Marder sind nachtaktive Tiere
Marder sind hundeartige, niedliche Nager. Besonders im Sommer zur Paarungszeit sind sie häufig im Motorraum parkender Autos anzutreffen, wo sie ihre Rivalitätswut an Kabeln und Leitungen auslassen. Hier merken Sie leider erst bei Schäden, dass der Marder Ihr Auto ausgewählt hat.
- Marder sind nicht nur scheu und Allesfresser, sie sind auch nachtaktiv. Das hört sich nach Widerspruch an, aber trotz ihrer Scheue suchen sie sich bevorzugt Behausungen in Menschennähe, speziell in Dächern und Dachböden. In vielen Fällen bleibt das vorerst unbemerkt, da die Tiere sehr behutsam vorgehen.
- Tagsüber werden Sie das Tier kaum hören und schon gar nicht zu Gesicht bekommen. Erste Anzeichen sind oft leise tippelnde Laufgeräusche aus dem Dachbereich. Wenn Sie Reste von Beutetieren finden, ist auch dies sicheres Anzeichen für den neuen Besucher.
- Unangenehm wird es vor allem, wenn Aasreste oder die Exkremente des Marders beginnen, schlechte Gerüche im Haus zu verbreiten. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Marder im Dach schon längere Zeit Ihre Gastfreundschaft nutzt und sich schon heimisch fühlt in Ihrem Gebälk.
Abhilfe für Nager im Dach
- Da Marder im Wesen nicht alle gleich sind, gibt es hier kein Allheilmittel. Wenn Sie ein Tier im Dach vermuten oder wissen, dass es sich öfters dort aufhält, dann ist die beste und wirksamste Methode, wenn Sie die Schlupflöcher und Eingänge finden und verbauen. Hier müssen Sie gewissenhaft, wenn nötig mit fachmännischer Hilfe, nach Hinweisen suchen, wo der Marder einen Weg in Ihr Dach gefunden oder angelegt hat.
- Dabei reicht ein kleiner Spalt, wo er sich zwischen Dachdämmung und Ziegel durchquetschen und seinen Gang bauen kann. Besonders intensiv sollten Sie suchen, wenn sich in Dachnähe ein Baum befindet oder andere Auf- oder Anbauten einen eventuellen Weg für den Marder zum Dach darstellen könnten.
- Beseitigen Sie solche Steighilfen wenn möglich und schließen Sie alle Schlupflöcher so gut es geht. Ein Aussperren des Marders ist immer noch das geeignetste Mittel, ihn dauerhaft loszuwerden. Bedenken Sie aber, dass sich ein Marder oft mehrere Fluchtwege aus dem Dach angelegt hat, sodass Sie nach dem ersten Fund nicht zufrieden sein sollten und nach weiteren Möglichkeiten Ausschau halten müssen.
- Der Marder markiert sein Revier. Deshalb können Sie unterstützend versuchen, ihn mit Fremdgerüchen zu vertreiben. Dabei soll schon geholfen haben, wenn Sie Hunde- oder Katzenhaare auf dem Dach verteilen. Auch der Urin der Tiere oder des Menschen soll helfen. Kleine, am Boden bedeckte Schälchen aufzustellen oder mit Urin getränkte Stofffetzen aufzuhängen, kann ebenfalls unterstützende Maßnahme sein.
- Besonders wirkungsvoll soll neben speziellen stinkenden Pasten aus dem Handel auch der Kot von Frettchen sein. Die iltisartigen Frettchen sind Feinde des Marders. Wenn Sie hier Kotkügelchen auf dem Dach verteilen oder in einem Stoffsäckchen aufhängen, ist dies möglicherweise Anlass für den Marder, diesen Ort in Zukunft zu meiden.
- Die Beschaffung besagten Kotes ist sicherlich nicht für jeden einfach. Wenn Sie im Bekannten- und Freundeskreis keine Möglichkeit dafür haben, können Sie es auch in diversen Foren und bei Züchtern versuchen. Ein Forum dazu und eine kleine Liste von Züchtern finden Sie zum Beispiel hier: "Frettchen-Forum"!
Auch wenn Sie meinen, den Marder aus Ihrem Dach vertrieben zu haben, kontrollieren Sie andauernd auf neue Anzeichen. Marder haben mehrere Unterschlüpfe in ihrem Revier und lassen sich oft tagelang nicht blicken, bis sie mal wieder zu Besuch kommen.
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