Das ist eine langsame Oxidation
Betrachten Sie sich zunächst de Oxidation im Allgemeinen:
- Nach der heute üblichen Auffassung in der Chemie ist Oxidation eine Reaktion, bei welcher Stoffe, das können Moleküle, Atome oder Ionen sein, Elektronen abgeben.
- Früher war damit lediglich die Verbindung eines Stoffe mit Sauerstoff gemeint. Diese Bedeutung hat der Begriff außerhalb der Chemie auch heute noch.
- Diese Anlagerung von Sauerstoff kann unter großer Hitzeentwicklung und einer Flammenerscheinung stattfinden. Das ist dann eine Verbrennung, der Begriff schnelle Oxidation dafür also ungebräuchlich. Diese Reaktion kann auch kurz und heftig, also explosionsartig ablaufen. Wenn Sie eine Flamme an ein Gemisch aus Sauerstoff und Wasserstoff halten, werden Sie diesen Ablauf erleben. Beispiele für Verbrennungen sind jede Art von Feuer und die Knallgasprobe.
- Wenn die Anlagerung von Sauerstoff dagegen ohne große Erscheinungen nach und nach abläuft, dann nennt man dies langsame Oxidation. Beispiele sind alle Arten von Veränderungen, die durch Luftsauerstoff ausgelöst werden.
Beispiele für langsame Sauerstoffanlagerungen
In Ihrem Körper werden Nahrungsmittel verbrannt, wie es im Volksmund oft heißt, aber es entstehen dabei keine Flammen - es ist also eine langsame Oxidation, wenn Nahrungsmittel in einem Organismus "verbrannt" werden.
- Eisen, Aluminium, Zink und Kupfer verändern sich unter Luftsauerstoff. Die Stoffe werden dabei mit einer Oxidschicht überzogen. Diese Oxidschicht verhindert gleichzeitig, dass weiterer Luftsauerstoff an den Stoff kann. Die langsame Oxidation von Eisen führt zu Rost, bei Aluminium wird von Weißrost gesprochen und bei Kupfer von Patina.
- Beispiele für eine langsame Oxidation finden Sie außer bei biologischen Prozessen nur bei den Metallen, denn Gase, Alkalimetalle, Erdalkalimetalle und Nicht-Metalle verbinden sich in der Regel nur in einer hefigen Reaktion mit Sauerstoff.
- Bei den Metallen finden Sie dagegen oft im Alltag eine stille Oxidation, dabei kommt diese um so eher vor, je unedler das Metall ist. Bei Aluminium, Zink und Eisen findet die stille Oxidation in der Regel immer statt. Bei Kupfer und Silber kommt diese auch vor, aber nur unter bestimmten Bedingungen, z. B. wenn Sie das Metall erwärmen, während Gold und Platin so gut wie nie oxidieren.
Wenn Sie ein Metall sehr fein verteilen, kann es übrigens auch immer zu einer Verbrennung kommen: So verbrennt Eisenwolle mit einer hellen Flamme, während ein kompaktes Stück Eisen nur zu einer langsamen Oxidation in der Lage ist.
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