"Mein Sohn lügt" kann eine schreckliche Entdeckung sein
- Jeder, der sagen muss:"Mein Sohn lügt mich an", ist sicherlich verzweifelt, denn es stellt sich die Frage, wie es dazu kam. Eine Studie stellte fest, dass zum Lügen nicht nur eine gute Fantasie gehört, sondern auch die Fähigkeit, sein Gesprächsgegenüber einschätzen zu können.
- Eine logische Lüge erfordert eine gute Auffassungsgabe und Kinder mit einer guten kognitiven Entwicklung werden beim Lügen wesentlich schwerer entlarvt, denn Lügen verlangt dem Gehirn komplizierte Verknüpfungen ab.
- Natürlich besagt der Satz "Mein Sohn lügt mich an" auch, dass es um die persönliche Einstellung innerhalb der Eltern-Kind-Beziehung geht, in der man zu Recht einen ehrlichen Umgang erwarten kann. Doch wann beginnt ein Kind zu lügen? Bekannt ist, dass etwa mit der Pubertät das "Lügen" seinen Höhepunkt erreicht, um mit etwa 16 Jahren wieder nachzulassen.
- Warum Ihr Sohn lügt, kann verschiedene Ursachen haben. Z. B. wissen Kleinkinder nicht immer zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden und berichten z.B. ihren Freunden von den überdimensionalen Besitztümern der Eltern oder ihren Eltern von großartigen Bastel- oder Handlungsergebnissen, die sie vollbracht haben wollen.
- In solchen Momenten geht es dem Kind weniger um ein Verheimlichen von Geheimnissen, als vielmehr um eine besondere Selbstdarstellung. Kinder können auch im Vorschulalter aus Überforderung oder Angst lügen, um eigene, gefühlte "Schwächen" zu vertuschen. In solchen Fällen sollten Sie in jedem Fall immer offen und liebevoll mit Ihrem Kind über die jeweilige Angelegenheit sprechen.
- Vergessen Sie nicht, dass Kinder in einer Erwachsenenwelt leben, in der sie ständig feststellen, dass gelogen wird. Wie schnell greift man zu einer sogenannten "Notlüge", um z.B. den Partner nicht zu verletzen oder den Wunsch des Kindes nach einer gemeinsamen Unternehmung zeitlich zu verschieben. Kinder können diese Lügen nicht in "Notlüge" aus Fürsorge oder "Lüge" aus dem Grund etwas verheimlichen zu wollen unterscheiden.
- Bei einem Schulkind, wird die Feststellung "Mein Sohn lügt mich an", Sie vielleicht mehr treffen, denn ab sechs, sieben Jahren unterscheiden Kinder durchaus, wann eine Lüge nicht mehr zu rechtfertigen ist. Jetzt hilft nur noch eine offene, ehrliche und vertrauensvolle Aussprache, die nur bei einem vertrauensvollen Eltern-Kind-Bezug möglich ist, weil Ihr Kind gelernt hat, Ihnen bedingungslos vertrauen zu können.
- Grundsätzlich wollen Kinder nicht lügen und fühlen sich in Situationen, in denen sie glauben, lügen zu müssen, sehr unwohl. Ein Kind, das z. B. gelernt hat, für eine schlechte Note bestraft zu werden, wird es vorziehen, nur von guten Noten zu sprechen, bis die Lüge auffliegt. Das bedingt, dass die Angst größer ist, als das unangenehme Gefühl, mit einer Lüge leben zu müssen.
Helfen Sie Ihrem Sohn, die Wahrheit zu sagen
- Schenken Sie Ihrem Kind Ihr Vertrauen und bestrafen Sie nicht bei der "ersten kleinen Lüge", die es begangen hat. Sprechen Sie, je nach Alter Ihres Kindes mit ihm über das Thema "Vertrauen - und Vertrauensverlust".
- Wenn eine Lüge aufgedeckt wird, die eine "zu bestrafende" Sache verdeckt hat, klären Sie beide Momente. Helfen Sie Ihrem Kind, die Wahrheit zu sagen, indem es lernt zwischen "Strafe" und "Konsequenz" zu unterscheiden. D. h. ist eine Scheibe zu Bruch gegangen, muss das Taschengeld daran glauben, denn andere Strafen sind themenfern.
- Lügt Ihr Kind, weil es nach Anerkennung ringt, kann das bei Altersgenossen schnell zu einem herben Rückschlag führen, denn Lügen, die auf mangelndes Selbstvertrauen aufbauen, machen Ihr Kind in den Augen anderer nur "lächerlich" und Sie sollten mit einer Erziehungsberatung überlegen, wie Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes unterstützen können.
- Fördern Sie die Talente Ihres Kindes und sorgen Sie für Erfolgserlebnisse, damit Ihr Kind Selbstbewusstsein entwickelt, denn mit einem ausreichenden Selbstbewusstsein, kann Ihr Kind auch zu seinen Worten stehen.
- Kinder, die ihre wahren schulischen Leistungen vor Ihnen verleugnen, könnten in der Schule überfordert sein. Oft erklären sie, alle Aufgaben bereits erfüllt zu haben, um sich in eine Traumwelt, z. B. mit einem Radio zu flüchten, während Sie das Verhalten vielleicht als Ignoranz erleben. Treten Sie mit Ihrem Kind in eine offene, hinterfragende Kommunikation.
- Es kann geschehen, dass Kinder aus Scham lügen und sich zu "gequälten Helden" entwickeln. z. B. wenn das Kind glaubt, Sie müssten sich für sein Handeln schämen, wird es Sie schützen wollen und lügen. Versuchen Sie die Lüge aufzudecken, indem Sie Ihrem Kind versichern, das nichts auf der Welt wichtiger ist, als Ihre gemeinsame Beziehung, in der es kein "Schämen vor anderen" gibt.
- Fordern Sie niemals von Ihrem Kind "Schuldbekenntnisse" ein, denn es würde sich dann sehr wertlos fühlen, sein Gesicht verlieren und alles dafür tun, eine solche Situation nie wieder erleben zu müssen. Vor allem sollten Sie Ihr Kind mit seiner Lüge nicht "bloß stellen", sondern gemeinsam klären, wie sich eine "verfahrene" Situation wieder richten lässt.
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