Der Begriff normativ wird vor allem in der Wissenschaft gebraucht. Ein normatives Argument stellt eine wertende Aussage über eine Situation oder ein Objekt dar. Um solche Aussagen treffen zu können, muss bereits ein Wertegerüst, beispielsweise in Form von Regeln, Konventionen oder Normen, bestehen.
Normatives und deskriptives Argumentieren
- Ein normatives Argument bewertet Situationen unter dem Gesichtspunkt gesellschaftlicher Werte, Regeln oder Übereinkünften.
- Es ist in Abgrenzung zu einem deskriptiven Argument zu betrachten. Hierbei werden Aussagen über beobachtete Ereignisse gemacht, die, beispielsweise aufgrund einer repräsentativen Erfassung oder eines Experimentes, ermittelt wurden.
- In der Wissenschaft wird unter Normativität eine allgemeine Beurteilung verstanden. Das Beobachten ist Teil der deskriptiven Forschung, was bedeutet, Situationen, Objekte oder Ereignisse zu beschreiben und zu erklären, nicht jedoch, diese Ereignisse zu bewerten.
Beispiele für Argumente
- Einige Beispiele sollen helfen, Ihnen den Unterschied zwischen einem normativen und einem deskriptiven Argument zu verdeutlichen.
- Folgende Aussage ist eine beschreibende: Am Tag überqueren 100 Menschen die Kreuzung. Die Aussage bezieht sich lediglich auf das, was beobachtet werden kann.
- Normativ wäre folgende Aussage: Zu viele Menschen überqueren die Kreuzung. Hierbei findet eine Bewertung des Ereignisses statt.
- Beachten Sie dabei, dass eine Aussage, obwohl sie mithilfe normativer Argumente gesagt wird, nicht besser oder schlechter ist, als irgendeine andere Aussage. Normative Aussagen entsprechen lediglich den gängigen gesellschaftlichen Bewertungsmaßstäben. Das bedeutet auch, dass sie kulturellen Veränderungen unterliegen.
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