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Nervenzelle - Aufbau und Funktion verstehen

Nervenzellen als bunte Sterne dargestellt
Nervenzellen als bunte Sterne dargestellt © Gerd Altmann / pixabay.com
Nervenzellen, auch Neuronen genannt, sind die grundlegenden Bausteine des Nervensystems. Sie spielen eine sehr entscheidende Rolle bei der Übertragung von Informationen im Körper. Doch wie genau ist eine Nervenzelle aufgebaut und wie funktioniert sie eigentlich?

Nervenzelle - der Aufbau

Der Aufbau einer Nervenzelle ist hoch spezialisiert und ermöglicht es der Zelle, Informationen in Form von elektrischen Impulsen zu empfangen, zu verarbeiten und weiterzuleiten. Die Gesundheit und Funktion von Nervenzellen können durch verschiedene Lebensstil- und Ernährungsfaktoren unterstützt werden.

  • Zellkörper (Soma): Der Zellkörper ist der Hauptteil der Nervenzelle und enthält den Zellkern, der genetische Informationen enthält. Hier werden die lebenswichtigen Funktionen der Zelle gesteuert. Der Zellkern ist der runde oder ovale, meist zentrale Teil des Zellkörpers. Er enthält das genetische Material der Zelle in Form von DNA, das die genetischen Anweisungen für die Zellfunktionen enthält.
  • Dendriten: Dendriten sind kurze, verzweigte Fortsätze, die vom Zellkörper ausgehen. Sie dienen als Empfänger für Signale von anderen Nervenzellen. Dendriten nehmen Informationen auf und leiten sie zum Zellkörper weiter. An den Enden der Dendriten befinden sich synaptische Endigungen oder dendritische Dornen, wo Synapsen gebildet werden. Hier kommen Nervenzellen in Kontakt miteinander.
  • Axon: Das Axon ist ein langer Fortsatz, der elektrische Signale vom Zellkörper weg leitet. Es kann erhebliche Längen erreichen und bildet am Ende oft Verbindungen zu anderen Zellen, den sogenannten Synapsen. Einige Axone können nur wenige Millimeter lang sein, während andere mehrere Meter erreichen können. Zum Beispiel können die Axone, die vom Rückenmark zu den Füßen verlaufen, sehr lang sein. Am Ende des Axons befinden sich kleine Verdickungen, die als Endknöpfchen oder Synapsen enden. Hier findet die Kommunikation mit anderen Zellen statt.
  • Myelinscheide: Bei einigen Nervenzellen ist das Axon von einer Myelinscheide umgeben, die aus spezialisierten Gliazellen besteht. Diese Schicht wirkt wie eine Isolierung und ermöglicht eine schnellere Übertragung von elektrischen Impulsen. Die Myelinscheide ermöglicht die saltatorische (sprunghafte) Erregungsleitung. An den Unterbrechungen der Myelinscheide, den sogenannten Ranvierschen Schnürringen, finden die Aktionspotenziale statt. Diese saltatorische Leitung beschleunigt den Impuls entlang des Axons.
  • Endknöpfchen (Synapse): Am Ende des Axons befindet sich das Endknöpfchen oder die Synapse. Hier kommen Nervenzellen in Kontakt miteinander oder mit Muskel- und Drüsenzellen. Die Übertragung von Informationen erfolgt chemisch über Neurotransmitter. Neurotransmitter sind chemische Substanzen, die in den synaptischen Vesikeln gespeichert sind. Wenn ein Aktionspotential den präsynaptischen Bereich erreicht, werden diese Vesikel freigesetzt, und die Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt zur postsynaptischen Membran.

Funktion einer Nervenzelle

Nervenzellen haben unterschiedliche Funktionen, die extrem wichtig sind für den menschlichen Organismus.

  • Reizweiterleitung: Nervenzellen übertragen Informationen durch elektrische Impulse, die als Aktionspotenziale bekannt sind. Diese Impulse entstehen, wenn ein Reiz die Nervenzelle erreicht und eine Änderung des Membranpotenzials auslöst.
  • Informationsverarbeitung: Der Zellkörper integriert die ankommenden Informationen von den Dendriten und entscheidet, ob ein Aktionspotenzial ausgelöst wird. Diese Informationsverarbeitung ermöglicht es den Nervenzellen, auf komplexe Weise auf verschiedene Reize zu reagieren.
  • Weiterleitung des Aktionspotenzials: Wenn ein Aktionspotenzial ausgelöst wird, bewegt es sich entlang des Axons und kann so Signale über beträchtliche Entfernungen im Körper weiterleiten.
  • Signalübertragung an Synapsen: Am Ende des Axons an den Synapsen werden chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, freigesetzt. Diese Neurotransmitter übertragen das Signal auf die benachbarte Zelle, sei es eine andere Nervenzelle, eine Muskelzelle oder eine Drüsenzelle.

Die Fähigkeit von Nervenzellen, elektrische Signale zu erzeugen, weiterzuleiten und an andere Zellen zu übertragen, bildet die Grundlage für die Funktion des Nervensystems und ermöglicht komplexe Prozesse wie Denken, Bewegung und Wahrnehmung.

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