Leitpreis - Begriffserklärung
Haben Sie sich schon einmal gewundert, weshalb Sie nie mehr als einen bestimmten Preis für eine Ware bezahlen und alle anderen Anbieter derselben Warengruppe unter diesem Preis liegen? Dann sind Sie wahrscheinlich auf eine Ware getroffen, die dem Leitpreis unterliegt.
- Bei diesem Preis handelt es sich um ein Verhalten in einem Oligopol. D. h., es konkurrieren nur wenige Anbieter miteinander um eine Vielzahl von Nachfragen. Alle Oligopolisten besitzen einen beträchtlichen Marktanteil, aber nur ein Oligopolist beeinflusst die Preispolitik. Meistens ist es der Anbieter, der das größte Unternehmen oder den größten Marktanteil besitzt.
- Alle übrigen Anbieter derselben Gruppe (auch Preisfolger genannt) richten sich nach dem Preis, den der Oligopolist setzt. Bei diesem Anbieter handelt es sich dann um eine dominierende Preisführerschaft. Im Gegensatz zu Preiskartellen folgen die Preisfolger stillschweigend dem vom dominierenden Anbieter vorgegebenen Preis. Es handelt sich nicht um Absprachen, sondern um eine stillschweigende Übereinkunft.
Beispiel für den Leitpreis
- Vor allem in der Mineralölbranche gibt es Oligopole, die den Leitpreis bestimmen. Doch auch in anderen Branchen gibt es dominierende Preisführerschaften.
- So ist die Storck AG führend bei den Schokoküssen Super Dickmanns. Andere Anbieter - wie Grabower Schokoküsse - folgen in ihrem Preisverhalten den Vorgaben der Storck AG. Sie legen keine eigenen Preisvorgaben fest, sondern orientieren sich an den Preisen von Storck.
- Da der Markt für Schokoküsse nur sehr wenige Anbieter besitzt, ist hier ein Oligopol gegeben. Mit dem größten Marktanteil ist Storck der dominierende Oligopolist.
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