So klappt der Auftritt des Heiligen Nikolaus
Der Nikolaus soll nicht nur Kinder unterhalten, großzügig, freundlich und geduldig sein, sondern auch etwas Wissen vermitteln.
Es geht darum Kindern Werte wie Mitgefühl, Wärme und Großzügigkeit näherzubringen, indem man die Kinder animiert ihre eigenen Gefühle zu erklären zu teilen und Verständnis für andere aufzubringen.
Hier muss man sich als Eltern überlegen, ob der Nikolaus nur eine Geschichte erzählen soll oder, ob er loben und ein bisschen tadeln soll. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr sollte tendenziell gelobt werden. Bei älteren Kindern darf auch mal eine Bemerkung über ein Fehlverhalten fallen.
Außerdem kommt es natürlich sehr darauf an wie das Kinder / die Kinder charakterlich sind, ein sehr schüchternes Kind kann schnell verängstigt werden und es erlebt den Nikolaus als etwas weniger Angenehmes. Das sollte auf keinen Fall passieren!
Oft kommt noch der Knecht Ruprecht, auch Krampus oder Kramperl mit, der einen Sack, eine Kette und eine Rute bei sich trägt, um die nicht so braven Kinder zu bestrafen. Es kommt bei dieser Figur darauf an wie gruselig sie ist und ob die Kinder noch zu jung sind und Angst bekommen könnten.
Lobenswertes Verhalten
Grundsätzlich sollten die zu lobenden Verhaltensweise von Kindern stärker hervorgehoben werden und die zu tadelnden weniger herausgestellt werden. Bei mehreren Kindern ist unbedingt darauf zu achten, dass Lob und Tadel etwa ausgeglichen sind. Erfährt ein Kind nur Lob, das andere dagegen mehr Tadel, kann das einen Geschwisterkonflikt verstärken. Gute Ansätze für Notizen im Buch des Nikolaus sind:
- Mithilfe im Familienalltag, etwa Geschirrspüler ausräumen, Wäsche aufhängen, Müll in die Mülltonne bringen oder beim Auto saubermachen helfen. "Deine Mutter freut sich, dass du den Müll rausbringst, weiter so."
- Pflichtbewusstsein und Lernfreudigkeit in der Schule, beispielsweise die Deutschnote verbessert und eine gute Note im Verhalten erlangt zu haben oder in Schönschrift. "Ich habe erfahren, dass du dich in Deutsch angestrengt hast und deine Note verbessert hast, hier solltest du dran bleiben."
- Kreativität beim Basteln, Malen, Lego oder Flöte spielen. Helfen im Garten, Pflanzen säen, gießen, pflegen, also Dinge, die die Fürsorge betreffen.
- Soziales und freundliches Verhalten gegenüber Familie und auch anderen Kindern in Kindergarten oder Schule. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber anderen Lebewesen. "Du bist sehr freundlich und hilfsbereit gegenüber den jüngeren Kindern im Kindergarten, das verdient ein dickes Lob!"
- Mitgefühl gegenüber anderen Menschen und ein gutes Betragen zuhause und in der Schule sollte ein dickes Lob wert sein. Auch ein friedliches Miteinander von Geschwisterkindern kann erwähnenswert sein. "Stimmt es, dass du in der Familie, besonders bei deinen Geschwistern sehr umgänglich und nett bist?" "Das finde ich toll."
- Fleiß in der Schule und bei den Hausaufgaben, sowie Sorgsamkeit im Umgang mit dem Fahrrad, Büchern oder der eigenen Kleidung ist erfreulich. Der Nikolaus darf das wohlwollend erwähnen und nachfragen, ob das stimmt. Denn er habe von den Eltern gehört, dass das ganz toll klappt. "Schön, dass du so sorgsam mit deinen Büchern umgehst, dann haben noch mehr Kinder Freude daran."
- Das Kind hat eine Tätigkeit als Ministrant, hilft in der Kirche beim Dekorieren, bei den Fürbitten oder trägt die Kirchenzeitung in Wohnortnähe aus, dann ist das auch ein Lob wert. "Ich habe gehört, dass du in der Kirche manchmal mithilfst, stimmt das?" "Es ist schön, wenn man selbstlos etwas für andere tut."
- Möglicherweise ist das Kind sehr ordentlich und bemerkt selber, wenn der Tisch abzuwischen ist oder etwas vom Boden aufgekehrt werden muss, ohen, dass man das anweisen muss. Hier kann der Nikolaus das positiv anmerken. "Deine Aufmerksamkeit ist deiner Mutter und auch mir nicht entgangen, das muss man loben!"
- Kleinere Kinder gehen selbstständig zur Toilette und ziehen sich ganz allein an, kämmen sich die Haare und auch das Zähneputzen klappt schon gut. Das sollte auf jeden Fall lobend kommentiert werden. "Mir ist zugetragen worden, dass du dich ganz allein fürs Bettgehen fertig machst und die Zähne immer gründlich putzt, du bist schon ein richtig großes Kind!"
Zu tadelndes Verhalten
Wichtig ist hier in Bezug auf das Alter des Kindes / der Kinder, dass man die richtigen Worte findet. Es ist angebracht das negative Verhalten auf den Tisch zu bringen, wenn das häufig vorkommt und sich auch nach mehrmaliger Ermahnung, nicht ändert. Wenn das Kind noch sehr klein ist, wählt man bildhafte Vergleiche, etwa das faule Bärenkind, das nie aufräumen mag und in der Familie alle deshalb betrübt sind.
Ältere Kinder kann man direkter mit dem falschen Verhalten konfrontieren, allerdings ist es auch hier günstig, wenn man das als Wünsche für die Zukunft formuliert.
- Ich habe in meinem Buch stehen, dass sich deine Eltern freuen würden, wenn du ein bisschen ordentlicher sein würdest und dein Zimmer selber aufräumst. Magst du das probieren?
- Deine Mutter wäre sehr froh, wenn du/ihr weniger streiten würdet, das sollte etwas weniger werden, denn sonst muss ich mir überlegen, ob ich dir nächstes Jahr einen Besuch abstatten soll. Denkst du, das klappt?
- Mit ist zu Ohren gekommen, dass du deine Eltern anschreist, das ist kein gutes Benehmen, hast du dir damit ein Geschenk vom Nikolaus verdient? Hier darf der Krampus grinsen und mit seiner Weidenrute spielen.
Der Nikolaus braucht natürlich die Namen der Kinder, das Alter und die „persönliche Liste“ vorab. Die Kinder dürfen gerne dem Nikolaus zu Ehren ein Lied singen, ein Gedicht aufsagen oder etwas Gemaltes schenken.
Im Buch des Nikolaus sollte tatsächlich etwas stehen, denn so manch ein neugieriges Kind hat sich schon gewundert, dass die Seiten im Nikolausbuch leer sind und nicht immer funktioniert die Ausrede, dass nur der heilige Mann die goldene Schrift lesen kann.
Wichtig ist, dass der Besuch des Nikolaus eine angenehme Erinnerung sein soll, auch wenn es aufregend und ein bisschen gruselig sein darf durch den Knecht Ruprecht. Der Krampus darf ruhig ein wenig grinsen und mit der Kette rasseln, wenn die Kinder getadelt werden und darf enttäuscht mit dem Fuß stampfen, wenn nur Gutes berichtet wird.
Wenn der Nikolaus nicht persönlich kommen kann, weil er so viel zu tun hat, dann kann man zu den Nikolausgeschenken im Strumpf oder den Schuhen einen Brief vom Nikolaus stecken, in dem er sein Lob und seinen Tadel ausdrückt. Bitte darauf achten, dass das Kind die Handschrift der Eltern nicht erkennt. Auch hier sollte das Lob überwiegen und höchstens ein Punkt getadelt werden.
Das Ermahnen darf mit erhobenem Zeigefinger erfolgen, sollte aber freundlich formuliert sein. Zudem ist es gut, wenn das Kind direkt angesprochen wird, was die Änderung des Verhaltens angeht. Das Kind darf und sollte selbst antworten.
Letztlich ist der Besuch des Nikolaus ein schöner Brauch, der auch seinen Nutzen hat. Das hat schon bei vielen Generationen für schöne Erinnerungen gesorgt.
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