Wie fördern Sie eine gute Mutter-Tochter-Beziehung?
Kinder werden am meisten von ihren Müttern geprägt. Jungen nabeln sich meistens schneller und rigoroser ab als Mädchen. Töchter haben meist auch als Erwachsene ein enges Verhältnis zur Mutter und es werden viele Dinge gemeinsam besprochen. Davon profitieren beide Generationen.
Die Mutter-Tochter-Beziehung ändert sich von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter oft grundlegend. Mit der Zeit wird die Beziehung häufig wieder enger und entspannter.
Um eine gute Beziehung beizubehalten, beziehungsweise aufzubauen, sind folgende Punkte wichtig:
- Die Mutter sollte immer für ihre Tochter da sein, egal wo Hilfe erforderlich ist.
- Bei Hobbys sollte die Unterstützung der Mutter gewiss sein, auch wenn man als Mutter das nicht nachvollziehen kann.
- Seien Sie stolz, wenn Ihr Kind eine gute Leistung erbracht hat.
- Es ist wichtig, das Selbstvertrauen der Tochter zu stärken, die möglicherweise im Schatten der Mutter steht, weil diese alles kann und macht.
- Veränderungen sollten Sie als Mutter hinnehmen, gerade in der Pubertät wird möglicherweise aus dem lieben Engelchen eine Zicke. Auch optisch können sich gravierende Veränderungen zur Abgrenzung von der Mutter ergeben.
- Die Mutter kann nicht immer das Zentrum des Lebens sein, das ist auch gut so.
- Keine Freundschaften der Tochter kritisieren, es sei denn, es ist eine toxische Beziehung.
- Auf keinen Fall sollten Sie Entscheidungen für das Kind treffen. Sie können Tipps, Ratschläge und Empfehlungen geben, aber Kinder müssen auch die Chance haben, Fehler machen zu dürfen, die sich im überschaubaren Rahmen bewegen.
Aber auch seitens der Tochter gibt es Punkte, die man beachten sollte:
- Kritik üben ist legitim und wichtig, aber Vorwürfe sind nicht in Ordnung, wenn sie als Druckmittel verwendet werden.
- Generationskonflikte sind normal und auch völlig in Ordnung. Jede Generation hat ihre Rebellenphase, später sind das oft die bravsten Bürger. Als Tochter sollte man versuchen, zu verstehen, warum die Mutter so reagiert. Möglicherweise hat das was mit ihrer Kindheit und Prägung zu tun.
- Auch als Tochter macht man Fehler, nicht nur die Mutter macht ab und an etwas falsch. Das sollte man bedenken, bevor man einen Rundumschlag an Vorwürfen gegen die Mutter schleudert.
- Verzeihen können ist ein wichtiger Punkt, denn niemand ist fehlerfrei in seinem Verhalten und Mütter meinen es meistens nicht böse.
In jungen Jahren sind die Konflikte oft noch nicht sichtbar, meistens beginnt das mit der Pubertät, in der die Tochter den eigenen Weg und die eigene Identität sucht. Hier wird oft alles komplett abgelehnt, was die Mutter sagt, alles ist peinlich. Das sollte man als Mutter nicht persönlich nehmen, denn wenn man sich zurückerinnert, dann war man eventuell als Teenager genauso.
Kommunikation muss auf Augenhöhe und respektvoll passieren. Hier sind emotionale Erpressung, Liebesentzug, Vorwürfe, Machtspiele und Klammern fehl am Platz!
Die Arten der Mutter-Tochter-Beziehung
Es gibt verschiedene Arten von Beziehungen:
- Die Mutter als beste Freundin: Hier ist die Mutter sehr stark im Leben der Tochter einbezogen. Sie ist Ratgeberin, Komplizin, beste Freundin und Partnerin. Entscheidungen erfolgen meist auf Augenhöhe. Die Tochter fühlt sich verstanden und geliebt und wird im Leben stark sein.
- Die schwesterliche Mutter: Das klingt erst mal gut, birgt aber Konfliktpotenzial, denn häufig ist Konkurrenzdenken oder eine Umkehr der Verantwortung zu beobachten. Diese Frauen haben später oft Probleme, weil sie sich nicht geliebt fühlen und Angst vor Ablehnung haben.
- Die fremde Mutter: Es gibt kaum Berührungspunkte, weder Tochter noch Mutter kennen sich wirklich. Sie sprechen nicht über Gefühle oder Probleme, man hat nichts gemeinsam. Diese Töchter werden später oft sehr unabhängig und können Probleme lösen. Allerdings neigen sie dazu, Depressionen zu bekommen, ein geringes Selbstwertgefühl zu entwickeln oder unter Angstzuständen zu leiden.
- Die ignorante Mutter: In dieser Beziehung wird die Tochter entweder zu Höchstleistungen gedrillt und es genügt immer noch nicht oder die Tochter wird in ihrem Charakter und ihrer Art mit Nichtachtung gestraft. Diese Töchter lechzen nach Anerkennung und Liebe. Sie werden von Selbstzweifeln geplagt und entwickeln oft selbst eine Gefühlskälte. Die abwertende Mutter ist ähnlich im Verhalten, allerdings hat die Mutter häufig narzisstische Züge. Es ist wichtiger, was die Leute denken als die Bedürfnisse, die das Kind hat. Diese Mädchen werden oft ihrerseits selbstsüchtig.
- Die autoritäre Mutter: Sie kontrolliert alles vollständig und komplett, gibt vor, was die Tochter tun oder lassen soll. Sie duldet keinen Widerspruch und weiß immer am besten, was der Tochter guttut. Diese Töchter sind oft sehr verantwortungsbewusst, aber neigen dazu sich selbst abzuwerten und klein zu empfinden.
- Die „leader“ Mutter: Sie will alles für ihre Tochter und überall das Beste für sie. Sie weicht der Tochter nicht von der Seite und kompensiert oftmals das, was sie selbst nicht machen konnte oder erreicht hat. Sie definiert sich über die Tochter, unabhängig davon, ob ihre Ziele auch denen der Tochter entsprechen. Diese Töchter tun sich schwer damit, selbst Entscheidungen zu treffen und dafür einzustehen.
Die meisten Mütter finden sich irgendwo dazwischen wieder und versuchen an ihren Schwächen zu arbeiten. Man darf aber auch nicht vergessen, dass jeder sein Potenzial im Leben hat, unabhängig davon wie er geprägt wurde. Es ist nie zu spät, etwas zu seiner eigenen Entwicklung zu tun. Denn dies kann zum Gelingen der Mutter-Tochter-Beziehung beitragen.
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