Molkenmischerzeugnis ist ein recht neuer Bezeichnungsname im Kühlregal und im Getränkeregal der Lebensmittelhändler. Was sich dahinter Neues verbirgt, das bringt Ihnen dieser Artikel nun verständlich nahe.
Molkenmischerzeugnis - was ist das?
- Wenn Sie das Wort Molkenmischerzeugnis lesen, dann vermuten Sie wahrscheinlich hinter dem Ausdruck, dass es sich hierbei um Molke, genauer um Süßmolke handelt, die mit diversen Fruchtsäften vermengt wurde.
- Hierbei liegen Sie auf der einen Seite richtig, auf der anderen Seite aber nicht mehr. Der Begriff Molkenmischerzeugnis wurde erst von der Lebensmittelindustrie etabliert, als das neue Pfandgesetz für Getränkebehälter in Kraft getreten war.
- Süßmolke gemischt mit Fruchtsäften konnten Sie immer unter dem Begriff Fruchtmolke kaufen. Das können Sie heute immer noch. Dieses Produkt finden Sie nach wie vor im Kühlregal Ihres Supermarktes.
- Molkenmischerzeugnis ist wieder einmal eine rein rechtliche Definition, um bestehende Gesetze effektiv zu umgehen.
Welche Produkte sind als Molkenmischerzeugnis bezeichnet?
- Um das Flaschenpfand für Limonaden zu umgehen, hatte sich die Getränkeindustrie einen Trick einfallen lassen. Milchprodukte unterliegen dem Pfandgesetz nicht. Auch Milchprodukt-Mischgetränke müssen nicht mit Flaschenpfand belegt werden.
- Es ist industriell möglich, der Molke alles Milcheiweiß zu entziehen. Das Produkt, das am Ende übrig bleibt, heißt Milchserum. Dieses Milchserum ist fast farblos und ebenfalls fast geschmackslos. Aber es stammt ursprünglich aus Milch und ist somit ein Produkt, in dem Milch verarbeitet ist. Also ein Milchmischerzeugnis.
- Aus diesem Milchnebenprodukt kann die Lebensmittelindustrie nun auch Getränke herstellen, in denen das Milchserum nicht vorhanden sein muss. Sensorisch unterscheidet sich ein klassisches Colagetränk fast nicht von einem Molkenmischerzeugnis.
- Da eine Limonade mit Milchserum eben so schmecken kann wie eine klassisch hergestellte Limonade, konnten die Hersteller nun die Limonaden pfandfrei in den Handel bringen.
Im Jahr 2010 wurde dieser Trick gerichtlich verboten. Seither werben die Hersteller der Molkenmischerzeugnisse damit, dass diese gesünder sind als herkömmliche Limonaden.
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