So reagieren Sie richtig, wenn die erste MPU nicht bestanden ist
- Bereits im Gespräch kann Ihnen klar werden, dass die erste MPU für Sie nicht bestanden ist. In den meisten Fällen wird Ihnen auch direkt im Anschluss mitgeteilt, wie das Ergebnis ausfällt. Hier ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Reaktion absolut im Griff haben.
- Den Psychologen beknien und anzuflehen, ist der denkbar falscheste Weg, auch wenn er gern gegangen wird. Ein einmal gefälltes Ergebnis können Sie nicht einfach wegdiskutieren und Wutausbrüche sorgen eher für ein noch negativeres Fazit im Gutachten. Sie können aber einen guten Eindruck hinterlassen, der sich durchaus positiv bemerkbar machen kann
- Tragen Sie das Ergebnis mit Fassung, Sie sollten sich bewusst sein, dass an dieser Stelle nichts mehr zu gewinnen ist. Auch die Schuld auf andere abwälzen, wird einen sehr negativen Eindruck hinterlassen. Diskussionen bei oder nach dem Test ziehen nahezu immer negative Ergebnisse nach sich.
- Bleiben Sie deshalb freundlich und erkundigen Sie sich, welche Maßnahmen der Psychologe für sinnvoll hält und an welche Stellen Sie sich wenden können. Das macht auch Sinn, wenn Sie entsprechende Stellen vielleicht aus dem Freundeskreis kennen, denn es zeigt Ihr Interesse an einer Besserung Ihres Verhaltens.
Damit der nächste Test erfolgreicher verläuft, müssen Sie sich nach der nicht bestandenen MPU unbedingt besser vorbereiten.
So bereiten Sie sich auf die zweite MPU vor
- Zu Ihrer Beruhigung: Sie können die MPU so oft wiederholen, wie Sie möchten. Die Kosten dafür sind allerdings für jeden Versuch gleich hoch und von Ihnen zu tragen. Da die Unterlagen der Führerscheinstelle angefordert werden, weiß auch der zu begutachtende Psychologe, wie viele Versuche Sie schon hinter sich haben.
- Gehen Sie davon aus, dass der Begutachtende Ihre Verkehrsgeschichte gut kennt und entsprechend vorbereitet ist. Es gibt keine "immer gleiche Vorgehensweise", Sie können sich also nicht mit den richtigen Antworten für alles bereit machen. In der Regel führt ein Lernen der richtigen Antworten zum nächsten negativen Ergebnis.
- Es wird erwartet, dass Sie aus Ihrem falschen Verhalten gelernt haben. Sie sind Schuld an dem, was passiert ist, und müssen sich der Folgen klar werden. Das allein reicht aber nicht: Zeigen Sie, dass Sie etwas geändert haben. Worte zählen in der Situation wenig. Je nachdem, ob Sie mit Drogen, Alkohol oder aus anderen Gründen auffällig geworden sind, sollten Sie sich auch an eine entsprechende Beratungsstelle wenden.
- Bei einer Alkohol- oder Drogenproblematik sollten Sie sich zusätzlich regelmäßig von Ihrem Hausarzt untersuchen lassen, damit Sie einen Nachweis haben, dass Sie von zu viel Alkohol oder dem Drogengenuss Abstand genommen haben.
- Aber selbst dann ist es nicht sicher, dass Sie Ihren Führerschein zurückbekommen. Wählen Sie Beratungsstellen aus, die sich mit der Problematik der MPU auskennen. Im Internet finden Sie viele schwarze Schafe, die mit Ihnen schnelles Geld verdienen wollen. Versprechungen wie "Führerschein zurück wird garantiert" und Ähnliches können Sie getrost ignorieren.
- Seriöse Adressen erhalten Sie zum Beispiel von Ihrer Führerscheinstelle. Es gibt aber auch einen Verein, der sich mit der Problematik beschäftigt. Der BAF e.V. wurde von Betroffenen gegründet und ist auch bei Behörden mittlerweile anerkannt, sodass eine Mitgliedschaft sich sehr positiv auswirken kann. Hier erhalten Sie nicht nur seriöse Adressen für Beratungs- und Vorbereitungsgespräche. Sie finden auch Ansprechpartner, die in derselben Situation stecken oder steckten und die Ihnen aus diesem Grund viele hilfreiche Tipps geben können.
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