Möchten Sie eine landwirtschaftliche Nutzfläche kaufen, sollten Sie sich über den Zweck des Kaufs im Klaren sein. Allein der Gesichtspunkt der Geldanlage ist noch kein Kaufkriterium.
Kaufen Sie als Landwirt oder als Kapitalanleger
- Sind Sie selbst Landwirt, ist die Situation eine völlig andere, als wenn Sie nicht Landwirt sind und das Grundstück als Geldanlage kaufen oder an einen Landwirt verpachten möchten.
- Der Kauf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche bedarf der Genehmigung durch den Grundstücksverkehrsausschuss. Das Grundstücksverkehrsgesetz bezweckt die Zersplitterung landwirtschaftlicher Grundstücke zu vermeiden, da dadurch eine sinnvolle Bewirtschaftung erschwert wird. Sind Sie also nicht selbst Landwirt, müssen Sie damit rechnen, dass die Genehmigung verweigert wird.
Landwirtschaftliche Nutzung bedingt Pflichtmitgliedschaften
- Möchten Sie das Grundstück als Landwirt selbst nutzen, unterliegen Sie möglicherweise der Pflichtmitgliedschaft in der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft, Krankenversicherung, Rentenversicherung und der Tierseuchenkasse.
- Klären Sie, was vorher angebaut und wie der Boden belastet wurde. Danach müssen Sie die Nutzung ausrichten.
- In Zweifelsfällen kann ein Bodengutachten zweckmäßig sein, wenn der Verdacht auf Altlasten besteht.
Nutzfläche kann mit Rechten Dritter belastet sein
- Kaufen Sie das Grundstück nur zur Geldanlage, achten Sie darauf, inwieweit Rechte Dritter bestehen. Hier kommen Wegerechte in Betracht, aber auch das Überleitungsrecht eines Energieversorgungsträgers, der auf die Idee kommen könnte, über das Grundstück eine Stromleitung zu führen.
- Wenn Sie die Nutzfläche nicht als totes Kapital brachliegen lassen möchten, sollten Sie vorher klären, ob Sie sie an einen Landwirt verpachten können.
- Wichtig ist dazu die Infrastruktur. Das Grundstück muss erreichbar und so gelegen sein, dass es für Landwirte interessant ist.
- Als Geldanlage macht der Kauf nur Sinn, wenn Sie davon ausgehen dürfen, für das Grundstück später auch wieder einen Käufer zu finden. Angesichts des Umstandes, dass die landwirtschaftliche Nutzung immer weiter zurückgeht, könnte ein Wiederverkauf schwierig werden.
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