Katze schüttelt auffällig häufig den Kopf oder hält den Kopf schief.
  • Sie kratzt sich ein- oder beidseitig an den Ohren oder am Hals.
  • Die Ohren sind mit einem dunklen, übel riechenden Sekret stark verschmutzt.

Die Behandlung mit Hausmitteln

Reinigen Sie die äußerlich zugänglichen Bereiche des Ohres vorsichtig mit einer Tinktur aus Kamille oder Ringelblume, diese Pflanzen haben eine entzündungshemmende Wirkung. Die Blüten davon können Sie getrocknet in der Apotheke kaufen und nach Packungsanleitung einen Aufguss daraus zubereiten. Mit einem Küchentuch aus Papier können Sie damit die Ohrmuschel von den groben Verschmutzungen befreien, Ihre Katze profitiert dabei von der entzündungshemmenden Wirkung.

Alles, was tiefer ins Ohr geht, wie eine Spülung oder ähnliche Behandlung, gehört auf alle Fälle in medizinische Behandlung. Zu groß ist die Gefahr, dass die Ohren und Gehörgänge verletzt werden, was die Erkrankung verschlimmern würde.

Zudem besteht das Risiko, dass aus einer Entzündung des äußeren Gehörgangs eine Entzündung des Mittel- oder Innenohres wird, was mit viel Leid und Schmerz für die Katze verbunden wäre. Breiten sich die entstehenden Bakterien im Körper aus, kann es zu irreparablen Schäden am Nervensystem kommen, selbst Todesfälle sind dann leider möglich.

Hausmittel haben ihre Grenzen

Alles in allem ist der Handlungsspielraum begrenzt, wenn es darum geht, eine Ohrenentzündung bei Katzen mit Hausmitteln zu behandeln. Das hat verschiedene Gründe.

Katzen sind oft eigenwillige Tiere, die sich nichts gefallen lassen, womit sie nicht einverstanden sind. Eine Ohrenentzündung ist in der Regel schmerzhaft, was erschwerend hinzukommt. Zudem gibt es auch bei Katzen drei Formen der Ohrenentzündung, von denen die zweite und dritte Form gefährlich für den Stubentiger werden können:

  • Otitis externa: Der äußere Gehörgang ist betroffen
  • Otitis media: Besser bekannt als Mittelohrentzündung
  • Otitis interna: Entzündung des Innenohres und die schlimmste der drei Formen

So wird eine Ohrenentzündung behandelt

Wenn Ihnen über einen mehrtägigen Zeitraum auffällt, dass die Katze die oben genannten Anzeichen wie Kopfschütteln und kratzen zeigt und Ihnen noch dazu ein übler Geruch aus den Ohren auffällt, ist es besser, das medizinische Fachpersonal zu konsultieren.

Dies gilt erst recht, wenn sich das Allgemeinbefinden Ihrer Katze verschlechtert, was sich folgendermaßen zeigen kann:

  • Vermehrter Rückzug der Katze, erhöhtes Ruhebedürfnis
  • Wenig bis kein Appetit
  • Aggressive Reaktionen, wenn Sie die Katze berühren wollen
  • Fieber oder erhöhte Temperatur
  • Taumeln oder Stürzen beim Laufen ist eine mögliche Folge einer tiefer sitzenden Ohrenentzündung.

Je nach Schwere der Entzündung, die in der Praxis diagnostiziert wird, kann eine Behandlung mit Antibiotikum, Schmerzmitteln oder auch eine Spülung der Ohren in Betracht kommen. Letzteres wird häufig unter Vollnarkose durchgeführt, da die meisten Katzen verständlicherweise mit viel Gegenwehr auf diese Behandlung reagieren. Dabei könnte es durch die Abwehrbewegungen passieren, dass das Ohr noch weiter geschädigt wird.

Für die weitere Behandlung zu Hause werden von der Tierärztin neben Schmerzmitteln häufig auch Ohrentropfen verordnet, die Sie selbstständig verabreichen können. Im Idealfall lassen Sie sich in der tierärztlichen Praxis zeigen, wie das gemacht wird. Um später noch einmal nachlesen zu können, finden Sie im Folgenden eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu, wie Sie die Ohrentropfen anwenden können:

So verabreichen Sie die Ohrentropfen erfolgreich

  1. Wenn möglich, lassen Sie sich von einer zweiten Person helfen, die die Katze festhalten kann.
  2. Alle Beteiligten sollten langärmelige Kleidung/lange Hosen tragen, um sich vor den Krallen der Katze zu schützen.
  3. Ein paar besondere Leckereien dürfen bereitgehalten werden, um der Katze das Prozedere schmackhaft zu machen.
  4. Geben Sie nun die verordnete Menge der Ohrentropfen in den Gehörgang und massieren im Anschluss sanft die Ohrmuscheln, damit sich das Medikament verteilen kann.
  5. Nachdem die Tropfen in den Ohren sind, halten Sie die Katze nach Möglichkeit noch einen Moment fest, Bestechung ist in diesem Fall erlaubt.

Weitere Tipps für die Behandlung zu Hause

Je nach Absprache bzw. ärztlicher Verordnung ist es sinnvoll und für den Stubentiger angenehmer, wenn vor Verabreichung der Ohrentropfen erst die verschriebenen Schmerzmittel gegeben werden. Die Abwehrreaktionen fallen dann weniger heftig aus, da die Schmerzen nicht mehr vordergründig sind. Achten Sie bei der Gabe der Ohrentropfen ebenfalls darauf, dass die Zimmertüre geschlossen ist. Falls es der Katze gelingt, sich loszureißen, kann sie nicht in Panik das Weite suchen.

Liebe, Geduld und Empathie sind gefragte Eigenschaften, wenn um derartige medizinische Notwendigkeiten geht. Es ist uns bewusst, wie groß diese Herausforderung sein kann – sowohl für den Menschen, als auch für die Katze. Wir wünschen Ihnen an dieser Stelle gute Nerven und für den Stubentiger schnelle und vollständige Genesung.

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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