Alle Kategorien
Suche

Muttersöhnchen - Anzeichen erkennen & richtig handeln

Ein gutes Mutter-Sohn -Verhältnis sollte nicht zum Muttersöhnchen führen.
Ein gutes Mutter-Sohn -Verhältnis sollte nicht zum Muttersöhnchen führen. © Ron Lach / www.pexels.com
Muttersöhnchen klingt nicht so dramatisch, kann aber zu einem ernsthaften Problem für eine dauerhafte Beziehung werden. Dabei ist es gar nicht so wichtig, ob die Mutter körperlich oder geistig präsent ist. Das Hauptproblem für diese Männer ist, dass die potentielle Partnerin oder der Partner eventuell nie die wichtigste Person im Leben sein wird.

Was macht ein Muttersöhnchen aus?

Das typische Klischee, das in der Werbung bedient wird, wenn ein Mann sich bemuttern lässt weil er einen Schnupfen hat, trifft das tiefliegende Problem dahinter nicht wirklich.

Ein Muttersöhnchen entwickelt sich immer dann, wenn der Sohn sich nicht von der Mutter lösen konnte oder immer noch nicht kann. Häufig passiert das, wenn die Mutter Vater und Mutter sein musste, da sie alleinerziehend war oder der Vater nicht in das Familienleben ausreichend integriert . Oft kommt dann noch ein schlechtes Gewissen der Mutter dazu, denn „ein Sohn braucht einen Vater“ - eine Tochter übrigens auch. In dem Fall wird die Mutter alles tun, damit es dem Jungen gut geht und das möglicherweise etwas übertreiben.

Es kann aber auch sein, dass der Sohn, der ohne stabile Vaterfigur aufwächst meint diesen Platz einnehmen zu müsse. Das kann sich auf die Planung im Haushalt beziehen oder gemeinsame Urlaube. Ist dieses Vorgehen so gefestigt, dass es auch noch im Erwachsenenalter so gemacht wird,  fühlt sich der Mann schuldig, wenn er eine Partnerin hat und die eigene Mutter nur noch an Platz 2 steht. Es führt für alle Beteiligte letztendlich zu großen Problemen, da die Lebenspartnerin immer zurückgesetzt wird.

Typische Verhaltensweisen des Muttersöhnchens sind etwa:


  • Wenn er nachhause kommt soll sich alles um ihn und seine Befindlichkeiten drehen, ob die Partner:in einen stressigen Tag hatte ist ihm ziemlich egal.
  • Zudem sind Probleme, beispielsweise im Job, bei ihm immer schlimmer als beim Partner:in.
  • Muttersöhnchen fühlen sich schnell zurückgesetzt und gekränkt oder beleidigt, wenn der Partner:in Kritik äußert, auch wenn diese schonend vorgetragen wird.
  • Häufig geben sich diese Männer nach außen hin, im Job oder bei männlichen Freunden, sehr selbstbewusst und zeigen keine Anzeichen von Muttersöhnchen. Das macht es für die Partnerin noch schwerer, denn nun wird vermutet, dass sie die „Dramaqueen“ ist.
  • Muttersöhnchen zeigen oft einen Mangel an Loyalität mit der Partnerin. Selbst wenn man sich in einer Sache einig war. Äußert seine Mutter Kritik oder redet schlecht über die beschlossene Sache, wird er sich sehr wahrscheinlich auf die Seite seiner Mutter stellen.
  • Diese Männer zeigen weniger Interesse an Sex, denn unbewusst wird das auf die Mutter übertragen und da ist Geschlechtsverkehr schließlich nicht angemessen. Es kann sogar so weit gehen, dass er eine Affären hat, da er hier moralisch nicht gebunden ist und sich mehr gehen lassen kann.

So kann man damit umgehen, dass man sich in ein Muttersöhnchen verliebt hat:

Um mit einem ausgeprägten Muttersöhnchen zu leben, bedarf einiger Einschränkungen. Seien Sie sich bewusst, dass seine Mutter immer allgegenwärtig ist, sei es mental oder physisch. Eine (Paar-)Therapie kann sicher Abhilfe schaffen.

Dazu ist es aber wichtig, dass er sein Verhalten erkennt und dies ändern möchte. Solange er die Notwendigkeit nicht sieht, weil es bequem ist, kann sich keine gleichberechtigte Beziehung entwickeln. Das muss der Partnerin/dem Partner klar sein, denn dann wird derjenige nie die Stellung der Nummer eins einnehmen. 

Es kommt hier natürlich darauf an, in welchem Maße seine Mutter sich einmischt oder im Hintergrund mitmischt. Wenn man die Beziehung retten möchte, weil er ein guter Mensch ist und man sich wirklich liebt, sollte man eine Paartherapie in Betracht ziehen. Aber es ist wichtig, dass beide Partner dahinterstehen, wenn der Betroffene  zwangsläufig mitgeht, dann klappt es nicht.

Der Sohn muss sich auch um seiner Entwicklung Willen von der übermächtigen Mutter lösen. Es ist eine Sache, dass man der eigenen Mutter gegenüber Respekt zeigt und weiß was sie alles für einen getan hat, aber deshalb ist sie trotzdem nicht das Zentrum des eigenen Lebens.

Auch die dominierende Mutter tut sich und ihrem Sohn keinen Gefallen, denn der Sohn wird außerhalb ihres Einflussbereiches nicht glücklich werden und sie wird sich immer zurückgesetzt fühlen, wenn sie alles kritisiert was seine Partnerin und er beschlossen haben. 

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
Teilen: