Die selektive Wahrnehmung sorgt dafür, dass Sie nicht immer alles mitbekommen, was um Sie herum passiert.
Nur das sehen, was man erwartet und will
Wenn Sie Ihre alltäglichen Aufgaben erfüllen, dann verarbeiten Sie nicht immer alles, was Sie wahrnehmen und sehen, auch bewusst. Es ist auch gar nicht möglich, alle Ereignisse gleichermaßen gut mit Gedanken und gespeichertem Wissen abzugleichen und auf alles zu achten, was um Sie herum passiert; das würde Ihre Aufmerksamkeit überfordern.
- Sie fokussieren also Ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Inhalte und anderes wird hingegen durch die selektive Wahrnehmung eher ausgeblendet. Dadurch sieht man also manchmal nur das, was man auch erwartet oder sehen will.
- Eine bekannte Untersuchung zu diesem Thema stammt von dem Forscher Dan Simons. Hier wurden Personen ein Film gezeigt, in welchem verschiedene Spieler gegeneinander antraten und die Zuschauer sollten die Personen zählen, deren Trikot eine bestimmte Farbe hatte.
- Viele haben dabei gar nicht gemerkt, dass im Video plötzlich einige ein Affenkostüm getragen haben, weil sie so sehr darauf geachtet haben, die Spieler der anderen Mannschaft zu zählen. Der Wille, die Trikots zu zählen, hat also verhindert, dass man etwas sieht, womit man gar nicht nicht gerechnet hat und was nicht zur Aufgabe gehörte.
Warum man Auffälliges trotzdem sieht
Im Beispiel der Spieler mit einem Affenkostüm, die in das Bild gelaufen kamen, hatten die Affen keine besondere Bedeutung; sie waren zwar ungewöhnlich, aber es hatte keine negativen Folgen, diese nicht zu sehen.
- Es gibt jedoch einige Reize, die unweigerlich wahrgenommen werden und unmittelbar eine Reaktion auslösen, auch wenn man diese gar nicht erwartet oder sehen will. Das trifft etwa auf alle Wahrnehmungen zu, die eine Schreckreaktion auslösen.
- Dies betrifft sehr laute Geräusche oder blinkende und flackernde optische Reize. Hätten die Affen im Experiment also laut geschrien oder hätten sie nicht nur ein Kostüm getragen, sondern ein flackerndes Licht dabei gehabt, dann wären sie viel eher aufgefallen.
- Es ist also trotz der selektiven Wahrnehmung nicht möglich, dass man gar nichts Unerwartetes sieht. Bestimmte Dinge, die häufig eine Gefahr signalisieren, fallen trotzdem auf und dringen ganz automatisch in das Bewusstsein, auch wenn man das eigentlich gar nicht will oder nicht direkt auf diese Reize sieht.
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