Namensvetter kurz erklärt
- Die deutsche Sprache ist bekanntermaßen keine leichte Sprache. Mit ihren Regeln und Normen weist sie einige Besonderheiten auf, die nicht immer ansprechend sind. Der Begriff „Namensvetter“ gehört wahrscheinlich dazu. Haben Sie sich nie gefragt, wie dieses Wort oder ein anderes Wort weiblich genannt wird? Und haben Sie nie dabei den Kopf ungläubig geschüttelt?
- Natürlich muss man dazu erst wissen, was dieses Wort eigentlich bedeutet. Nur so kann man auch eine weibliche Form dazu finden, ohne Nachschlagewerke zu benutzen. Ein Vetter ist ein Cousin ersten Grades. Die weibliche Form dazu ist Base - also die Cousine. Natürlich bezeichnet dieser Begriff keinen Namenscousin. Er bezeichnet eine Person mit genau denselben Namen, die nicht unbedingt miteinander verwandt sein müssen. Dann heißen vielleicht zwei unterschiedliche Personen Dieter Müller.
Vetter ist weiblich Base
- Mit diesem Hintergrundwissen denken Sie sich jetzt wahrscheinlich, dass ein Namensvetter weiblich die Namensbase ist. Dieser Begriff klingt merkwürdig und dürfte gar nicht existieren. Gott sei Dank tut er das auch nicht. Die Ursache dürfte im Mittelalter liegen.
- Im Mittelalter galten Frauen nicht viel. Sie wurden oft nur als Frau von irgendwem bezeichnet. Den Begriff Namensvetter gab es damals aber schon und bezeichnete Personen mit genau denselben Namen. Wenn eine Frau aber gar keinen eigenen Nachnamen hatte, konnte sie auch keine Namensbase haben. Erst viel später - mit steigender Akzeptanz der Frau als eigenständiges Wesen - fand sich eine Bezeichnung für Frauen mit demselben Namen. Der Duden verrät, dass die weibliche Bezeichnung Namensvetterin und nicht Namensbase ist.
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