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Leben in Thailand - kulturelle Besonderheiten im Alltag

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Thais freuen sich, wenn Sie sich bemühen, die Landessitten zu verstehen
Thais freuen sich, wenn Sie sich bemühen, die Landessitten zu verstehen © Dieter_Wendelken / Pixelio
Sie finden auch, dass Thailand ein faszinierendes Land ist? Die Faszination Thailands liegt nicht nur in der Schönheit seiner Natur, sondern auch in seiner Lebensart. Der Umgang der Menschen orientiert sich nicht an westlichen Maßstäben. Deshalb ist es bei einem Besuch in Thailand hilfreich zu wissen, welche gesellschaftlichen Grundregeln üblich sind.

So sehen Thais weiße Ausländer

Wenn Sie nach Thailand kommen, werden Sie verzaubert sein vom freundlichen Wesen der Menschen.

  • Für Ausländer mit sehr heller Haut haben die Thais einen besonderen Begriff. Sie werden "Farang" genannt (ausgesprochen "Falang", Thais haben Schwierigkeiten mit bestimmten Lautfolgen).  Wer so weiße Haut hat,  arbeitet nicht in der Sonne. Also muss ein "Farang" reich sein. Reiche Menschen sind in Thailand hoch angesehen. Folglich haben weiße Ausländer eine Menge "Narrenfreiheit".
  • In den Touristenhochburgen Thailands - beispielsweise Bangkok, Pattaya, Phuket und Koh Samui - kennt man sich mit europäischen Gepflogenheiten aus. Wenn Sie allerdings ein Gefühl für das Land und die Menschen bekommen oder sogar Ihren Lebensmittelpunkt in dieses Land verlegen möchten, ist es hilfreich, sich zuvor ein wenig Hintergrundwissen über die thailändische Kultur anzueignen.

Thailändische Umgangsformen - ein Überblick

In Thailand werden Sie mit dem "Wai" begrüßt - einer dem indischen "Namaste" ähnlichen Gebärde. Sie führen beide Handflächen vor dem Körper zusammen und verbeugen sich leicht vor Ihrem Gegenüber. Die Arme liegen dabei eng am Körper und die zusammengelegten Hände befinden sich  in Brusthöhe.

  • In der Regel werden Sie zuerst gegrüßt, um Ihnen Respekt zu zeigen. Sie antworten dann wie beschrieben. Je höhergestellt die Respektsperson, umso höher werden die Hände zusammengeführt.
  • Thailändische Namen sind in der Regel ziemlich lang. Deshalb ist es üblich, in Verbindung mit "Khun" (dem Begriff für Herr oder Frau) den Vornamen zu verwenden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in Thailand mit "Khun" und Ihrem Vornamen angesprochen werden.
  • Das thailändische Königshaus genießt im Land höchsten Respekt. Wenn Sie sich abwertend über die Monarchie äußern, wird das nicht nur übel genommen, sondern streng geahndet. Treten Sie deshalb niemals auf einen Geldschein, die Banknoten tragen Abbilder der Königsfamilie. 

Kopf und Füße - in Thailand ein Sonderfall

  • Wie oft haben Sie schon einem Kind oder einem lieben Menschen die Wange oder über den Kopf eines niedlichen Babys gestreichelt?  In Thailand sollten Sie das besser lassen. Nach thailändischem Verständnis ist der Kopf der Sitz der Seele und das spirituelle Zentrum des Menschen und deshalb das heiligste Teil des Körpers. Ein Thailänder empfindet es  als Übergriff, von einem Fremden am Kopf berührt zu werden. Geschieht es doch, sollten Sie sich sofort entschuldigen. Selbst moderne Thaipaare küssen sich nicht in der Öffentlichkeit.  
  • Nach unserem Verständnis sind die Füße den anderen Körperteilen gleichwertig gestellt. In Thailand ist das anders. Die Füße, insbesondere die Fußsohlen, werden als unrein angesehen und Sie beleidigen einen Thai, wenn Sie mit den Füßen über ihn hinweg steigen. Halten Sie auch niemals etwas mit dem Fuß fest. Dieses Verhalten gilt als höchst unschicklich. Auch, wenn Sie beispielsweise auf einer Bank liegen, achten Sie darauf,  Ihre Füße niemals einem Menschen entgegenzustrecken. Dasselbe gilt für das Sitzen: Ihre Füße dürfen nicht auf einen Menschen zeigen. In Deutschland findet niemand etwas dabei, wenn Sie die Beine übereinanderschlagen. In Thailand ist das allenfalls unter dem Tisch akzeptabel.

Wenn Sie einen Tempel besichtigen

Die Mehrheit der thailändischen Bevölkerung  ist buddhistisch. Die Menschen zollen  den Mönchen, religiösen Artefakten, Tempeln und Buddhastatuen höchsten Respekt.

  • Wer gegen dieses Feingefühl verstößt, muss in Thailand in schweren Fällen sogar mit Gefängnisstrafen rechnen. Auf Buddhastatuen herumzuklettern oder sie unaufgefordert anzufassen, ist ein absolutes "No Go". Zudem sollten Sie bei einem Tempelbesuch als Mann lange Hosen tragen und als Frau die Schultern bedecken, sonst riskieren Sie zurückgewiesen zu werden. 
  • Buddhistische Lebensart unterscheidet sich in vielem von allgemein üblichen deutschen Sichtweisen. Die Menschen bedanken sich beispielsweise wenn sie den  buddhistischen Mönchen Gaben für ihren Lebensunterhalt  überreichen. Mit vielen thailändischen Mönchen können Sie übrigens ins Gespräch (englisch) kommen. Ihre Fragen werden meist gern beantwortet.

Hinweise für den Alltag in Thailand

  • Die Menschen dieses asiatischen Landes sind sehr harmoniebedürftig. Sie kennen keine Streitkultur. Kritik sollten Sie deshalb nur sehr vorsichtig und allenfalls auf Umwegen üben. In Thailand brauchen Sie Geduld und ein Lächeln öffnet die Türen. 
  • Bleiben Sie gelassen! In Thailand ticken die Uhren anders. Sie erreichen nichts, wenn Sie sich zu einem Temperamentsausbruch hinreißen lassen. Für einen Thai gibt es nicht Schlimmeres, als das Gesicht zu verlieren. Gelassenheit ist in diesem Land der Generalschlüssel für ein angenehmes Leben.

Es gibt in Thailand viel zu sehen und kennenzulernen. Ihre Bemühungen, das Verhalten den Landessitten anpassen, wird von den Einheimischen durch sehr freundliche Aufnahme und Gastfreundschaft belohnt. Das gilt besonders für die ländlichen Bereiche. Wenn Sie den Menschen mit Feingefühl gegenübertreten, können Sie Land und Leute in ihrer Ursprünglichkeit und Schönheit kennenlernen. Es lohnt sich!   

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