Der See und seine Zonen
- Das Ökosystem See lässt sich zunächst in die Freiwasser- und in die Bodenzone unterteilen. Die Freiwasserzone umfasst das Wasser und zur Bodenzone gehören der Boden und das Ufer.
- In der Freiwasserzone leben verschiedene Süßwasserfische, Schnecken, Muscheln, pflanzlicher und tierischer Plankton und freischwimmende Wasserpflanzen. Innerhalb der Freiwasserzone kann man weitere Zonen unterscheiden, die einen unterschiedlichen Sauerstoffgehalt aufweisen.
- Die trophogene Zone, auch Nährschicht genannt, liegt unter der Wasseroberfläche. Dort kann Licht in das Wasser eindringen, wodurch die im Wasser lebenden Pflanzen und Algen mithilfe der Fotosynthese Sauerstoff erzeugen können. Das Wasser ist daher reich an Sauerstoff.
- In Bodennähe befindet sich die tropholytische Zone oder auch Zehrschicht. Da kein Licht bis in diese Zone dringen kann, ist keine Fotosynthese möglich. Zusätzlich wird durch die Zersetzung des abgestorbenen Materials am Boden des Sees Sauerstoff verbraucht. Daher ist das Wasser in dieser Zone sehr sauerstoffarm.
- Zwischen diesen beiden Zonen liegt die Kompensationsebene. Dort wird so viel Sauerstoff verbraucht, wie die Pflanzen und Algen durch die noch mögliche Fotosynthese produzieren können.
- Die Bodenzone des Ökosystems See unterteilt man in Uferzone und Tiefenzone. Die Uferzone reicht dabei bis zur Kompensationsebene des Sees, danach beginnt die Tiefenzone. In der Tiefenzone wachsen keine Pflanzen mehr, die auf Fotosynthese angewiesen sind.
- Die Uferzone lässt sich auch wieder in verschiedene Zonen einteilen, die jedoch nicht alle bei jedem See vorhanden sein müssen. Zum Ufer gehört bereits die Bruchwaldzone, wo hauptsächlich Seggen und flach wurzelnde Bäume wie Weiden oder Erlen wachsen. Danach folgen die Schilfzone und die Schwimmblattzone, wo zum Beispiel Seerosen wachsen, deren Blätter an der Oberfläche schwimmen. Ab einer Tiefe von etwa vier Metern, in der Unterwasserpflanzenzone, befinden sich die Pflanzen vollständig im Wasser. Dort wächst beispielsweise die Wasserpest.
Das Ökosystem im Jahresverlauf
- Je nach Jahreszeit können sich im Ökosystem See tiefere und flachere Schichten unterschiedlich stark durchmischen, was sich auf die Verteilung von Sauerstoff und Mineralstoffen und damit auf die Lebensbedingungen der Tiere und Pflanzen im See auswirkt. Ursache sind Temperaturunterschiede.
- Im Frühjahr und im Herbst ist die Temperatur im gesamten See ungefähr konstant. Dadurch kann sich das Wasser vermischen, wozu auch der meist etwas stärkere Wind in diesen Jahreszeiten beiträgt. Man nennt diese Vermischung auch Vollzirkulation. Im Gegensatz dazu kommt es im Sommer und im Winter zur Stagnation. In dieser Phase sind die Lebewesen in der Zehrschicht auf den Sauerstoff angewiesen, der durch die Vollzirkulation im Frühjahr oder Herbst in diese Schichten gelangt ist.
- Im Sommer erwärmt sich das Wasser in den oberen Schichten des Sees am stärksten. Das warme, leichtere Wasser bleibt oben und das kühle und dadurch schwerere Wasser sinkt nach unten. Das Wasser zirkuliert nur im oberen Bereich, bis zur sogenannten Sprungschicht, in der die Temperatur stark abfällt.
- Im Winter ist das Wasser an der Oberfläche zwar kälter als in den tieferen Schichten oder sogar gefroren. Aufgrund der Anomalie des Wassers ist das kältere Wasser jedoch leichter als das tiefere, das eine Temperatur von circa vier Grad Celsius hat. Es kommt daher wieder zur Stagnation.
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