Allgemeine Merkmale von Märchen
- Wie die Gebrüder Grimm, so erzählten Märchenerzähler Geschichten, um die Menschen zu belehren. Kinder waren immer auch Ansprechpersonen. Damit jeder im Volk den Geschichten folgen konnte, wurde eine einfache Sprache gewählt, die keinerlei Fremdworte benutzte und eine einfache Grammatik aufwies.
- Um eine Geschichte spannend zu gestalten, durch lief der Held des Märchens Abenteuer und Prüfungen. Dabei begegnete er oder sie anderen Menschen und Tieren, die ihn oder sie vor Aufgaben stellten.
- Im Mittelpunkt standen meist die Themen Gut und Böse, wobei das Gute am Ende siegte. Um die Aussagen über Gut und Böse zu fokussieren und den Spannungsbogen aufrecht zu halten, wurden Naturgesetze oft außer Kraft gesetzt. Durch diese Merkmale konnten fantastische Erlebnisse geschildert werden.
Die Figuren in den Märchen
- Um ein Märchen einfach erzählen zu können, benutzen Sie beim Schreiben nur wenige Figuren, damit die Erzählung nicht zu kompliziert wird. Möchten Sie dennoch viele Personen einbauen, so können Sie sich an Märchen wie Sterntaler orientieren. Dort wurden viele Figuren untergebracht, die aber auf verschiedene Abschnitte aufgeteilt wurden.
- Bei der Beschreibung der Figuren, wie Menschen, Tieren und Fabelwesen, sollten keine differenzierten Charaktere auftauchen. Die Figuren werden nur so weit beschrieben, dass die wichtigsten Merkmale genannt werden. Gut und böse, groß und klein, arm und reich, stark und schwach sind beliebte Gegensätze, die Merkmale der Figuren sein können.
- Um ein spannendes Märchen zu schreiben, empfiehlt es sich, die Figuren auf die gegensätzlichen Merkmale aufzuteilen. Hexen gegen Feen, König gegen Räuber etc. sind alte Vorbilder, die Sie aber durch neuere Vorbilder ersetzen können.
- Im Märchen verfügen die Figuren auch über oft übernatürliche Merkmale, die dazu dienen, dass der Held seine Aufgabe erfüllen kann und der Widersacher im Kontra geben kann. Das erhöht die Spannung. Übernatürliche Fähigkeiten sind Zauberei, Hexerei, Fliegen, Wünsche erfüllen, unsichtbar werden und vieles mehr.
Moralische Merkmale in Märchen
- Märchen dienen immer auch zur Erziehung im Moralischen. Das Ziel ist eine Haltung zum Guten und moralisch wertvollen zu erzielen, wobei die Begriffe der Moral durchaus änderbar sind. Beliebt ist der Gegensatz zwischen Gut und Böse, den jeder Mensch von Kind bis Senior kennt.
- So schreiben Sie als Märchenerzähler immer so, dass die Hauptperson in Ihrem Märchen das Gute verkörpert. Zur Spannung gehört es, dass das Gute vom Bösen bekämpft wird. Früher waren Hexen, Wölfe, Schwiegermütter, Räuber und wilde Fabelwesen die bösen Charaktere.
- Heutige Märchen können Sie mit anderen Figuren schreiben, die aber bekannt sein sollten. Fabelwesen sind zwar unbekannte Wesen, erhalten aber bekannte äußerliche Merkmale. Ein Einhorn ist aus Pferd und Horntier zusammengesetzt, sodass es sich jeder vorstellen kann. So bekommen die bösen Wesen meist körperliche Merkmale, die nicht natürlich sind. Die guten Figuren erhalten dagegen übernatürliche Fähigkeiten, die nicht auf böse Absichten Zielen, aber als Waffe gegen das Böse eingesetzt werden können.
- Feen können Wünsche erfüllen und unsichtbar machen. Feen können auch fliegen und unverhofft auftauchen, um zu helfen. Der Kampf zwischen Gut und Böse bestimmt die Spannung im Märchen, wobei das Gute siegt, um die Moral am Ende als Sieger dastehen zu lassen.
Die Fantasiewelt als Merkmale in Märchen
- Um eine möglichst spannende Geschichte zu erzählen, können Sie eine Fantasiewelt aufbauen. Dann können Sie leicht Zauberer, Hexen, Zwerge, Feen und andere Figuren einbauen. Besonders Kinder sind von solchen Fantasiewelten hingerissen und erleben eine spannende Erzählung.
- Um die Fantasiewelt zu errichten, ist es hilfreich, keine Ortsangaben und Zeitangaben zu machen. Nur die Erlebnisse der Helden im Märchen stehen im Mittelpunkt. Ein zeitlicher Bezugspunkt könnte eine Beziehung zur Realität sein, der störende Assoziationen auslösen kann.
- Dennoch sollten Sie die Fantasiewelt mit der Wirklichkeit verbinden, sodass das Märchen in der Realität spielt, welche der Leser kennt. Die Verknüpfung mit der Fantasiewelt wird dann nach der Einleitung eingebaut. So wird kein Leser sich später wundern, dass Fabelwesen auftauchen.
- Dadurch dass die Geschichte in der Realität beginnt, um dann in die Fantasiewelt geleitet zu werden, wird die Spannung erhöht und es wird nicht mehr wichtig, dass die Figuren im Märchen nur mit wenigen Charakterzügen und Merkmalen dargestellt werden.
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