Detaillierte Definition der Biozönose
Der Begriff "Biozönose" leitet sich aus dem Griechischen ab und kann vereinfacht als "Lebensgemeinschaft" bezeichnet werden. Die Erforschung dieser Gemeinschaft wird in der Biologie "Biozönologie" oder auch "Biozönotik" genannt.
- Die Lebensgemeinschaft bezieht sich allerdings nicht auf das Zusammenleben von einzelnen Lebewesen einer Art. Es geht darum, wie verschiedene Arten zusammenleben.
- Dieses Zusammenleben ist auch nicht wirklich bewusst gewollt, da die Tiere und Pflanzen durch das Leben im gleichen Biotop (Lebensraum) dazu gezwungen sind. Das Biotop und die Biozönose ergeben dabei ein empfindliches System, das man auch Ökosystem nennt.
Die Lebewesen am See
Ökosysteme können sehr unterschiedlich beschaffen sein. Analysiert man den See als System, bezieht man sich auf ein stehendes Gewässer mit Süßwasser. Eine direkte Verbindung zum Meer fehlt, daher handelt es sich um ein relativ geschlossenes System.
- Der See wird nicht nur als ein Biotop des Wassers angesehen, denn auch das Ufer zählt zum Lebensraum. Entsprechend wird das Biotop grob in zwei Teile gegliedert: das Litoral (Uferzone) und das Pelagial (Freiwasserzone).
- Das Litoral wird weiter differenziert, wobei der Abstand zum Wasser das Hauptkriterium ist. So gibt es die Bruchwaldzone, die Röhrrichtzone, die Schwimmblattzone und die Tauchpflanzenzone.
- Die Namen deuten bereits an, dass verschiedene Lebewesen diese Teile des Biotops bewohnen. So findet man in der Bruchwaldzone zum Beispiel Weiden und in der Röhrrichtzone Binsen und Schilf. Seerosen und Teichrosen gibt es dagegen nur in der Schwimmblattzone und das Tausendblatt oder das Laichkraut im Tauchpflanzengürtel.
- Auch die Tiere am See leben in den verschiedenen Teilgebieten. So findet man die Stockente in der Bruchwaldzone und das Teichhuhn in der Röhrrichtzone. Eine Vogelart in der Schwimmblattzone ist der Teichrohrsänger und das Blässhuhn lebt im Tauchpflanzengürtel.
- Eine Pflanze des Pelagials (der Freiwasserzone) ist z.B. die Armleuchteralge und ein tierischer Vertreter in diesem Bereich ist der Haubentaucher.
- Wie die Organismen sich verhalten, kann ebenfalls in der Biozönotik erforscht werden. Die genannten Vogelarten beispielsweise haben sich auf ihren Teil des Ökosystems spezialisiert. Ihre Nistgewohnheiten unterscheiden sich stark voneinander, sodass es in diesem Punkt zum sogenannten Konkurrenzausschlussprinzip kommt.
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