Monetarismus - Geld regiert die Welt?!
Der Ausdruck des Monetarismus stammt vom Lateinischen "moneta" ab. Mit was hat er also zu tun? Richtig: im weitesten Sinne mit Geld.
- Geprägt wurde der Begriff und das damit beschriebene Wirtschaftskonzept während der 70er Jahre von Milton Friedman. In seinen Grundzügen ebnet die Wirtschaftstheorie der angebotsorientierten Marktwirtschaft den Weg. Das Ziel der Theorie war schon damals mehr Kontrolle über wirtschaftliche Abwicklungen.
- Im Monetarismus hängt, wie der Name schon sagt, alles an der Geldmenge. Werde zu viel Geld in die Wirtschaft investiert, dann entstehe Inflation. Das Geld verliere demnach an Wert und die Wirtschaft sei am Boden. Zu wenig Investition sei auf der anderen Seite ähnlich schädlich. Mit zu kleinen Investitionen entstehe Deflation: Die Preise von Waren gehen konstant zurück.
- Die Folgerungen aus der monetaristischen Theorie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Banken müssen für eine stabile Wirtschaftslage die Geldproduktion an der Ausweitung des wirtschaftlichen Angebots orientieren. Reales Sozialprodukt und Geldmenge im Umlauf müssen demnach möglichst schwankungsarm zusammenwachsen, um Inflation und Deflation zu vermeiden.
- Die Steuerung der Geldmenge und die Selbstregulation des Marktes seien die entscheidenden Punkte für eine stabile Wirtschaftslage. Für den Staat sei es demnach kontraproduktiv, durch Steuerbewegungen wie Erlässe oder Erhöhungen in Aufschwung oder Abfall der Wirtschaft einzugreifen.
Einen ähnlichen Grundgedanken vertritt die Neoklassik, sodass die beiden Begriffe oft im selben Atemzug fallen. Zu Recht?!
Neoklassik - Geburt, Ableben und monetaristische Wiederbelebung
Die neoklassische Theorie umfasst eine ganze Gruppe von volkswirtschaftlichen Ansätzen während des späten 19. Jahrhunderts.
- Das Ziel eines Marktgleichgewichts sei über den Preis zu erreichen, so der Grundgedanke. Dieser Gleichgewichtsansatz entstammt der Klassik und macht die neoklassischen Theorien zu einer Weiterentwicklung selbiger. Das Konsumentensubjekt steht anders als während der Klassik aber im Mittelpunkt der Lehre, wobei subjektive Faktoren vor objektive Faktoren treten.
- Im Klartext heißt das, dass die Neoklassik sich mit der Frage nach der optimalen Güterverteilung auf Konsumentenbedürfnisse beschäftigt. Der Umgang mit knappen Faktoren für eine optimierte Bedürfnisbefriedigung der Konsumentenmasse nimmt dabei einen nicht zu unterschätzenden Platz ein.
- Der an Angebot und Nachfrage orientierte Marktpreis von Gütern dominiert den Zustand des Arbeitsmarkts. Dieser wird als vollbeschäftigt vorausgesetzt, was von Gegnern als Hauptkritikpunkt an der Theorie angefochten wurde. Wie der Monetarismus, nimmt die Neoklassik einen stabilen Markt an, was teilweise als eher utopisch als realerweise vorstellbar bezeichnet wurde.
- Durch die Wirtschaftskrise geriet die Neoklassik bald in Bedrängnis und Erklärungsnöte. Erst mit dem Monetarismus erlebten die unter dem Oberbegriff zusammengefassten Lehren während der 70er einen zweiten Frühling. Der Zusammenhang zwischen Neoklassik und Monetarismus ist deshalb am ehesten als Wiederbelebung zu beschreiben.
In einer Klausur gefragt können Sie, ausgehend von der Klassik, so beispielsweise die Gedanken der Neoklassik als "das Große" beschreiben und Ihre allgemeine Ausführung mit dem neoklassischen Zweig des Monetarismus detailliert veranschaulichen.
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