Hintergrundinformationen über Federholzleisten für Lattenroste
Ursprünglich schliefen die Menschen auf dem Fußboden auf Decken oder sackähnlichen Matratzen, die mit Stroh gefüllt waren. Später legte man diese Matratzen auf Bretter, die auf einem Gestell lagen. Etwa ab dem 18. Jahrhundert wurden Sprungfederrahmen oder Drahtgitter verwendet, die mehr Komfort boten. Dafür wurde die Wirbelsäule von diesen Unterlagen kaum unterstützt. Der Körper hing im Hüftbereich durch.
- 1957 brachte die Firma Thomas GmbH + Co. Sitz- und Liegemöbel KG unter dem Markennamen Lattoflex den ersten Lattenrost auf den Markt. Dieser bestand noch aus nicht vorgespannten massiven Holzlatten.
- Die Lattenroste waren sehr schwer und boten kaum mehr Komfort als ein Holzbrett. Der wesentliche Vorteil war das harte Liegen, die Wirbelsäule bog sich nicht durch. Außerdem gewährleisteten die Latten keine Durchlüftung von unten.
- Später setzten sich nach oben gebogene Latten durch, die durch Ihre Vorspannung dem Körper mehr Komfort boten. Sie waren elastisch und konnten gleichzeitig den Körper stützen. Diese Leisten sind dünner als ungespannte Vollholzleisten.
Unterschiede zwischen den Latten
Theoretische können Sie als versierte Heimwerker einzelne defekte Latten an einem Rost austauschen. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, denn die Unterschiede zwischen den Leisten sind groß.
- Dicke Massivholzlatten finden sich heute noch bei billigen Rollrosten. Diese können die Wirbelsäule nicht individuell abstützen. Sie sind aber ausreichen hart, damit Sie nicht im Bett einsinken.
- Damit die Matratze nicht zwischen den Latten durchdrückt und Schaden nimmt, sollte der Abstand zwischen den Latten kleiner als 4 cm sein. Gute Lattenroste haben 25 Leisten bei einer Länge von 2 m. Weniger als 20 Leisten sollte der Rost nicht haben, sehr gute Lattenroste haben etwas 30 Leisten. Diese Richtwerte sollten Sie beachten, wenn Sie einen Bettrahmen selbst mit Latten belegen wollen.
- Die Latten selber unterscheiden sich im Material und im Biegeradius. Die Leisten können mehrschichtig verleimt oder aus Vollholz sein. Latten aus Vollholz sind mindestens 1,5 cm dick, Schichtholzlatten etwa 1,2 cm. Mischen Sie auf keinen Fall unterschiedlich gebogene Latten oder Leisten aus verschiedenen Hölzern. Ein willkürliches Mischen führt zu unterschiedlicher Abstützung des Körpers.
- Ab einer Bettbreite von 140 cm können Federholzleisten keine ausreichende Stabilität bieten. Liegen zwei Personen im Bett, kommt es zu einer Belastung der Leisten am Randbereich, wo diese kaum Elastizität aufweisen. Gute Ausführungen haben daher in der Mitte eine Auflage. Technisch gesehen handelt es um zwei getrennte Rahmen, die miteinander verbunden sind. Im Handel sind Federholzleisten auch in größeren Längen erhältlich. Aus Gründen des Komforts und der Stabilität sollten Sie für Betten keine Leisten verwenden, die länger als 1 m sind.
Qualitätsmerkmale der Leisten
Beachten Sie die Qualitätsunterschiede der Leisten. Diese sind sowohl bei fertigen Rahmen wichtig als auch beim Eigenbau.
- Mehrschichtig verleimte Leisten sind langlebiger und stabiler als Latten aus Vollholz. Auch haben die verleimten Latten eine größere Elastizität. Da bei der Verleimung teils formaldehydhaltige Leime verwendet werden, gibt es ökologische Bedenken gegen Schichtholz. Sie sollten daher solche Leisten nur aus einer zuverlässigen Quelle kaufen. Nehmen Sie auf keinen Fall Latten, die einen scharfen Geruch verbreiten.
- Naturbelassene Latten sind lackierten oder folierten Hölzern vorzuziehen. Das Holz benötigt in Ihrem Bett keinen Schutzanstrich, es ist nicht der Witterung ausgesetzt. Eine optische Verschönerung ist ebenfalls überflüssig. Bedenken Sie, jede Art der Behandlung bringt Chemie in Ihr Schlafzimmer.
- Von den verwendeten Hölzern ist Birke am wenigstens geeignet, um den Belastungen der Leisten eines Lattenrostes standzuhalten. Günstige Roste sind meist aus Birken-Schichtholz.
- Buche weist eine höhere Elastizität und Bruchfestigkeit als Birke auf. Wenn Sie einen Lattenrost für ein Bett, das regelmäßig im Gebrauch ist, suchen, sollten Sie daher besser zur teureren Buche greifen.
- Noch besser ist Esche. Das Holz ist sehr zäh und extrem belastbar. Aus gutem Grund werden seit Jahrhunderten Stile für Äxte und Hämmer aus diesem Holz gefertigt. Wenn Sie aus ökologischen Gründen lieber Vollholzleisten im Bett haben möchten, entscheiden sei sich für Esche.
Sie sehen, es gibt sehr große Unterschiede zwischen den Leisten, die in Lattenrosten verwendet werden.
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